#SPDerneuern

#SPDErneuern in Heilbronn: Kreisvorsitz in jungen Händen

Vera Rosigkeit16. Januar 2018
Josip Juratovic und Markus Herrera Torrez
MdB Josip Juratovic und sein Nachfolger im Amt des Kreisvorsitzenden Markus Herrera Torrez
Nicht nur reden, sondern machen: Der Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic macht den Weg frei für die jüngere Generation. Sein Nachfolger ist der 29-jährige Markus Herrera Torrez. Ein Beispiel aus dem Landkreis Heilbronn zeigt, wie die Erneuerung der SPD aussehen kann.

Über die Erneuerung der SPD wurde viel diskutiert nach der verlorenen Bundestagswahl im September 2017. Jünger und weiblicher müsse die SPD werden, digitaler und streitfreudiger, so einige von der Parteibasis formulierte Ziele. Dass es nicht beim Diskutieren bleibt, sondern Veränderungen bereits in die Tat umgesetzt werden, zeigt ein Beispiel aus dem SPD-Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg.

SPD braucht frischen Wind

Hier hat Josip Juratovic Ende November entschieden, sein Amt frei zu machen für seinen jüngeren Stellvertreter. „In meiner Partei gehöre ich mit Ende 50 zu der jüngeren Hälfte. Als ich selbst noch im Juso-Alter war, wollten die Alten damals keinen Platz machen für junge und frische Ideen. Das können wir uns als SPD in der heutigen Zeit nicht leisten“, sagt der 57-jährige Bundestagsabgeordnete, der seit 20 Jahren im Kreisvorstand arbeitet. Juratovic, derzeit einziger Arbeiter mit Migrationshintergrund im Bundestag, möchte selbst Vorbild sein und den Generationswechsel aktiv vorantreiben. „Wenn wir von einer Erneuerung unserer Partei reden, dann kann das nur mit neuen Köpfen gelingen. In unserem Wahlkreis haben wir das Glück, junge, sehr engagierte Politiker zu haben. Nun ist es Zeit für frischen Wind“, so Juratovic.

Sein Nachfolger Markus Herrera Torrez ist 29 Jahre alt und hat sich viel vorgenommen: Er möchte die Arbeit in den rund 40 Ortsvereinen im Landkreis mehr unterstützen und besser miteinander vernetzen. Gemeinsam mit seinen vier Stellvertretern und acht Beisitzern, darunter auch zwei jungen Bürgermeistern, will er eine verbindliche Betreuungsstruktur einführen, gleichzeitig aber auch einen digitalen Ortsverein ins Leben rufen. „Ich komme ursprünglich aus Lauffen am Neckar, habe in Mannheim studiert, war anschließend in Singen berufstätig und bin nun als Gewerkschaftssekretär nach Brüssel entsandt “, erklärt er. „Es muss einfach möglich sein, sich aktiv im Kreisverband einbringen zu können, auch wenn man beruflich viel unterwegs ist oder Familie hat“, fügt er hinzu. Für ihn sollte beispielsweise ein Delegiertenmandat auch über das Internet auszufüllen sein.

Kreative Köpfe gesucht

Um diesen Bereich zu stärken, plant Herrera Torrez ein Social MediaTeam. Rund 1.200 Mitglieder zählt der Kreisverband. Da müssen sich doch drei, vier Leute finden lassen, die hier aktiv werden möchten, ist er überzeugt. Ausgehend von der Frage, was eine Kreis-SPD braucht, seien mehr kreative Leute gesucht, die sich einbringen. Neue Veranstaltungsformate stehen für den Gewerkschaftssekretär, der derzeit für die IG Metall beim Europäischen Gewerkschaftsbund in Brüssel arbeitet, ebenfalls auf dem Programm.

Kommunale Themen wie beispielsweise die Situation von Krankenhäusern sollen stärker in den Mittelpunkt rücken. Hier habe man unmittelbaren Einfluss, kann politisch mehr gestalten, sagt der ehemalige Chef der Jusos Baden-Württemberg. Zu kommunalpolitischen Themen möchte er nicht nur Genossinnen und Genossen, sondern auch andere Bürger einladen. Natürlich lasse sich nicht alles auf einmal weiterentwickeln, weiß Herrera Torrez. Als nächstes Etappenziel nennt er deshalb die Kommunalwahl in 2019.

SPD erneuern

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Kommentare

Kreative Köpfe gesucht – was sollen das sein?

Wer sein Heil bei Facebook und Twitter sucht ist nicht kreativ sondern bestenfalls aktiv bis hyperaktiv! Kreativität und Aktivität sind zwei Paar Schuhe – kreativ hieße für mich neue andere Wege zu beschreiben um z.B. die Massenarbeitslosigkeit, den Pflegenotstand, den Erziehermangelin Kitas, den Mangel an männlichen Lehrkräften in Grundschulen nicht nur zu nennen. Wieso wollen von den Schulabsolbenten im Verhältnis so wenige mit Migrationshintergrund eine Pflegeberuf ergreifen? Was müssen wir tun um diese Berufe attraktiver zu machen? Den Gemerationswechsel in der Partei zu organisieren darf aber nicht heißen den Vorsitz, die Ämter vom Vater auf die Tochter weiter zugeben. So mancher Ortsverein muss sich vom Filz des einstmals ganz nützlichen Netzwerks befreien. Das wird für so manchen Ortsverein nicht einfach, er muss sich von den Altvorderen emanzipieren. Ob Heilbronn – SPD in der Diaspora (Baden–Würtenberg) da ein passendes Beispiel ist stelle ich bei allem oben positiv berichteten in Frage. Wie funktioniert der Generatiomswechsel in SPD Hochburgen wie Köln, Hannover usw.?

Beneidenswert

Bei uns im Ortsverband ist der jüngste 62- wir bemühen uns, aber noch jüngere konnten wir nicht zum beitritt bewegen

Adieu SPD

Sehr geehrte Damen und Herren,
als zugereister "Berliner" , aus der SPD Hochburg NRW kommend, möchte ich mich nun von Ihnen verabschieden!
Ich bin 52 Jahre und stand , selbst Zähne knirschen unter Genossen Schröder und der Agenda 2010, noch zur SPD. Aber nun ist Schluss damit, erst NOGRO oder wie Frau NAHLES betonte: Jetzt .....! Hier und Heute glaube ich dieser Partei nichts mehr, und werde diese nicht mehr wählen. Bei der nächsten Bundestagswahl geht meine Stimme direkt an die CDU und das 2x. Herr Schulz war ein absoluter Griff in die Leere!
Werde diesen Brie

In Ihrer Argumentation knirscht so manches

Weshalb knirschen Sie bei der Agenda 2010 mit den Zähnen und entscheiden sich jetzt die neoliberale Politik der CDU/CSU? In Ihrer Argumentation knirscht so manches.

Adieu SPD

war auch bis 1999 in der SPD Hochburg Ruhrgebiet, habe damals aber CDU gewählt, ich wähle aber lieber SPD, sicherlich hat Herr Schulz den ich gewählt habe bei der Bundestagswahl keinen Biss gehabt gegen Frau Merkel, nur wo kommen wir dahin, wenn man wie ein bissiger Hund angreifen muss wie Mr. Trump um bei den Leuten anzukommen, macht was für die, die jeden Tag um die eigene Existenz kämpfen und gebt nicht mit Merkel 2,00 € mehr Kindergeld und seid kein Sandmännchen, macht endlich richtige Politik, die schwarze Null Gift für Deutschland, hört auf immer nur zu jammern, ein pensoinierter Leher hat meist 3000 Netto im Monat, ein Angestellter nach 45 Jahren freut sich auf 1500 €, das nennt ihr gerecht, macht nicht den Mist mit der Rente unter 50% vom letzten Netto, hebt die Rente mal so an, daß man davon leben kann und in Berlin/München und auch in Saarburg nicht in 2 Zimmern vergammeln muss, weil die Grundsicherung nur Wohnungen bis 330 € bezahlt, laßt die Menschen erblühen, die Normalverdiener brauchen keine 100€ im Monat mehr, aber die die Renten um die 800 € haben, das nenne ich Gerechtigkeit
Thomas Krause, Saarburg

Mitgliederwerbung

Bin seid ich wählen darf (Ossi) SPD-Wähler. Nach der Erfahrung des letzten halben Jahres nun nicht mehr. Die Kampagne der Juso´s, mit Neumitgliedern, die dann auch noch temporär bis zum Mitgliederentscheid als Mittel zum Zweck der Verhinderung der GroKo geworben werden, schockiert mich! Was für ein Demokratieverständnis? So weit ich mich erinnere, haben SPD und Schwarze eine Mehrheit bei der BUTAWahl bekommen. Ja vielleicht unbequem, aber eineOption und nach Zahlen auch Wählerwille! Mir als Wähler wird aber in die Eier gelatscht, es ist der SPD-Jugend (zumindest) vollkommen egal, was ich in Ausübung meines Grundrechts mir so dachte... . Das ist an Arroganz und Ignoranz nicht zu überbieten. Mich ärgert auch, daß über meinen Wählerwillen erst Parteitage und dann die Parteibasis entscheiden muß. Das ist für mich ein Demokratieverständnis, das SED und Pegida/AFD ziemlich ähnlich abbilden (Die Partei, die Partei, die hat immer....). Mal abgesehen davon, das es schon eine gelungene Fehlleistung war, Optionen am Wahlabend aus der Hand zu geben! Ob ich zur nächsten Wahl gehe weiß ich noch nicht (gefühlt nicht mehr), der Alten Tante die Freundschaft und Unterstützung zukommen lassen, NEIN!

Ehemalige und aktuelle SPD-Anhänger im Wartestand

Sehr geehrter Herr Martin,
Ihre Beurteilung und Ablehnung der Initiative der Jusos zur Gewinnung von Neumitgliedern, gerade vor der anstehenden Mitgliederabstimmung zum Ergenis der Koalitionsverhandlungen kann ich im Wesentlichen nicht nachvollziehen. Denn,was soll daran nicht legitim sein, genau die Mitglieder wieder einzufangen die in den letzten Groko-Jahren mit geballter Faust in der Tasche ausgetreten sind und jetzt auf Inhalte einer inhaltlich und zumindest in Teilen personell zu eneuernden SPD hoffen! Der erschütternde,seit Jahrzehnten laufende und sich beschleunigende Niedergang einer neoliberal und politisch unsolidarisch ausgerichteten SPD auf inzwischen noch 18% Zustimmung (nach aktuellen Meinungsumfragen) zeigt gerade die Erfordernis einer neuem inhaltlichen und personellen Richtungsbestimmung. Die meisten Eintritte in die Partei gab es, als Sigmar Gabriel, als Vertreter industrielobbygelenkter, nachhaltigkeitsverweigernder Politik im Windschatten Schröderscher Basta-Politik, den Weg für einen neuen Hoffnungsträger frei machte. Ernüchterung gab es, als sich dieser Hoffnungsträger für ein eventuelles Koalitionsbündnis mit der FDP aussprach ! Ein Schlag in´s Gesicht !