Parteibasis

#SPDerneuern: So kriegt man mehr Leben in die Ortsvereine

Andreas Henkel31. Oktober 2018
Es muss ein Ruck durch die Partei gehen, auch durch die Ortsvereine, sagt Andreas Henkel, aktives Mitglied der SPD in Hamburg. Warum es bei der Erneuerung der SPD besonders auf die Ortsvereine ankommt und wie man sie wieder mit Leben füllt, beschreibt er hier.

Es gibt mehrere Erfolgsfaktoren für die Erneuerung der SPD und ein besseres Abschneiden bei zukünftigen Wahlen. Neben einem klaren sowie mutigen inhaltlichen Profil und überzeugendem Spitzenpersonal gibt es auch einen internen Faktor: die Organisation, die soziale Struktur sowie die Parteikultur in der SPD. Hierbei kommt es besonders auf die Ortsvereine an. Sie sind die zentrale Anlaufstelle für die Mitglieder und stellen die Wahrnehmung und Verwurzelung der Partei bei den Bürgern vor Ort sicher.

Die Realität in (zu) vielen Ortsvereinen

Es gibt Ortsvereine mit vielen engagierten Mitgliedern, die sich ehrenamtlich voll und ganz für die Partei und die Demokratie ins Zeug legen. In anderen Ortsvereinen ist die Realität eher ernüchternd, mal mehr und manchmal weniger. Und mit dieser Realität konfrontieren wir auch unsere vielen Neumitglieder, die voller Elan eingetreten und auf die wir doch eigentlich so stolz sind.

Zu viele Ortsvereine sind – gezielt oder aus Gewohnheit – ein gemütlicher Club von wenigen, nicht mehr so jungen Leuten, die sich meist schon länger kennen und sich gegenseitig selbst wählen. Dabei gibt es oft keine schriftlich fixierten Regeln der Zusammenarbeit, wie etwa eine Satzung. Vor allem in größeren Ortsvereinen sind 80 - 90 Prozent der Mitglieder gar nicht aktiv, was selten sogar für Leute gilt, die sich in den Vorstand haben wählen lassen. Sie kommen weder zu Mitgliederversammlungen noch zu Wahlen oder sonstigen Treffen.

Neue aktive Mitglieder: Bedrohung oder Bereicherung?

Möglichkeiten der Online-Beteiligung, insbesondere für Eltern von kleinen Kindern oder Leuten mit langen oder ungünstigen Arbeitszeiten, gibt es (fast) nicht. Sicher liegt die Passivität vieler Mitglieder auch darin begründet, dass einige gar nicht wollen oder keine Zeit haben. Teilweise gibt es aber auch kaum Mitmach-Angebote und die (passiven) Mitglieder fühlen sich nicht gebraucht.

Der Erneuerungsprozess, der bisweilen recht unklar definiert ist und von dem derzeit kaum Ergebnisse zu spüren sind, hat daran bislang kaum etwas geändert. Viele Funktionäre stehen dem Prozess, soweit er über inhaltlich-programmatische Ansätze hinausgeht, eher reserviert oder passiv gegenüber. Das gilt auch für neue organisatorische Impulse, die „von oben“ kommen. Wie etwa die – nach meinem Eindruck kaum genutzte – Möglichkeit der Einführung einer Doppelspitze im Ortsverein (die ja niemandem etwas nimmt, sondern nur zusätzlich zu Arbeitsentlastung führt) oder die Abschaffung des Delegiertenprinzips, wie im Unterbezirk von Lars Klingbeil praktiziert. Neue Leute und neue Ideen werden in manchen Ortsvereinen eher als Bedrohung statt als Bereicherung wahrgenommen.

Auf die Mitglieder zugehen

Aus meiner Sicht hat die SPD zwei Probleme viel zu lang verdrängt:

Die Aktivenquote liegt in vielen Ortsvereinen nur bei 10-20 Prozent der Mitglieder. Auch die lobenswerte Initiative SPD++ hat hieran bislang leider kaum etwas geändert. Angesichts der Krise der Partei und der Demokratie insgesamt müssen die Vorstände der Ortsvereine hier meiner Meinung nach kreativ werden und sich Gegenmaßnahmen überlegen. Sie müssen auf die Mitglieder zugehen und nicht umgekehrt.

Denn die meisten von ihnen wollen eben nicht nur Beiträge zahlen. Eine Haltung wie „Wer was will, soll kommen“ ist nicht mehr zeitgemäß. Eine (Volks-)Partei, die offenbar für die Mehrheit der eigenen Mitglieder wenig spannend ist, wirkt – jedenfalls in der heutigen Zeit – auch nicht attraktiv auf die Wähler/innen. Die gute alte Zeit, als das noch anders war, ist vorbei. „Unsere Partei darf nicht zu einem Wahlverein einer Handvoll von Funktionären werden“ (Hans-Jochen Vogel, Welt online vom 13.08.2018).

Mehr Vielfalt unter Funktionären und Delegierten nötig

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Vielfalt unter den Funktionären und Delegierten, was schon Sigmar Gabriel im Januar 2010 in seinen „12 Thesen zur Erneuerung der SPD“ (war da was?) betont hatte. Insbesondere eine Volkspartei muss (wie eigentlich auch die Parlamente), so gut es geht, ein Spiegelbild der Gesellschaft sein, d.h. möglichst viele Berufsgruppen sowie verschiedene Einkommens- und Altersklassen vertreten. Bei der Frauenquote hat in der SPD vor 30 Jahren nur Zwang zu mehr Vielfalt geführt.

Eine linke Volkspartei, die glaubwürdig sein will, muss auch Leute mit kleinem und mittleren Einkommen und Menschen, die es schwerer haben als andere, repräsentieren. Natürlich wirkt es sich auf die Parteikultur und auf die gemeinsam entwickelten Ideen aus, wenn im Ortsverein z.B. auch eine Krankenschwester, ein Polizist, eine Kassiererin, ein Arbeitsloser, eine Alleinerziehende oder ein Automechaniker etc. aktiv sind. Die SPD kann mehr nicht-akademischen gesunden Menschenverstand gut gebrauchen. 

Um direkt einem oft gehörten Einwand zu entgegnen: Akademiker sind auch heute noch unter den Berufstätigen in Deutschland in der Minderheit. Und den Spitzensteuersatz zahlen nur etwa zehn Prozent der Beschäftigten, obwohl der heute, im Vergleich zu früher, kein enorm hohes Einkommen mehr voraussetzt.

Natürlich brauchen wir auch (meist gutverdienende) Hochschulabsolventen, Juristen, Lehrer und Beamte etc. unter den Parteifunktionären. Aber – ich übertreibe jetzt – bitte nicht nur.

Es muss ein Ruck durch die Partei gehen

Die SPD braucht auch eine organisatorische, strukturelle und kulturelle Erneuerung. Absichtserklärungen in Sonntagsreden werden dafür nicht reichen. Es muss ein Ruck durch die gesamte Partei gehen, auch durch die Ortsvereine.

Wann geht´s denn mal los? Wann werden die starken Ankündigungen aus der Parteiführung in die Tat umgesetzt? Wir haben genug gute Leute. Der Erneuerungsprozess darf aber nicht (wieder) am Apparat scheitern.

Um mehr Leben in die Ortsvereine zu kriegen, könnte man z.B. folgendes machen: mehr Junge und mehr Nicht-Akademiker in die Vorstände holen; Mentoring für Neu-Mitglieder; gezielt passive Mitglieder ansprechen und auch Feedback einholen; regelmäßige Newsletter an die Mitglieder; weniger Basta der Führung und mehr Beteiligung der Basis; spannendere Tagesordnungspunkte und weniger Berichte aus irgendwelchen Gremien etc.;

Webseite aufpolieren und pflegen; zusammen eine Satzung erarbeiten; Fahrdienste für ältere Mitglieder zu den Treffen; Arbeitsgemeinschaften bilden, die allen Mitgliedern offenstehen; Online-Kommunikation ermöglichen; eine entspanntere Einstellung zu den – ehrenamtlichen – „Posten“ und „Karrieremöglichkeiten“ entwickeln; weniger Ämterhäufung und wer zehn oder mehr Jahre in Ämtern ist, kann auch mal einen Posten für jemand Neuen freimachen.

Beim Debattencamp der SPD am 10. und 11. November wird Andreas Henkel einen Workshop zum Thema „Gute Fragen machen gute Antworten machen gute Lösungen“ anbieten.

SPD erneuern

weiterführender Artikel

Kommentare

Mehr Leben durch die Ortvereine!

Die Dysbalance zwischen mandatierten und nicht-mandatierten Sozialdemokrat[inn]en zeigt sich ganz deutlich auch in der Dysbalance zwischen der Beteiligung von Ortvereinen [OV] gegenüber anderen Parteigremien bzw. Gliederungen. Schon in den OV werden junge Menschen nicht aktiv gewonnen, Frauen nicht gescoutet, Vorstände nicht geschlechtergerecht besetzt und Vorsitze nicht paritätisch gewählt. Personell kann dies nur durch satzungsmäßige Zielvereinbarungen verbessert werden. Strukturell müssen die OV gegenüber den Unterbezirken und Bezirken deutlich aufgewertet werden.

Das Wahrnehmen von Mitgliederrechten muss sich wirklich lohnen. Landes- und Bundesvorstände müssen die Vielfalt der Arbeitsgemeinschaften [AG] und -kreise widerspiegeln. Die Sonderrolle der Jusos muss zugunsten anderer AG zurückgedrängt werden. Es kann nicht sein, dass OV- wie auch Bundes AG Vorsitzende bei Parteitagen gegenüber den Jusos wie beim Parteitag nach der Bundestagswahl auch im Rederecht deutlich schlechter gestellt sind. Die SPD braucht nicht nur mehr Leben in den OV, sondern durch die OV auch mehr Leben im politischen Gesamtkörper. Die HSVisierung aus deren Erstligazeit muss bei der SPD sofort aufhören.

Wozu ?

Mal von der immer noch rein fiktiven "Erneuerung" abgesehen.... Wozu ?

Ich lese immer wieder Forderungen, was Mitglieder und Ortsvereine nicht alles an Vorleistung zu erbringen haben.

Was ich bisher nirgends lesen konnte:

- Was bekommen diese Menschen von "oben" zurück ?
- Wo bleibt zumindest der grundlegende Respekt vor den Sorgen, Wünschen, Anregungen und Meinungen der Mitglieder ?
- Wie stellt man sich die Zusammenarbeit mit Mitgliedern und Ortsvereinen bezüglich der mittlerweile angebliche "beschleunigten" "Erneuerung" vor ?
- Wie sind die Aufgaben und (Zwischen)Ziele der Parteiarbeit verteilt und wie lauten sie überhaupt ?
- Was kann ein Ortsverein überhaupt (noch) bewirken ?

Solange nicht die Mehrzehl dieser Punkte zufriedenstellend geklärt ist sollte man eventuell froh sein das es überhaupt noch Ortsvereine gibt. Egal wie passiv sie sich von außen darstellen mögen, Plakate kleben sich nicht von allein.

Es könnte zu weiterem Mitgliederschwund führen, Menschen, denen man nichts anbieten will noch Forderungen einer Parteispitze vorzulegen die mit den gewöhnlichen Menschen nichts mehr gemein hat und auch erkennbar nichts mehr gemein haben will.

Mein Beitrag, den ich allein

Mein Beitrag, den ich allein verfasst habe, hat nichts mit Forderungen der Parteispitze zu tun. Es geht mir darum, klarzmachen, dass nur eine inhaltliche Erneuerung, die hoffentlich bald kommt, nicht reicht. Die SPD braucht auch mehr Offenheit und insgesamt eine interne Modernisierung, bei den Ortsvereinen, aber auch auf allen anderen Ebenen. Und es soll hier nicht darum gehen, einen "Schuldigen" zu suchen, sondern gemeinsam nach vorn zu gucken. Es hilft niemandem weiter, wenn sich die verschiedenen Ebenen der Partei, gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben.

Bearbeitungsdauer oder Zensur ?

Ich kann aktuell nicht ersehen ob mein Beitrag zensiert wurde oder die Bearbeitungsdauer diesen Eindruck erweckt.
Das ändert aber nichts an meiner Grundaussage.

Jedwede Forderung und jedweder "Vorschlag" an die Ortsvereine ist schäbig und arrogant.
Es sind die Ortsvereine, die direkt mit den von der SPD geschädigten Menschen in Kontakt stehen, die sich in der Fußgängerzone hinstellen und von der Partei nicht einmal Argumente bekommen, warum man SPD wählen sollte.
Diese Mesnchen kleben Plahkate, versuchen eine Partei zu rechtfertigen und zu verteidigen die diese Loyalität seit der asozialen Agenda und den GroKotaus nicht verdient.
OV bekommen keine Unterstützung "von Oben" und die Schmierenkomödie mit der "beschleunigten Erneuerung" ist eher ein typisches Beispiel wie weit der Elfenbeinturm von der Realität auf der Straße und am Werbestand entfernt ist.

Hier ist ganz eindeutig die Verantwortung im Vorstand einzufordern, denn die Ortsvereine haben keinerlei Einflußmöglichkeit sondern können eben leider nur passiv abwarten, ob "ganz oben" endlich mal jemand aufwacht oder weiterhin für das eigene Vollversagen nur einen anonymen "Bundestrend" verantwortlich machen will.

Weiter so ?

Ohne inhaltliche und personelle Erneuerung kriegt man keine "Karteileiche" zurück zum Engagement. Viele SPD-Mitglieder sind eben nicht dazu zu motivieren die Politik von Johannes Kars, Olaf Scholz und sonstigen "hamburgern" zu vertreten.
Schluss mit dem Zentralismus - da hilft auch kein QuotenArbeiter im Ortsvorstand - lebendige innerparteiliche Demokratie, das muss her, und nicht nur das Abnicken von PV Ansinnen.
Kommunalpolitik ist ein hartes Brot, ich weiß das, und daher Dank an alle die sich um den "Hundekot im Sandkasten" kümmern und andere profane Dinge. Und solche Menschen sollten nicht dafür missbraucht werden irgendwelchen Pseudosozialdemokraten den Platz auf wohldotierten Sesseln zu sichern.

Es gibt viele Wege, Karteileichen zu motivieren

Olaf Scholz hat in HH beste Ergebnisse bei den Wahlen eingefahren (48 und 45 %) und eine klare sozialdemokratische Politik für unsere Stadt gemacht. Er ist meiner Meinung nach das Gegenteil eines Pseudo-Sozialdemokraten. Selbstverständlich brauchen wir für die Bundespolitik dringend eine deutliche inhaltliche Erneuerung - das bezweifelt ja niemand. Aber die Modernisierung der Parteikultur und der Organisation (auf allen Ebenen) kann auch ein wichtiger Baustein (aber nicht der wichtigste) für die angestrebte Erneuerung sein. Eine Partei, die im Innern nicht sonderlich attraktiv ist, ist es auch nach außen nicht. Es mag sein, dass das früher, vor der Zersplitterung des Parteiensystems, anders war. Aber das hilft uns heute nicht weiter.

Konsistente Politik bis zur Basis nach Erneuerung !!

Letztendlich kann auch den Ortsvereinen und ihrer gewünschten Verjüngung und Vielfalt nur die Begeisterung für einen zumindest in Aussicht gestellten Politikwechsel Richtung Nachhaltigkeit und Richtung Unabhängigkeit von kommerziellen Strukturen helfen !!!
Das überkommene SPD-Narrativ "Arbeitsplatzerhalt um jeden Preis" (auch den von Zerstörung d. Lebensgrundlagen und auf Kosten endlicher Ressourcen) muß abgelöst werden durch ein radikal Neues: Wirtschaft mus wieder den Menschen dienen und nicht die Menschen einer Wirtschaft die Gier zum oberste Prinzip macht !!!
Die Ansätze für einen solche Politik sind Vielfältig: Wichtigstes Prinzip ist dabei die zunehmende Macht und den zunehmenden Einfluss der Großkonzerne auf politische Entscheidungsträger massiv einzudämmen !!
Die neue SPD-Erzählung muss deutlich machen, dass ihr auch die kommenden Generationen am Herzen liegen und dass die SPD die Kompetenz zum Gegenprogramm der "Abschotter" hat, weil nation. Egoismen die weltweiten Probleme nicht lösen sondern verschärfen ! Somit vertritt eine SPD/Neu nichts geringeres als einen Wertewandel weg vom egozentrischen Neoliberalismus hin zu gemeinwohlorientierten, gerechten Miteinander !!

Wie tief noch sinken ???

Während in der SPD-Spitze weiter gezaudert wird (auch in pcto. Groko-Aufkündigung) geht in der CDU durch den massiven Zuspruch für (den Verteter des Großkapitales) Friedrich Merz durch Parteimitglieder der Kurs auf vorzeitige Beendigung der Merkel Ära !
Es wäre mehr als peinlich, wenn es nicht die SPD (derzeit nach Umfragen bei 13 % !!!) ist, die die versagende Groko aufkündigt, sondern ausgerechnet ein Vertreter des extremneoliberalen Lagers der CDU !!
Das wäre ein Außenbild des nachhaltigen Stillstandes und der Unfähigkeit zur Erneuerung der SPD !!
Liebe SPD-Spitze wie weit wollt ihr es den treiben ?

Mehr Leben...

Welches Bild hat der Verfasser eigentlich von den langjährigen Mitgliedern...? - Meine Realität ist, dass ich mich in den letzten vier Jahren genau vier mal mit Kurz-Konzepten an Abgeordnete, Bundesvorstand, etc. gewandt habe. Ich erhielt gar keine Antwort oder eine, die völlig an meinem Thema vorbei ging. - Der Verfasser des Artikels sieht die Schuld offenkundig an der Basis. Ich fasse das nicht,

Es geht um die gesamte Partei

Ich habe zu dem Artikel - über verschiedene Kanäle - viel Zustimmung erfahren, aber natürlich auch Kritik. Es geht hier nicht darum, nach "Schuldigen" zu suchen und verschiedene Ebenen gegeneinander auszuspielen. Schwerpunkt des Artikels sollte eben der Ortsverein und der Blick nach vorn sein. Das ändert aber nichts daran, dass sich sämtliche Ebenen der Partei modernisieren müssen und ein neues inhaltliches Profil her muss. FAZ online zitiert Sigmar Gabriel gestern mit den Worten: "Wir haben ja, wenn wir ehrlich sind, damals schon gewusst oder geahnt, dass die inneren Strukturen der SPD völlig überholt sind.“ (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/partei-in-existenzkrise-gabrie...). Hat er mit dieser Zustandsbeschrebung Unrecht (seine Verantwortung lasse ich mal außen vor) ?

Nachhaltigkeitskäppchen auf Lobbyköpfe !

Wenn es um Erneuerung geht, sllten wir nicht den "aktuellen Sigmar Gabriel" zitieren, insbespndere weil bereits Gabriel für den Niederagng der spd durch seine inkonsistente Politik vernatwortlichzeichnete, die nie an die Grundübel des neoliberalen Veragens heranging. Da könnten wir auch gleich den "aktuellen Stephan Weil" zitieren der sich trotz seiner eher unrühmlichen Rolle beim VW-Abgas-Betrugsskandals an die Spitze der SPD-Erneuerungsbewegung setzen will, oder wir könnten den "aktuellen Olaf Scholz" zitieren der jeglichen Steuerreform hin zu Gerechtigkeit ablehnt und gleichzeitig scheinheilig einen 12 EUR Mindestlohn fordert, diesen aber aktuell gar nicht durchsetzen konnte oder wollte !!
Das ist der purer Drang nach Postenerhalt vor der hoffentlich baldigen SPD-Erneuerung !!
Nachhaltigkeitskäppchen auf Lobbyköpfe !?

Eine Reaktion von vielen

war zB: "Die Vorschläge klingen gut. Ich bin selbst in einem OV tätig. Es ist ein Drama. Ein kleiner Kreis bestimmt alles, den Rest kannste vergessen. Veraltete und ausgetrocknete Strukturen ohne leben ." Zum Teil ist zu lesen, dass es streckenweise keine funktionierenden OVe mehr gibt (und das wohlgemerkt in durchaus solzialdemokratisch geprägten Regionen). So ist es sicher nicht in allen Ortsvereinen. Aber manche OVe, übrigens nicht nur in unserer Partei, müssen sich schon modernisieren, wenn sie vor Ort als attraktiver Verein wahrgenommen werden wollen. Im Kampf gegen die AfD und um wieder als Kümmerer sichtbar zu sein brauchen die demokratischen Parteien vo Ort frischen Wind.

Neuordnung der CDU

Vielleicht lässt sich ja einiges zum Vorhaben Partei-Erneuerung aus dem Vorsprung oder aus den Fehlern des Koalitionspartners CDU ablesen !!

Hier der Link zur aktuellen Sendung "Kontrovers" im Deutschlandfunk (auch nachzuhören bei deutschlandfunk.de)

https://www.deutschlandfunk.de/kontrovers.1768.de.html

Kommentar zur Sendung "Neuordnung der CDU" im Deitschlandfunk

Der Zuspruch, der einem Vertreter eines extrem neoliberalen Politikkurses (Friedrich Merz) durch amtierende CDU-Mitglieder bis in die toiefen der Basis zukommt, ist bezeichnend für die anhaltende Rückwärtsgewandtheit großer Teile der CDU. Durch seine derzeitige Berufsausübung als Vorstandschef des deutschcen Ablegers von Black-Rock wird umso deutlicher welchen Strukturen Herr Merz nahesteht und welche Interssen er künftig verteten wird.
Absurd wäre es wenn die CDU diesen Herrn zum Parteichef oder gar zum Kanzlerkandidaten erheben würde.
In Zeiten wo die Auswüchse des nahezu unregulierten Neoliberaöismus zu Tage treten von Autoskandalen bis Klimakatastrophen und deutlcih sichtbaren demokratiebedtrohenden "durchregieren" der Großkonzerne die Politik weiter in diese Richtung zu öffnen wäre eine Katastrophe nicht nur für die CDU, sonder sonder auch für die Demokratie und unsere Nachkommen !
Die Grünen werden mit jeder, zu recht medial verbreiteten, Klimafolge massiv an Zustimmung gewinnen und es wird auch angesichts der unbewältigten Autoskandale ein Leichtes sein, die lobbyhörige Politik der GROKO zu entlarven.

Doppelversagen

Eigentlich hätte die CDU jetzt die beste Gelegenheit, sich deutlich der Konzernlobbypolitik zu entledigen, weil die SPD es durch das Zaudern der Parteispitze derzeit nicht mit Entschiedenheit schafft, diesen überfälligen Schritt zu gehen und dafür zu Recht den Niedergang auf derzeit 13 % nach Umfragen zu verantworten hat ! Die Folge dieses "Doppelversagens" ist der Niedergang der Volksparteien auch in Deutschland !!

Bezug zum Thema?

Lasst uns doch bitte bei dem Thema des Beitrages bleiben: es geht um die Modernisierung der Ortsvereine.

Vom Kopf auf die Füsse !!!

Es wurde beklagt dass die Ortsvereien überaltern und bei Beteiligung und Struktur nicht mehr der Querschnitt der Bevölkerung zugegen ist !!! Das lässt sich alleine mit der strukturellen Änderungen bei Entscheidungfindungen und Kandidaten- und Postenauswahl nicht machen !!
Dennoch ist dies dringend notwendig, rettet allein aber nicht die Ortsvereine. Dazu muss der Demokratiegedanke, wie ich vielfach höre, auch in den Ortsvereinen wieder vom Kopf auf die Füsse gestellt werden.
Debatten dürfen auch dort nicht zum Selbstzweck verkommen, sondern sollten am "Ende des Tages " auch zu Beschlussfindungen führen die Verbindlichkeit haben. Es sollte nicht so sein dass Ortsvereinsmitglieder die Meinung der unteren oder oberen Parteivorderen zu vertreten haben sondern umgekehrt. Die Meinung der Ortsvereinsmitglieder sollte nach oben und nach noch auszuhandelnden Prämissen von der jeweiligen Führungsebene auch nach außen vertreten werden. Das ist Demokratie ! Auch wenn´s manchmal ungemütlich ist. Ein Problem ist: Bisher werden nicht einmal überall Debatten geführt !

Ich bleibe dabei...

die Ortsvereine werden nur den für sie gewünschten Zulauf und die gewünschte gesellschaftliche Vielfalt bekommen, wenn die Politik derer "ganz oben" und weiter unten den Anforderungen an die Zukunft in pcto. Erhalt der Lebensgrundlagen, soziale Gerechtigkeit, globale Gerechtigkeit und nicht zuletzt Generationengerechtigkeit entspricht !
Momentan tut die Poltikausrichtung der GROKO das in keiner Weise, auch wenn medial bisweilen verlautet wird "trotz der guten Politik im Bund ist die SPD im freien Fall" ! Manchen Medien fällt es anscheinend schwer sich endlich einmal den Versäumnissen der so oft von ihnen gefeierten Mitte zuzuwenden !

Lebendigkeit der OV?

Die OV, die ich kenne, sind so lebendig, wie die Skelette der Dinosaurier. Die Strukturen jahrelang versteinert und verkrustet, und so demikratisch, wie der Satz: l'etat c'est Moi. Als einfaches Mitglied bist Du ein Niemand und wirst auch nicht gehört,geschweige denn ernst genommen. Dass ist Realität in unserer Partei. Innovation, Diskurs gleich Null. Wer nicht jahrelang gebuckelt und gekrochen ist, wird ins Abseits gestellt.

Frauenanteil bei Postenvergabe und Kandidatenkür ?

Mein Gefühl sagt mir: Es ist ein Trauerspiel
Aber vielleicht weis jemand Genaueres ? Statistik ?

Re-Vitalisierung

Das war früher mal anders. Dieser Mist, so wie Du ihn beschreibst (und den es natürlich auch in anderen Parteien gibt), muss aufhören. Bitte bleib am Ball und kämpfe für Veränderungen. Und komm zum Debattencamp: da werden positive Gegenbeispiele vorgestellt.

Demokratisierung der Partei von unten nach oben

Es bedarf viel mehr Beteiligungs- und Mitspracherechte für einfache Mitglieder. So könnte man die Partei wieder revitalisieren. Mehr Selbstbestimmung für alle einfachen Mitglieder, weniger Fremdbestimmung durch eine Minderheit (OV, Unterbezirks-, Landes-, Bundesvorstände).

ortsverein

was tun, wenn der ortsverein pennt? gibt es eine andere option für mich als mitglied?Ortsverein, der interesse hat? Bin neu, weil ich die Groko wollte.

Tiefschlaf

Du musst den Ortsverein aufwecken :). Geh zu einem OV-Treffen und schildere doch zB deine Erfahrungen aus Sicht eines Neumitglieds. Oder Du kannst dich an die nächst höhere Ebene, Unterbezirk oder Kreis etc. wenden, und fragen was da los ist. Bitte bleib am Ball !

Mehr Leben durch die Ortvereine

Ich bin zum ersten Mal bei einer OV Sitzung gewesen, dabei hat eine Frau das Wort geschwungen, eine Diskussion war überhaupt nicht möglich. Am meisten wunderte mich, dass die "normalen" Mitglieder bei den Abstimmungen gar nicht gefragt wurden, nur Mitglieder, die schon irgndwelche Funktionen hatten. Das hatte ich mir bei der SPD anders vorgestellt. Ich musste immer wieder fragen, was denn nun geschieht und man sagte mir dann wofür die Abstimmung jetzt ist und warum die normalen Mitglieder nicht mit abstimmen dürfen. Ich werde noch ein paar Versuche amchen, dann bin icch weg.

Bitte bleib !

Vermutlich warst Du bei einem Vorstandstreffen des OV, an dem auch die Mitglieder teilnehmen "dürfen". Dann dürfen nur die Vorstandsleute abstimmen. Die sollten sich aber auch die Meinung der anderen Teilnehmer anhören, finde ich. Bei reinen Mitgliederversammlungen oder Wahlen sieht das schon wieder anders aus - da zählt auch deine Stimme direkt. Die SPD ist, wie andere Parteien auch, noch nicht sehr basisdemokratisch organisiert. Das wird sich, hoffe ich, im Rahmen von #SPDerneuern ändern. Im Unterbezirk von Lars Klingbeil wurde zB schon das Delegiertenprinzip abgeschafft (siehe den Link in meinem Artikel). Ich würde mich freuen, wenn Du daran mitwirkt, dass die Partei offener wird und die Mitglieder mehr einbindet. Das kannst Du auch im OV ruhig mal ganz offen ansprechen.