Wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte, stieg die Arbeitslosigkeit im Juli jahreszeitgemäß um rd. 50 000 auf über 3,2 Millionen Bundesbürger oder 7,7 Prozent der
Erwerbstätigen an. Allerdings waren es im Vorjahr noch 505 000 mehr gewesen bei einer Quote von 8,9 Prozent. Außerdem nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 580 000 auf
27,43 Millionen zu.
Weniger erfreulich bewertet der Präsident des Deutschen Landkreistags, Jörg Duppre, die Entwicklung bei den ALG-II-Empfängern: "Der isolierte Blick auf die SGB-II-Arbeitslosen lässt fast 5
Millionen Menschen außer acht. Das sind nicht weniger als zwei Drittel der Hartz-IV-Empfänger." Man müsse sehen, dass sich "die erfreulicherweise sinkende Arbeitslosenzahl das Problem Hartz nicht
annähernd abbildet," so der Landrat der Südwestpfalz.
Seit dem Höchststand von 7,4 Millionen Menschen im Mai 2006 seien immer noch ca. sieben Millionen Menschen auf Leistungen nach SGB II angeweisen, so Duppre. Dies entspreche etwa neun Prozent
der Bevölkerung bzw. jedem elften Bundesbürger. Der Landkreistagspräsident wies auch auf die enormen regionalen Unterschiede hin: So erhalte in Bayern etwa jeder 20. Leistungen nach SGB II, in
Berlin bereits jeder sechste. In den westlichen Flächenländern sei jeder vierzehnte, im Osten jeder achte auf SGB II-Leistungen angewiesen. Um die regionalen Unterschiede zu bewältigen, seien die
Kommunen mit ihrem Wissen und ihrer Flexibilität bei der anstehenden Neuorganisation des SGB II besonders zu berücksichtigen, so Duppre abschließend.
Quellen: spiegel online und Pressemitteilung DLT vom 31. Juli 2008