Zukunft der SPD

Wolfgang Thierse: Die SPD muss Volkspartei bleiben

Wolfgang Thierse20. Januar 2020
In die neue Zeit: Die SPD darf den Anspruch, Volkspartei zu sein, nicht aufgeben, meint Wolfgang Thierse.
In die neue Zeit: Die SPD darf den Anspruch, Volkspartei zu sein, nicht aufgeben, meint Wolfgang Thierse.
Die SPD darf nicht nur Politik für die urbanen Eliten machen. Sie muss sich auch an den Facharbeiter und die Krankenschwester richten. Kurzum: Die SPD muss Volkspartei bleiben.

Die SPD ist gegenwärtig in einer höchst kritischen Lage, aber gewiss noch nicht in der gefährlichsten ihrer 156-jährigen Geschichte. Die Wahlergebnisse der letzten Wochen, Monate, Jahre waren schmerzlich, ja von teilweise vernichtender Qualität, jedenfalls ihren Status als Volkspartei bedrohend. Soll sie deshalb, wie manche empfehlen, diesen Anspruch aufgeben? (Aber was wäre durch diesen Verzicht gewonnen?)

Es geht um die Positionierung der SPD

Die Partei befindet sich in einer Übergangsphase – mit offenem Ausgang: Regionalkonferenzen mit starker Basisbeteiligung, die erste und zweite Runde eines Mitgliederentscheids und die endgültige Wahl einer Parteiführung – all das hat stattgefunden und die Partei einige Monate beschäftigt und ihr hoffentlich gut getan. Ob es ein Fest innerparteilicher Demokratie war und für die SPD neuen Schwung bringt, das wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Die Kriterien für einen nachhaltigen Erfolg sind einfach und deutlich: Wird es gelingen, die grassierende Unfähigkeit der SPD-Mitglieder zu positiver Selbstwahrnehmung (und des in Regierungen und Parlamenten Geleisteten) zu überwinden? Lässt sich die schwer erträgliche, ja zerstörerische Unkultur des innerparteilichen Misstrauens, der Illoyalität, der mangelnden Solidarität endlich überwinden (der bereits mehrere Parteivorsitzende zum Opfer gefallen sind)! Können wir die Fixierung auf die Frage ja oder nein zur GroKo hinter uns lassen? Als wäre der Ausstieg aus der GroKo die Erlösung von der Miesere! Als ginge es nicht vielmehr um Fragen der inhaltlichen und programmatischen Positionierung der SPD!

Die SPD muss sich des Eigenen vergewissern

Es muss doch allen innerhalb und außerhalb der Partei klar sein, dass die gegenwärtige große Koalition auf unabsehbare Zeit die letzte ist. Der Kampf gegen sie kommt mir deshalb vor wie eine überflüssige Donquichoterie. Was wäre für die SPD gewonnen, wenn sie aus Selbstmitleid ein ungeliebtes Zweckbündnis jetzt verließe – mit der Aussicht auf ausführliche Selbstbespiegelung ohne Verantwortung? Ohne die inhaltlichen Fragen zu klären, die programmatischen Widersprüche in der Partei aufzulösen? Ohne thematische Zuspitzungen und schärfere Konturierungen? Das vor allem tut not – egal ob in oder außerhalb einer großen Koalition!

Immer wieder habe ich den Eindruck, dass allzu viele SPD-Aktive und -Funktionär*innen lieber Grünen- oder Linken-Politik machen wollen und des Eigenen, des Sozialdemokratischen gänzlich unsicher geworden sind. Dass identitätspolitische Zersplitterungen überhand nehmen und eine gemeinsame Orientierung der Partei schwieriger wird. Die SPD bedarf deshalb, meine ich, der intensive Vergewisserung des Eigenen, des die verschiedenen fach- und sachpolitischen Entwürfe, Projekte, Leistungen Verbindenden, der gemeinsamen konzeptionell-programmatischen Grundlage ihrer Fachpolitiken. Und auch der Verständigung darüber, wer die Adressat*innen, wer die Akteur*innen und was die Ziele ihrer Politik sind in den gegenwärtigen und zukünftigen vielfältigen Veränderungsprozessen.

Antworten auf die Verunsicherung finden

Die von vielen Menschen als bedrohlich empfundenen Beschleunigungen und Entgrenzungen, die der Begriff Globalisierung zusammenfasst, die Migrationsschübe, die Veränderungen der Arbeitswelt durch die digitale Transformation, die ökologische Bedrohung, die zu Änderungen unserer Lebensweise zwingt, die weitere ethnische, kulturelle, religiös-weltanschauliche Pluralisierung unserer Gesellschaft, der demografische Wandel, die Erfahrung von sozialer Ungerechtigkeit, die Ängstigungen durch Terrorismus, Gewalt, kriegerische Konflikte, insgesamt das Erleben einer „Welt in Unordnung“ – diese dramatischen Veränderungsprozesse verstärken auf offensichtlich dramatische Weise das individuelle und kollektive Bedürfnis nach neuen (und auch alten) Vergewisserungen und Verankerungen, nach Identität, nach Sicherheit, nach Beheimatung. Darauf muss die Sozialdemokratie Antworten finden!

Vor allem auch, weil die Gefühle der Unsicherheit, der Gefährdung des Vertrauten und Gewohnten, der Infragestellung dessen was Halt gibt und Zusammenhalt sichert, insgesamt also ökonomische Abstiegsängste, soziale Überforderungsgefühle, kulturelle Entheimatungsbefürchtungen und tiefgehende Zukunftsunsicherheiten höchst ungleich verteilt sind! So gibt es – drei Jahrzehnte nach Friedlicher Revolution und Deutscher Einheit – eine West-Ost-Ungleichheit der Sicherheiten und Gewissheiten: nach den ostdeutschen Erfahrungen eines Systemwechsels, eines radikalen Umbruchs sowohl ökonomisch-sozialer wie moralisch-kultureller Art, nach dem vielfachen Erlebnis der Entwertung und des Entschwindens der eigenen Lebenserfahrungen und Lebensleistungen.

Die SPD muss sich verantwortlich fühlen

Und zur Dialektik der Globalisierung gehört offensichtlich eine neue, vor allem kulturelle Spaltung der Gesellschaft (die allerdings die „älteren“ sozialen Spaltungen nicht zum Verschwinden bringt). Diese Spaltung wird in unterschiedlicher Terminologie beschrieben: zwischen den „Anywheres“ und „Somewheres“, zwischen dem „kosmopolitischen“, libertären, urbanen Teil der Bevölkerung und dem „kommunitaristischen“, lokalorientierten und gebundenen Teil.

Wie angemessen diese Termini sind, sei hier nicht diskutiert aber doch festgehalten: Es sind ja nicht die kosmopolitischen Eliten, die Libertären, die auf den Wellen der Globalisierung Surfenden und die Modernisierungsschübe erfolgreich Meisternden, die Entheimatungsbefürchtungen und Entfremdungsängste empfinden. Es sind die Anderen, die die Veränderungen durch Globalisierung und durch das Fremde und die Fremden als Gefährdung ihrer vertrauten Lebenswelt, als sozialen und kulturellen Verteilungskonflikt erfahren. Und genau für diese muss sich die SPD verantwortlich fühlen!

Diese Anderen (vor allem viele Menschen in Ostdeutschland) reagieren auf die Öffnung der Grenzen mit dem Wunsch nach neuen Grenzen, mit dem Wunsch zurück zum souveränen Nationalstaat. Sie reagieren auf die postmoderne Vielfalt und den kulturellen Pluralismus mit dem Wunsch nach kultureller Eindeutigkeit von Identitäten, nach verbindlichen Werten, nach nationaler Leitkultur. Man kann auf solche Wünsche mit purer Ablehnung und Verachtung reagieren, was ich allerdings für falsch halte. Die Rechtspopuliste*innen tun das Gegenteil und das erklärt wenigstens zum Teil ihren Erfolg.

Ein besonderes Augenmerk auf Ostdeutschland

Zeiten also für Populisten, die großen und kleinen Vereinfacher und Schuldzuweiser, die die Sehnsüchte nach Erlösung von den ängstigenden Unsicherheiten zu befriedigen versprechen. Zumal eben in Ostdeutschland! Denn hier trifft die gegenwärtige Veränderungsdramatik auf Menschen, die die dramatischen Veränderungen seit 1989/90 mit Schmerzen, Opfern, Verlusten noch nicht gänzlich und vor allem nicht alle gleichermaßen erfolgreich bestanden haben. So viel Umwälzung in kurzer Zeit! Die Erfahrung von Arbeitslosigkeit und biografischen Umbrüchen! Das macht nicht wenige empfänglich für die einfachen, radikalen Botschaften. Für das Angebot altneuer konservativ-nationaler Gewissheit und wütend-aggressiver Abwehr. Eine erfolgreich-gefährliche Mischung – nicht nur im Osten Deutschlands.

Wir können ahnen, dass die Veränderungsdramatik in diesem Jahrhundert sich wohl nicht verlangsamen wird. Und diese ist eben eine sowohl soziale wie kulturelle Herausforderung. Die SPD sollte deshalb ihren Identitätskern, nämlich Gerechtigkeitspolitik, nicht nur sozial, sondern auch kulturell definieren. Ihr programmatisches wie pragmatisches Angebot darf sich nicht nur an die urbanen Eliten, die Modernisierungs- und Globalisierungsgewinner richten, sondern ebenso an den Facharbeiter, den Ingenieur, die Pädagogin, den Handwerksgesellen, die Krankenschwester… Insofern hilft es nichts: Sie muss eine „catch-all-party“ bleiben, darf den Anspruch Volkspartei zu sein nicht aufgeben (man mag das meinetwegen auch Brückenpartei nennen oder Partei der Vermittlung).

Das muss etwa angesichts der andauernden Herausforderung Migration für die Sozialdemokratie heißen, Integration in doppelter Perspektive zu begreifen und als doppelte Aufgabe zu praktizieren: Die zu uns Gekommenen sollen, sofern sie hierbleiben wollen und können, heimisch werden im fremden Land – und den Einheimischen soll das eigene Land nicht fremd werden. Nur in solchem Verständnis und solcher Praxis wird es gelingen, Mehrheiten für diese langwierige und dauernde Aufgabe zu gewinnen und zu sichern.

Es gibt ein Bedürfnis nach linker Politik

Es gibt den objektiven, strukturellen Bedarf wie auch das verbreitete subjektive Bedürfnis nach einer linken Politik, die politisch und moralisch, finanziell und sozial, wirtschaftlich und kulturell für die Zukunft investiert: In den Zusammenhalt der Gesellschaft (die ethnisch, sozial, kulturell, kommunikativ so zersplittert ist wie nie zuvor und es auch bleiben wird); in die Mehrung der öffentlichen Güter (die allen gleichermaßen fair und gerecht zugänglich sind); also in Bildung und Schule, in Forschung und Innovation (zur Sicherung des Aufstiegsversprechens auch in einer Migrationsgesellschaft und in der digitalen Transformation der Arbeitsgesellschaft); in die Modernisierung von Infrastruktur, also in bezahlbares Wohnen, öffentlichen Verkehr, ökologisch verantwortbare Energieversorgung (auch um das weitere Auseinanderklaffen von urbanen Zentren und ländlichen Regionen zu verhindern); in die Gestaltung des Klimawandels, also die ökologische Transformation unserer Produktions- und Lebensweise; in eine internationale Friedensordnung und ein solidarisches Europa. Eine Fülle von Aufgaben, denen sich die SPD nicht entziehen kann und darf.

Ins Zentrum des politischen Projekts der sozialen Demokratie (das die genannten Aufgaben zusammenfasst) gehören wieder und neu die Begriffe Solidarität und Sicherheit – als Antwort auf Krisenempfinden, Veränderungsdramatik, Ungerechtigkeitserfahrungen. Den Sozialstaat zu modernisieren und den Staat der Regeln und des Schutzes zu stärken, das ist die alte und wieder neue Verpflichtung der Sozialdemokratie. Die sozial und kommunikativ zersplitterte und digital transformierte Welt verlangt nach einer neuen Begründung und Konkretion von Solidarität (als den Basiswert sozialdemokratischen Handelns). Die globalisierte, offene Welt verlangt nach Regeln und nach elementaren Gemeinsamkeiten, die den konfliktreichen Pluralismus lebbar machen. Deshalb ist auch im 21. Jahrhundert eine starke und handlungsfähige und überzeugende Sozialdemokratie notwendig!

Dieser Artikel erschien zunächst in der Neuen Gesellschaft/Frankfurter Hefte.

SPD erneuern

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Kommentare

Und das macht auch einen

Und das macht auch einen wichtigen Unterschied zu den gehypten Grünen aus: die SPD ist Volkspartei, die Grünen sind es nicht!

Grüne

Wer in den Grünen nur "gehypte" Grüne sehen will, treibt diese geradezu in die Arme der Union.
Diese freut sich schon!!!

Nochmals: Mit WEM will dann die SPD für einen P o l i t i k w e c h s e l koalieren?
Bitte Scheuklappen ausziehen! Ein Politikwechsel geht real nur mit Rot / Rot / Grün!

Das sagt ein Öko-Pionier über

Das sagt ein Öko-Pionier über Greta und die Grünen. Und auch die SPD sollte die Grünen "entlarven":
https://www.mopo.de/hamburg/hamburger-oeko-pionier-greta-ist--laecherlic...

Und hierauf muß eine Arbeitnehmerpartei wie die SPD passende Antworten finden. Die Grünen kann man vergessen, denn die sind meines Erachtens zu grün angepinselten neoliberalen Kapitalisten geworden:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/bundesagentur-fuer-arbeit-mehr-mens...

Die Grünen

Die sind keine Kapitalisten geworden, nein sie sind nur die besseren Knechte des Kapitals im Vergleich zur SPD. Solange die SPD nicht von dem neoliberalen Gestank, der an ihr seit HARTZ haftet, befreit braucht sie auf gar niemanden mit Fingern zeigen. Das ist die Sache mit der Bergpredigt: der Splitter und der Balken

... grün angepinselte neoliberale Kapitalisten

JA - viele Protagonisten der Grünen sind das mittlerweile geworden.
Aber das ändert doch nichts an der grundsätzlichen Richtigkeit der Grünen/Ökologischen Philosophie.
Die Soziale Frage darf nicht gegen die Ökologische Frage ausgespielt werden. Beide Fragen sind zwei Seiten einer
Medaille. Beide Fragen können nur zusammen gedacht und gelöst werden! Ohne Soziale Gerechtigkeit und Solidarität lassen sich die Ökologischen Notwendigkeiten gesellschaftlich nicht durchsetzen! Ohne eine intakte Umwelt, die
ein physisches gesundes Leben garantieren kann, wird die Soziale Frage nicht menschenfreundlich gelöst werden können! Demokratischer, ökologischer Sozialismus ist die einzig richtige Lösungsmöglichkeit!
Aber die politische Realität ist gegenwärtig noch nicht so weit.
Nochmals - wer etwas positiv ändern will in Punkto Sozialer Gerechtigkeit und Ökologischer Notwendigkeit, kann das gegenwärtig nur mit Rot / Rot / Grün tun.
Das ist sicher nicht optimal. Aber was sind die derzeitigen Alternativen?

Voltreffer... .

...die beiden vermeintlich konträren Prostestbewegungen der sozialen und die der ökologischen Thematik werden derzeit inbesondere von Seiten der AFD gegeneinander ausgespielt. Das Bedauerlche: Die (ehem.?). Volksparteien die für diese Auswüchse des Neoliberalismus, wegen den von ihnen nicht gesetzten Leitplanken, verantwortlich sind, halten sich fein raus, anstatt auf die gemeinsamen Zusammenhänge (ungezugelter Neoliberalsimus u. ungebändigte Globalisierung) der derzeitigen katastrophalen Folgen für Lebensgrundlagen und Gesellschaft hinzuweisen.
Genau das wünsche ich mir aber auch und insbesondere von verantwortungsvollen Bundespräsidenten !!! Vielleicht wird mein Wunsch noch wahr bevor noch mehr passiert !!!

kann man das

befehlen?
Hilfreich wäre es , wenn Wege aufgezeigt werden würden, wie dies gelingen kann. Redensarten helfen da nicht weiter. Eine Volkspartei zeichnet sich dadurch aus, dass sie für breite Teile der Bevölkerung wählbar ist- daran mangelt es, allein schon wegen des insgesamt dürftigen Zuspruchs. Da mag Thierse eine Status verordnen, wie er mag- das allein bringt gar nichts- allenfalls Hohn und Spott

"Die SPD muss Volkspartei

"Die SPD muss Volkspartei bleiben". Besser gesagt, die SPD muss wieder Volkspartei werden. Bei den Zustimmungswerten kann nicht mehr von einer Volkspartei die Rede sein.

Wenn die SPD denn wieder mehr Zustimmung erreichen will, muss sie m.E. den transatlantischen neoliberalen Weg verlassen und das Führungspersonal entsprechend austauschen. Ein Koalieren mit den Grünen als stramme Transatlantiker wird dann nicht mehr gegeben sein.

neoliberaler Weg

Das verlassen MÜSSEN des 'neoliberalen Weges' ist sicher richtig! Dabei ist es völlig belanglos, ob dieser
neoliberale Weg transatlantisch oder "transpazifisch" ist. Neoliberal ist neoliberal (= dem marktextremistischen Kapitalismus sklavisch folgend).

Nochmals Realpolitik: Mit welchen anderen Parteien (die NICHT neoliberal sind) will die SPD die Regierungsfähigkeit erlangen - nach der GroKo ? Siehe auch oben!

Existenzberechtigung ?

Ob es genügt, dass unsere SPD sich des Eigenen vergewissert und an zumndest tlw.überholte Traditionen anknüpft wird selbst von einem großen Teil ihrer Noch.Mitglieder angezweifelt !.
Eine Partei die das Volk dass sie gewählt hat in´s offene Messer laufen lässt (siehe die Lebensgrundlagen entscheidende Klima- u. Umweltthematik, siehe HartzIV u. prekäre Beschäftigung, siehe Entkopplung ländlicher Räume, etc.) kann zurecht nicht mehr Volkspartei sein. Ein Schicksal dass auch der CDU/CSU noch blüht, wenn auch deren überalterte Anhängerschaft aus diesen Gründen nicht mehr durch die mehr und mehr verprellte junge Generation ersetzt wird ! Dass beste Beispiel dass auf sogenannte Volksparteien nicht schon deshalb Verlass ist weil sie als solche bezeichnet werden und aus der sogen. politischen Mitte kommen, ist die aktuelle Situation in der Klima- und Umweltfrage. Gehandelt wird noch immer ungenügend und wenn überhaiupt nur auf den Protestdruck der überwiegend jungen Menschen auf der Strasse ! Was hätte unsere Volkspartei SPD denn getan in dieser existentiellen Frage ohne den massiven Druck der FFF-Bewegung ?!!
Langjährige.wissenschaftliche.Warnungen wurden u. werden ignoriert !

Wird denn Politik von

Wird denn Politik von Politikern gemacht? Wohl eher wird die Richtung vom Kapital gesteuert. Der Raubtierkapitalismus ist an seine Grenzen gestoßen, jetzt muss eine neue Richtung angeschoben werden. Oder meint jemand, dass BlackRock & Co sich für die Umwelt interessieren bzw. das Wohl von Menschen und Staaten im Auge haben? Das Interesse beschränkt sich darauf, wie und womit der meiste Profit generiert werden kann. Heute ist es CO2 und Klima-Wandel, wenn das nicht zufriedenstellend funktioniert kommt was anderes. Rot-Rot-Grün, insbesondere grün, sind da vielleicht die besseren Unterstützer für maximale Ausbeute.

Courage !

Die Ansprüche von W. Thierse in allen Ehren, aber von Nichts kommt halt Nicht. Um hier was zu ändern muss zuerst mal die Priorität der Politik wieder hergestellt werden, gegenüber der herrschenden Politik der Wirtschaft (verdammt: warum hört sich das so an wie "Die Diktaur der Bourgeoisie durch die Diktatur des Proletariats ersetzen "??? Ach ja das stand so in einem früheren SPD Programm). Aber nur wenn die Politik nicht mehr am Gängelband des BIP, der Arbeitsplatzerpressung ...... hängt kann eine sozial gerechte und Biosphärengerechte Politik gemacht werden. D.h.: wenn ein Investor soundsoviel Steuergeschenk bekommt (z.B.: Billiggrundstück), dann gehört auch soundsoviel öffentliche Mitbestimmung in diese Firma ! (Aber keine BWLer). Ich denke da gerade an den Deal von Woidke mit dem Elend Musk. Bankenrettung nur gegen Beteiligung, Einstieg in die Gemeinwirtschaft und Hände weg von der gesetzlichen Rente ! Mindestlohn rauf, Stop dem Flächenverbrauch, Agrarsubventionen für die Förderung der Artenvielfalt und des Humusaufbaus und nicht nach Fläche. Handelsabkommen auf öko und soziales überprüfen ! .......

Politik von Politikern

Sie benennen keine derzeit realistischen Alternativen!
Wäre Schwarz/Grün/Gelb besser als Rot / Rot / Grün (Rot, Grün, Rot / Grün , Rot, Rot)???

Alternativen sehe ich derzeit

Alternativen sehe ich derzeit nicht, höchstens in Teilen bei den Linken. Ich möchte eine sozialdemokratische Politik und keine Hampelmänner, die sich bis zum Anschlag dem Diktat der Bourgeoisie - wie Armin das treffend formuliert hat - ergeben. Mit Blick auf Davos sprach das Portal Nachdenkseiten von einem "Paralleluniversum der Eliten". Das muss sich ändern, sonst haben wir hier mittelfristig die Rechten am Ruder.

Jedenfalls ist die SPD nur

Jedenfalls ist die SPD nur als Volkspartei denkbar und überlebensfähig und sollte auf die eigene Stärke setzen!