
Wie kam es zu dieser Gründung und wer ist dabei?
In den vergangenen Wochen und Monaten gab es viele Diskussionen, wie die SPD-Linke besser werden kann. In Magdeburg wollen wir diese Diskussionen zusammenführen und entscheiden, wie wir zukünftig arbeiten wollen. „Wir“, das sind SPD-Linke aus den verschiedenen Landesverbänden, aber natürlich auch viele Mitglieder der DL 21.
Da es die Demokratische Linke 21 schon gibt – warum eine neue Plattform?
Die SPD-Linke ist sehr pluralistisch, zu ihr zählen ganz unterschiedliche Personen vom Basismitglied bis zur Ministerin. Diese Vielfalt ist eine Stärke, aber die gesamte SPD-Linke muss in wesentlichen Fragen besser an einem Strang ziehen. Nur so können wir uns politisch Gehör verschaffen und linke Positionen in die SPD tragen. Wir schaffen jetzt die Grundlage für einen regelmäßigen inhaltlichen Austausch. Zudem wollen wir in einer breit angelegten Debatte mit anderen fortschrittlichen Kräften, mit Gewerkschaften, Verbänden und Initiativen treten, deren Anliegen aufnehmen und auch in der aktuellen Regierungsarbeit umsetzen.
Zersplittert die SPD-Linke durch die Neugründung?
Nein, im Gegenteil. Die SPD-Linke wird dadurch geschlossener agieren als in der Vergangenheit.
„Wir brauchen wieder mehr Debatten“, fordert der stellvertretende Parteivorsitzende Ralf Stegner. Welche werden das sein?
Wir haben uns stark in das Regierungsprogramm für 2013 eingebracht. Die dort festgeschriebenen politischen Ziele sind für uns Richtschnur, da wollen wir Kurs halten. Für uns ist eine starke SPD oberstes Ziel, und wir wollen in der Bevölkerung um Vertrauen für uns werben. Dazu gehören für uns eine gerechte Finanzpolitik ebenso wie eine gute Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, eine nachhaltige Wirtschaftspolitik und nicht zuletzt die Frage der Friedenspolitik. Die einzelnen Positionen finden sich auch in unserem im Netz veröffentlichten Aufruf „Gemeinsam für eine starke SPD-Linke!“
Darin heißt es, auch „Perspektiven jenseits einer großen Koalition zu schaffen“. Ist damit auch die Öffnung zur Linkspartei gemeint?
Diese Frage wurde für die gesamte Partei bereits auf dem Bundesparteitag in Leipzig im Herbst 2013 geklärt. Die SPD schließt für die Zukunft keine Koalition grundsätzlich aus (mit Ausnahme von rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien). Die Partei „Die Linke“ hat nun die Aufgabe, ihren Weg zur Regierungsfähigkeit auf Bundesebene zu gehen und notwendige Fragen bei sich zu klären.
Wie viele Mitglieder hat die neue Plattform?
Zum Kongress konnten mehr als 200 Interessierte kommen und unseren Aufruf haben bereits über 900 SPD-Mitglieder im Netz unterschrieben, obwohl er erst seit Donnerstag online ist.