Bildergalerie: Armut trotz Arbeit

Was sind wir wert?

Die Redaktion27. März 2013

Sie machen Tag für Tag ihren Job – haben aber wenig Geld, keine Absicherung oder null Perspektive. Sechs Erfahrungsberichte.

Wozu arbeiten wir? Um unser Auskommen zu haben, um die Miete, das Essen, die Kleidung und auch mal einen Urlaub oder Theaterkarten zu bezahlen. Um Bestätigung zu finden, einen Beitrag zu leisten. Beides, der finanzielle und der ideelle Lohn von Arbeit, stimmen bei vielen Menschen in Deutschland nicht mehr. Und zwar bei den unterschiedlichsten Gruppen: Bei Frauen, die weniger verdienen als Männer. Bei Leiharbeitern, die das Gleiche tun wie ihre Kollegen, aber zu viel schlechteren Konditionen. Bei Kreativen, die jetzt irgendwie zurecht- kommen, aber keine soziale Absicherung haben. Bei Niedriglöhnern, die jeden Tag zur Arbeit gehen – und danach zur Arbeitsagentur, um aufzustocken.  Der „vorwärts“ hat Erfahrungsberichte gesammelt unter Deutschlands Arbeitnehmern, hat Alte und Junge getroffen, Männer und Frauen, hoch und gering Qualifizierte. Klar ist: Ausgenutzt zu werden, ist kein Randgruppenproblem. Sind schlechte Arbeitsverhältnisse also schon etabliert?  

Einige Zahlen zur Infomation: 

789 Tausend Vollzeitbeschäftigte verdienen weniger als sechs Euro in der Stunde

1,3 Millionen Erwerbstätige sind "Aufstocker": Sie bekommen Hartz IV, weil ihr Gehalt zum Leben nicht reicht

7,5 Prozent der Schulabgänger eines Jahrgangsverlassen die Schule ohne Abschluss.

45 Prozent aller neu eingestellten Arbeitnehmer werden befristet beschäfigt.

Yvonne Holl

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