Die Mindestpreisforderung des verschuldeten Hoteliers Günter Mergel wäre mit dem Beschluss des Stadtrats erfüllt. Mergel wollte das Hotel für diese Summe an die Stadt veräußern, auch wenn ihm
Rieger 3,4 Millionen Euro geboten hatte. Zuvor hatte die Stadt Mergel 2,5 Millionen Euro geboten, von denen fast eine Million durch Bürgerspenden aufgebracht wurde.
Die GSG könnte nun den fehlenden Anteil von etwa 500 000 Euro durch einen Kredit oder mit Zuschüssen übernehmen. Laut Verkehrsgutachten hat das Hotel nur einen Wert von 1,33 Millionen Euro.
Seit 15 Monaten steht das Gebäude leer. Nachdem Riegers Pläne bekannt wurden, organisierten BürgerInnen auf breiter Basis einen Protest unter dem Motto "keine Nazis in Delmenhorst".
Kurz vor der Ratssitzung erklärte Mergel überraschend, dass er das Hotel nun doch nicht verkaufen wird. Rieger werde ihm ein zinsloses Darlehen in Höhe der auf dem Hotel lastenden Schulden
gewähren und erhalte im Gegenzug einen Pachtmietvertrag. Gegen einen solchen Pachtvertrag werde die Stadt mit allen Mitteln vorgehen.
Quellen: Tagesspiegel, Süddeutsche Zeitung, 6. Oktober.