Kindergarten in Rheinland-Pfalz kostenlos

SPD setzt Maßstäbe bei Kinderbetreuung

Martina Plötz03. September 2009

Zweifellos sind die Belastungen für kostenlose Kindergartenplätze für die öffentliche Hand nicht zu vernachlässigen. Aber das Geld wäre gut angelegt. Denn immerhin bildet die Gesellschaft
damit jene Menschen aus, die später die Grundlage für den sozialen und wirtschaftlichen Erfolg Deutschland darstellen. Kostenfreie Kinderbetreuung ist zudem im hohen Maße integrationsfördernd und
die beste Vorsorge, dass Kinder mit Migrationshintergrund mit ausreichend Deutschkenntnissen ihre Schullaufbahn beginnen können.

Umdenken in Sachen Kinderbetreuung notwendig

Kritiker bemängeln, dass das Thema Kinderbetreuung immer ausschließlich unter dem Aspekt der Finanzen diskutiert wird. "Wenn der Staat den Kindergarten gebührenfrei machen will, kann er das
tun, solange er die Kosten trägt", sagt der CSU-Mann und Vorsitzende des bayerischen Städtetags, Hans Schaidinger. Da ist es also wieder, das Argument der Kosten. Kann sich Bayern wirklich keine
gute und kostenfreie Kinderbetreuung leisten? "Wenn sich das reiche Bayern so etwas nicht mehr leisten kann, wer denn dann?", fragt Werner-Muggendorfer. Das von der SPD regierte Rheinland-Pfalz
spielt selbst nicht in der Finanzliga Bayerns. Dennoch hat Kurt Beck den politischen Willen gehabt, eine Umdenken in Sachen Kinderbetreuung anzustoßen.

Keine Initiative Bayerns für gute Kinderbetreuung

Scharfe Kritik muss sich die Bayerische Staatsregierung um Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) von der Opposition anhören. Seehofer leite für die Kinderbetreuung lediglich das Geld, das
die Bundesregierung zur Verfügung stelle, weiter. Die Staatsregierung lege für die Investitionskosten keinen müden Euro drauf, den Rest bestritten die Kommunen. In Bayern gibt es nach Ansicht der
SPD-Abgeordneten Werner-Muggendorfer nicht nur in Bezug auf die Menge der Kinderbetreuungsplätze Verbesserungsbedarf, sondern auch in Sachen Qualität. Denn dafür würden kleinere Gruppen benötigt,
mehr Erzieherinnen, Fortbildungen und Schulungen, an denen die Erzieherinnen tatsächlich teilnehmen können. Aber dafür gebe ist bei der CSU kein Geld. Deshalb fordert die SPD, dass die
Staatsregierung eigene finanzielle Initiativen in Sachen Kinderbetreuung ergreife und sich nicht nur auf den Bund verlasse.

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