"Wir werden den Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromversorgung bis 2020 auf über 30
Prozent ausbauen, den Atomausstieg umsetzen und uns für effizientere fossile Kraftwerke einsetzen", sagte Umwelt-Staatssekretär Matthias Machnig (SPD) am Donnerstag bei der Vorstellung des
Roadmap. "Wir zeigen damit, wie wir Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbare Energiepreise zusammenbringen."
Handlungsbedarf gibt es bei der Erzeugung von Wärme für Warmwasser und Heizung. In privaten
Haushalten werden dafür 85 Prozent der verbrauchten Energie verwandt. Dieser Anteil soll nach dem Willen des Bundesumweltministeriums durch energetische Gebäudesanierung und den verstärkten
Einsatz von Erneuerbaren Energien bis 2020 um ein Viertel sinken. Einen Beitrag dazu leistet beispielsweise das Erneuerbare-Wärme-Gesetz, welches die Nutzung von regenerativen Energien wie
Solarkraft oder Erdwärme bei der Wärmeproduktion in Gebäuden seit Jahresbeginn vorschreibt. Es gilt allerdings nur für Neubauten.
Auch im Verkehrsbereich sollen die CO2-Emissionen sinken, betonte Umweltstaatssekretär Machnig. "Mit Hilfe effizienterer Technologien, durch den Einsatz von nachhaltigen Biokraftstoffen und
durch eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene lassen sich die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrsbereich bis 2020 um mindestens 20 Prozent reduzieren."
Eine weitere Punkt der "Roadmap": die Energieeffizienz. Nach dem Willen der Bundesregierung soll der Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 um elf Prozent sinken. "Dazu würden effizientere
Kraftwerke benötigt. Ferner sollte in energieintensiven Betrieben ein Energiemanagement eingeführt werden, sagte Machnig.
Verband: Können noch deutlich mehr erreichen
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) begrüßte die Pläne des Umweltministeriums. Das Konzept stelle einen geeigneten Fahrplan für die Energieversorgung der Zukunft dar, sagte
BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann. "Wenn wir unabhängiger von Rohstoffimporten und Preisschwankungen werden und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung stärken wollen, müssen wir auf mehr
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien setzen. Das hat das Umweltministerium in seiner Roadmap unmissverständlich klar gemacht", so Klusmann. Der Verband geht bei den Erneuerbaren Energien
sogar von deutlich höheren Zuwachsraten aus als das Bundesumweltministerium.