Kommentar

Mindestlohn und Bundeswehr: Scholz handelt – und zwar genau richtig!

Lars Haferkamp03. Juni 2022
Auf den Kanzler kommt es an: Bundeskanzler Olaf Scholz nach der Ministerpräsidentenkonferenz am 2. Juni 2022.
Auf den Kanzler kommt es an: Bundeskanzler Olaf Scholz nach der Ministerpräsidentenkonferenz am 2. Juni 2022.
Bundeskanzler Olaf Scholz packt die Dinge an: Mit der Erhöhung des Mindestlohnes, dem Sondervermögen für die Bundeswehr und den 30 Milliarden Euro schweren Entlastungspaketen für die Bürger*innen tut er das, was dem Land dient. Weiter so!

Eine unzutreffende Behauptung wird nicht zutreffender, indem sie stets wiederholt wird. Seit Wochen verbreiten CDU, CSU assistiert von einigen Medien, Bundeskanzler Olaf Scholz sei entscheidungsschwach – „zögernd und zaudernd“ wie es dann immer wieder heißt. Dabei wird mit einer kruden Mischung aus Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Unterstellungen gearbeitet. Olaf Scholz hat das in der Generaldebatte im Bundestag CDU-Chef Friedrich Merz als „dahergeredetes Zeug“ vorgehalten, das mit der Realität nichts zu tun habe. Dabei hat er Merz regelrecht vorgeführt.

Sondervermögen – die Idee von Olaf Scholz

Halten wir uns also lieber an die Realität, an die Fakten. Denn die sprechen eine eindeutige Sprache. Mit der Grundgesetzänderung im Bundestag zum Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr hat Scholz Fakten geschaffen. Erinnern wir uns: Das Sondervermögen war der Vorschlag des Bundeskanzlers. Es ist kein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag. Und erst recht keines von Friedrich Merz, der sich gerne mit diesen fremden Federn schmücken möchte.

100 Milliarden Euro für eine effektivere Landes- und Bündnisverteidigung durch die Streitkräfte – damit haben Olaf Scholz und Christine Lambrecht in nur drei Monaten von der Ankündigung des Projektes bis zur Abstimmung im Bundestag mehr für die Bundeswehr geleistet, als CDU und CSU in den letzten 16 Jahren, als sie im Kanzleramt und im Verteidigungsministerium das Sagen hatten. Die Verbündeten sind erleichtert und beeindruckt. Endlich, heißt es dort, übernimmt Deutschland die sicherheitspolitische Verantwortung, die seiner Lage und Bedeutung entspricht.

Versprechen zum Mindestlohn umgesetzt

Ein weiteres Thema: Im Bundestagswahlkampf 2021 hatte die SPD unter dem Slogan „Scholz packt das an“ versprochen, den Mindestlohn auf zwölf Euro zu erhöhen – innerhalb des ersten Jahres einer neuen Regierung. Nun ist das bereits innerhalb der ersten sechs Monate der Regierung Scholz durchgesetzt. „Wort gegeben, Wort gehalten“, nennt das SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Die Erhöhung des Mindestlohnes ist ein ganz wichtiger Schritt für mehr Gerechtigkeit und für mehr Respekt für hart arbeitende Menschen. Das gilt erst recht angesichts der steigenden Inflationsrate. Mehr sechs Millionen Menschen werden direkt vom gestiegenen Mindestlohn profitieren.

Noch viel mehr Menschen werden von den 30 Milliarden Euro schweren Entlastungspaketen profitieren, die die Regierung Olaf Scholz durchgesetzt hat. Angesichts der als Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine massiv steigenden Energiepreise werden der Heizkostenzuschuss, der Tankrabatt, das Neun-Euro-Ticket für den ÖPNV, die Abschaffung der EEG-Umlage und die Energiepreispauschale ihre Wirkung entfalten. Das gleiche gilt für die kräftige Erhöhung der Renten sowie den Kinderbonus und den Kindersofortzuschlag.

Die SPD hat bereits viel erreicht

Die Fakten zeigen: Bundeskanzler Olaf Scholz handelt – und zwar richtig. CDU-Chef Merz dagegen redet – und das oft falsch. Die Bürger*innen werden sich ihr eigenes Urteil darüber bilden. Natürlich gibt es immer noch dieses und jenes, das besser gemacht oder besser kommuniziert werden kann und sollte. Aber gewichtet man die Dinge richtig, so hat die SPD viele gute Gründe auch einmal zufrieden, vielleicht sogar ein bisschen stolz zu sein, auf ihren Kanzler Olaf Scholz und auf das, was seine Regierung in so kurzer Zeit alles erreicht hat.

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Kommentare

Mindestlohn und Bundeswehr

Die Erhöhung des Mindestlohns ist längst überfällig, wird aber durch die gegenwärtigen Preissteigerungen kaum zu einer Verbesserung der Lebensumstände der betroffenen Menschen führen. Die Fortschreibung der Minijobs auf höherem Niveau ist keine Ruhmestat der Regierung.
Sondervermögen = Schulden für die Aufrüstung der Bundeswehr braucht auch kein Mensch. Spart man sich die Beraterverträge, dann gibt es auch genung warme Socken für die Soldaten und innen. Was sollen wir mit atomar bestückbaren Flugzeugen (aus US-Produktion), deren Reichweite gerade mal bis Warschau geht ?
Diplomatie muss die Grundlage für eine Friedensordnung sein und nicht Aufrüstung. dazu aber auch das interessante Interview mit Klaus von Dohnany: https://www.youtube.com/watch?v=p0xylPYq5bY

Olaf Scholz hat die Wahl

Olaf Scholz hat die Wahl gewonnen ohne etwas zu versprechen, denn 12 Euro vorgezogene Mindestlohnerhöhung und stabile selbstverschuldete Altersrenten-Armut sind keine Verheißungen. Enttäuschen kann er nicht.

Inzwischen hat er wohl begriffen, dass "Staatsschulden" gar nichts Schlechtes sind, sondern im Kapitalismus dessen regulierende Stärke ausmachen.
Aber wozu der Trick mit dem "Sondervermögen"? Hätte die Chance nicht genutzt werden können, den schlimmsten Fehler der SPD der letzten Jahre, das Ja zur "Schuldenbremse im Grundgesetz" rückgängig zu machen?
Warum hätte die Union den ideologischen Schäuble-Trick aus den 60ern in der Aushandlung von 100 Milliarden für die Bundeswehr verteidigen sollen?

Allmählich begreifen viele, wie perfide die Nummer von Steinmeier war, sich als von der Ukraine "Ausgeladenen" zu inszenieren.
Eigentlich ist es selbstverständlich, dass die Regierung eines Staates im Kriege nicht dem besten westlichen Partner des Aggressors eine Einladung schickt.
Dass sich Olaf Scholz in dieser medialen Inszenierung für die Rolle des angeblich "Beleidigten" hergegeben hat, bleibt unverständlich. Merz' Trumpf: Er ist von falscher Russland-Politik unbelastet!

Zweckoptimismus?

Wir sollten uns nichts vormachen.
Die Ampel-Koalition steht zwar nicht schlecht da, aber ich fürchte, dies ist zum geringsten Anteil der SPD zu danken.

Sogar der FDP ist es gelungen, sympathischer zu erscheinen, wenn es um den Krieg Russlands gegen die Ukraine geht.
Die ehemaligen Förderer des erneuten Aggressors Putin hätten es besonders nötig gehabt, sich nicht schon wieder uneindeutig zu zeigen.
Aber das ist gründlich misslungen. Besonders geschmacklos war das Mäkeln am engagierten Botschafter Andrij Melnyk.

Mehr Populismus wagen!

Die Mitglieder des Parteivorstands und der Fraktion sind in der öffentlichen Debatte kaum wahrzunehmen, wenn es darum geht, den eigenen Wählern zu begründen, warum ausgerechnet eine SPD geführte Regierung mit 100 Milliarden die massiven, von der CDU/CSU zu verantwortenden Versäumnisse bei Waffenbeschaffung und Ausrüstung der Bundeswehr aufzuarbeiten hat. Kaum jemand macht sich die Mühe, über Details aus dem Bericht der Wehrbeauftragten zu sprechen. Gerade ein Bürger ohne nennenswertes, zu verteidigendes Vermögen will möglichst bald wissen, wie diese Sonderschulden getilgt werden. Sonst wächst mit jedem Tag die Überzeugung, dass die hohen Einkommen und Vermögen wieder einmal nicht angemessen an der Finanzierung der Landesverteidigung beteiligt werden. Warum hat die geringe Wahlbeteiligung in NRW der SPD am meisten geschadet? Die Kaufkraft und die Rettung des Kontos vor Überziehungszinsen sind es, nicht der klimaneutrale Fußabdruck, die den Alltag begleiten.

SPD

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