
„Wir haben in Koalitionsvertrag klare Vereinbarungen getroffen“, sagt Matthias Miersch, Fraktionsvize der SPD. Es soll ein Gesetzespaket für die Einhaltung der Klimaschutzziele bis 2030 formuliert werden. „Dieses Gesetzespaket wollen wir im Jahr 2019, so steht es glasklar im Koalitionsvertrag.“
Die Debatte um CO2-Preise bezeichnete er als Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Klimaschutzzielen. Der CO2-Preis sei nur ein Mosaikstein, aber niemals „das Allheilmittel“. Im Gegenteil: Eine höhere Bepreisung von CO2-Emissionen würde, als einzige Maßnahme, zu sozialen Verwerfungen führen, befürchtet der Bundestagsabgeordnete.
Stattdessen fordert Miersch klare Bekenntnisse und Aussagen in Sachen Klimaschutz vom Koalitionspartner: Er fordert eine klare Verantwortlichkeit der Ministerien, um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren, der von der Kommission empfohlene Ausstiegsweg aus der Kohle solle ebenso eins zu eins umgesetzt werden. „Da erwarte ich ein klares Bekenntnis."
Im Koalitionsvertrag wurde außerdem festgelegt, dass Erneuerbare Energien bis 2030 weiter ausgebaut werden – auf bis zu 65 Prozent vom Strom-Mix. „Auch hier höre ich von der CDU an vielen Stellen kritische Stimmen“, mahnt Miersch an. Auch bei den konkreten Maßnahmen zum Klimaschutz bemängelt er die fehlende Initiative von den von der Union geführten Wirtschafts-, Verkehrs- sowie Landwirtschaftsministerium.
SPD-Fraktion erhöht Druck auf Koalitionspartner
Punkte, die aus Sicht von Miersch bis Oktober geklärt sein müssen – entsprechend der Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag. „Ich erwarte, dass das stattfindet.“ Außerdem drückt Miersch aufs Tempo und setzt damit die Union unter Druck: Der Bundestag soll nach der Sommerpause über das Gesetzespaket im Oktober abstimmen können, bis Jahresende soll das Klimaschutzgesetz verabschiedet sein. Nicht nur, um zu demonstrieren, dass die Koalition weiter handlungsfähig ist, sondern damit die Parteien im Anschluss die Arbeit der Großen Koalition bewerten können.
„Das was wir vereinbart haben, ist eine Menge Holz“, so Miersch zu den Klimaschutzzielen im Koalitionsvertrag, „es wurde in der Öffentlichkeit bisher nur nicht registriert, weil wir noch nicht geliefert haben.“ Er nehme solche Verträge sehr ernst, betont der Fraktionsvize, schickt aber in Richtung des Koalitionspartners: „Ich hoffe, dass sich alle Seiten an diesen Vertrag halten.“