Einigung um höheren CO2-Preis

Miersch: „Dürfen Klimaschutz nicht über den Preis erzwingen"

Benedikt Dittrich17. Dezember 2019
Klimaschutz über hohen CO2-Preis, aber ohne Alternativen im Verkehr – für Matthias Miersch eine große Gefahr für den Zusammenhalt in der Gesellschaft
Klimaschutz über hohen CO2-Preis, aber ohne Alternativen im Verkehr – für Matthias Miersch eine große Gefahr für den Zusammenhalt in der Gesellschaft
Höher CO2-Preis, zum Ausgleich steigende Pendlerpauschalen und sinkende Stromkosten – auf diese Eckpunkte haben sich Bund und Länder geeinigt. Matthias Miersch, SPD-Fraktionsvize im Bundestag warnt aber davor, das Klimaschutzpaket nur auf den CO2-Preis zu reduzieren und warnt vor einer Spaltung der Gesellschaft.

Beinahe wöchentlich gibt es neue Nachrichten zum Klimaschutz – und zwar unabhängig von der Perspektive. Der globale Klimawandel beschäftigte am Wochenende die Nationen bei der Klimakonferenz in Madrid, die Europäische Union arbeitet am „Green Deal“ und in Deutschland wird das Klimapaket Stück für Stück in Gesetze gegossen. „Wir haben eine Vorreiterrolle“, sagt Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Aber es komme darauf an, zu liefern.

Die jüngste Einigung im Vermittlungsausschuss zwischen Bund und Ländern sieht eine Steigerung des CO2-Einstiegspreises vor. Der war von vielen Verbänden und Wissenschaftlern als zu niedrig kritisiert worden. Weitere Details zu der Einigung vom 18. Dezember auf der Seite des Ausschusses.

Im Gespräch mit dem „vorwärts“ warnt Miersch aber vor einer einseitigen Sichtweise: „Wir dürfen den Klimaschutz nicht über den Preis erzwingen.“ Es sei zwar wichtig, dass das klimaschädliche CO2 einen Preis habe, so Miersch weiter, gleichzeitig betont er aber die Notwendigkeit von Alternativen, vor allem beim Verkehr. Ohne brauchbare Alternativen bei den Antriebstechnologien oder im öffentlichen Nahverkehr würde es die Gesellschaft zerreißen, meint der SPD-Fraktionsvize.

Miersch begrüßt moderaten Einstiegspreis

„Ein moderat höherer Einstiegspreis, wie wir ihn jetzt vereinbart haben“, sagt Miersch mit Blick auf den Ausschuss, „setzt die richtigen Anreize.“ Außerdem soll das Geld vollständig an die Bürger zurückfließen. Einerseits soll das über eine sinkende EEG-Umlage passieren. Der Strompreis soll also sinken. Andererseits sollen Pendler über eine höhere Kilometerpauschale entlastet werden. Obendrein sollen klimafreundliche Technologien im Gebäude- und Heizungssektor gefördert werden.

„Das sind wichtige Schritte“, so Miersch, „bis zur klimaneutralen Gesellschaft haben wir aber noch einen langen gesellschaftlichen Transformationsprozess vor uns.“ Ein Prozess, den die Politik steuern müsse und der nicht dem Markt überlassen werden dürfe, warnt der SPD-Bundestagsabgeordnete. „Entscheidend ist, dass Wirtschaft und Gesellschaft zusammenstehen und niemand hinten runterfällt."

Deutschland als Vorreiter mit doppeltem Ausstieg

Dass Deutschland als einziges Industrieland gleichzeitig aus der Kohleverstromung und der Atomenergie aussteige, werde in internationalen Vergleichen übersehen, ist Miersch überzeugt. Deswegen habe Deutschland auch weiterhin eine Vorreiterrolle. In verschiedenen Berichten und Kommentaren war diese Vorreiterrolle zuletzt in Frage gestellt worden.

In Sachen Kohle-Ausstieg nimmt Miersch den Koalitionspartner in die Pflicht. Ein Gesetz zum Kohleausstieg gibt es noch nicht, obwohl die Kohlekommission sich schon Anfang des Jahres auf einen Fahrplan geeinigt hatte. „Wirtschaftsminister Altmaier muss schleunigst liefern“, verweist Miersch in Richtung des CDU-geführten Ministeriums.

Geliefert werden muss allerdings auch bei der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien: „Wir brauchen den verlässlichen Ausbaupfad, wie wir in den nächsten zehn Jahren auf 65 Prozent erneuerbare Energien am Brutto-Stromverbrauch kommen“, so Miersch weiter. Die Abstandsregeln für Windkraftanlagen, die derzeit diskutiert werden, müssten sich an diesem Ziel orientieren. „Ohne mehr Strom aus Wind und Sonne können wir den Ausstieg aus Kohle und Atom vergessen.“

Das Klimapaket soll am Donnerstag im Bundesrat und am Freitag im Bundestag verabschiedet werden, erklärte die Vorsitzende des Vermittlungsausschusses, Manuela Schwesig. „Wir haben das Klimapaket besser gemacht", fasste sie am Mittwochmittag zusammen.

 

 

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Kommentare

Entlastung über eine höhere

Entlastung über eine höhere Pendlerpauschale ab dem 21. KM müsste es richtigerweise heißen. Wo bleibt denn die Landbevölkerung, die z..B. kürze Strecken mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen, auch weil überhaupt kein Nahverkehr existiert? Erst mal die Verbrauchssteuern erhöhen, scheint das erklärte Ziel zu sein.

Auch was die besagten Abstandsregeln von Windparkt zu Wohngebieten anbetrifft, wird nicht auf die Beeinträchtigungen für Menschen hingewiesen, die dort leben. Erst heute las ich in der Regionalpresse, dass die über 200 Meter hohen Windräder nicht nur Lärm verursachen sondern auch Vibrationen erzeugen, die im ganzen Haus wahrnehmbar sind.

Herr Miersch scheint Schreibtischreden zu halten und keinen Dunst von der Realität zu haben.
Die Bürger, die auf dem Lande leben, werden die großen Verlierer sein. Die gehen aber auch wählen.

Es braucht Anreize...

den Nahverkehr auch auf dem Land zu organisieren. Die Pendlerpauschale ist an sich schon idiotisch, weil sie in erster Linie weiterhin den Individualverkehr (auch mit Verbrenner !) fördert, damit die vordergründige Lenkungswirkung unter dem Strich wieder zum Wohle eines moralisch mehr als fragwürdig agierenden Industriezweiges, verpufft ! Genauso aberwitzig die Förderung von Hybrid-Fahrzeugen die nachweislich zu über 85 % im schädlichen Verbrennerbetrieb gefahren werden !
Es gibt genug Beispiele wo die ländliche Bevölkerung Mobilitätswende selbst organisiert, weil es die Groko-Politik nicht hinbekommt ! Da gibt es selbst organisierte Fahrgemeinschaften, ehrenamtlich Busfahrer/innen die die Menschen direkt vor der Haustür abholen oder Mitnahmebänke. Die Kombination viler Möglichkeiten, in aller Kürze die App zum Sammelbus wird umweltfreundliche Mobilität zur Selbstverständlichkeit machen. Auf das gesetzliche Recht auf Heimarbeit oder Platz im heimatnahen Coworking-Space warten wir immer noch, trotz Ankündigung ! Momentan haben tlw. noch einige Marionetten der Autoindustrie das Sagen,denen ist an einer wirklichen Mobilitätswende gar nicht gelegen.

Die Pendlerpauschale ist in

Die Pendlerpauschale ist in erster Linie als Ausgleich für die Besserverdienenden gedacht. Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen profitieren weitaus weniger bis gar nicht.

Anrufbusse (mit ehrenamtlichen Fahrern) existieren in einigen Gemeinden, in der Regel um ausschließlich um ältere Bürger in die nächste Kreisstadt zwecks Arztbesuche zu transportieren. Hier geht es aber darum, wie die Arbeitnehmer, die im Niedriglohnsektor arbeiten, ihre Arbeitsstelle erreichen können. Hierbei ist die Landbevölkerung fast ausschließlich auf ein Auto angewiesen und das wird sich auf nicht anders regeln lassen. Der öffentliche Nahverkehr kann auch nur existieren, wenn kostendeckend gewirtschaftet weren kann.
Bei der gravierenden Erhöhung von Verbrauchssteuern ist es m.E. unausweichlich, auch eine Steuerreform durchzuführen und das Existenzminimum, welches jetzt schon viel zu niedrig angesetzt ist, spürbar zu erhöhen. Was die Regierung jetzt vom Stapel gelassen hat, ist eine deutliche Umverteilung von unten nach oben.

Was der Genosse M.Miersch nicht sagt..

... ist das was heute im Deutschlandfunk zu hören war. Dass näml. die, aktuell auch v. uns. SPD-Spitzenmannschaft gefeierte Verdoppelung des lt. Wissenschaft immer noch zu niedrigen CO2-Einstiegspreises, in Wirklichkeit von ein paar rückständigen Genossen in der Verhandlung gar nicht gewollt war. Den Druck der zum Erfolg führte hätten wieder mal nur die Grünen gemacht ! Können wir uns das leisten ?
Die Genossen machen auf Klimaschutz und stehen gleichzeitig auf der Bremse und erzählen und dann das Ammenmärchen dass soziale Gerechtigkeit nur mit ausgebremsten Klimaschutz ginge ! Leute wie kommt sowas denn da draußen an. Bei mir kommt an: Ihr wollt weder Klimaschutz noch Strukturwandel und auch keinen wirklichen sozialen Ausgleich. Wir brauchen aber Poitiker/innen die genau diese Dinge zueinander bringen und nicht Widersprüche aufbauen wo gar keine sind. Denn jedes dieser drei Notwendigkeiten ist gleichzeitig eine große Chance auch für unsere SPD, wenn sie nicht wieder so wie Genosse M.Miersch überkommenen Denkmustern verfällt ! Wir können es uns schlicht ni. leisten, weil wir es nicht schaffen soziale Gerechtigkeit zu organisieren, bei Rettung von Klima u. Umwelt zu bremsen !!!

soziale Gerechtigkeit nicht versus Klimaschutz

Wir sind nicht die Pressestelle von Matthias Miersch. Aber er spricht weder hier noch beim Deutschlandfunk davon, dass soziale Gerechtigkeit nur mit ausgebremsten Klimaschutz geht. Das sagt er nichtmal indirekt. Die Stoßrichtung ist doch wohl eher: Klimaschutz ja, aber nicht nur über den CO2-Preis und nicht auf dem Rücken der kleinen Haushalte bzw. niedrigen Einkommen.
Zitat aus dem Artikel: "(...) „bis zur klimaneutralen Gesellschaft haben wir aber noch einen langen gesellschaftlichen Transformationsprozess vor uns.“ Ein Prozess, den die Politik steuern müsse und der nicht dem Markt überlassen werden dürfe, warnt der SPD-Bundestagsabgeordnete."
Es geht um die Steuerung des Umbaus - und das geht aus Sicht von Matthias Miersch eben nicht nur über einen CO2-Preis. Egal wie hoch dieser ausfallen sollte. Ob diese Ansicht die richtige ist, darüber lässt sich streiten. Aber ein Widerspruch zwischen sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz wird damit nicht aufgemacht.

Beste Grüße
Benedikt Dittrich
Redakteur

Inkonsistente Förderpolitik !

Ist es nicht widersinnig einerseits mit einem (nach Berechnungen der Wissenschaft immer noch viel zu niedrigen) CO2-Einstiegspreis eine Lenkungswirkung erzielen zu wollen und andererseits das Pendeln mit dem Verbrenner-PKW zu fördern !?
Warum gibt es eigentlich noch die umweltschädlichen Subventionen für Diesel, Flugbenzin, Dienstwagen etc. ?
Natürlich hat Genosse Matthias Miersch recht mit der inzwischen zur Selbstverständlichkeit gewordenen Dauerforderung nach Ausbau der Alternativen. Aber auch hier braucht es so wie es aussieht vor allem wieder massiven Druck ais der Bevölkerung.
Und dieser Protestdruck kommt meist dann, wenn der Leidensdruck groß genug wird. Wenn aber Alle, dank falscher Förderung weiter munter allein in ihrer stinkenden Blechkiste zur Arbeit fahren dürfen halb stehend und halb rasend ohne Begrenzung auf der Autobahn, wird die lahme Groko-Ente nicht den Druck bekommen um vom Fleck zu kommen !!!
Und die deutsche Industrie wird weiter ihren Dornröschenschlaf schlafen, statt endlich massiv auf Mobilitätsdienstleistung für Alle zu setzen ! Diese Marktlücke übernehmen dann Google, Huawei u. Co in aller Kürze !!!

Die Pendlerpauschale...

...bezieht sich auf den Weg zum Arbeitsplatz – es macht also erstmal keinen Unterschied, ob sie mit dem Auto, der Bahn, dem Bus oder dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Insofern wird nicht nur das Auto gefördert, wenn die Pendlerpauschale erhöht wird.

Es macht ganz bestimmt einen Unterschied....

...in Bezug auf Klima, Umwelt, Gesundheit und Ressourcenausbeutung und -verschwendung welche Art der Verkehrsmittel bei der Frage des Pendelns gefördert wird !
Es ist eine Katastrophe, dass genau dies nicht in unserer Parteispitze anzukommen scheint. Einer der Punkte die unsere SPD beim Wähler/innenpotential unglaubwürdig machen!
Also brauchen wir endlich das garantierte Recht auf Homeoffice bzw. heimatnahen Coworkings-Space (gleichzeitig neues Nutzungspotential für leerstehende Gebäuderessourcen auf dem Land), massive Förderung der Start-Up-Szene auf dem Land, Ausbau innovativer nachhaltiger Mobilität auf dem Land (Bsp.Ruf-Sammelbus mit E-Antrieb über App zu ordern),
Förderung von Fahrgemeinschaften (nur mit Fahrzeugen mit umweltfr. Antrieben) und diesbezüglicher IT-Unterstützung.
Attraktive Verknüpfungspunkte der Verkehrsmittel Fahrrad/E-Bike, E-Roller (jew. incl.Leihsystem), E-Bus, Ruf-Sammelbus, Bahn. Die SPD muss endlich dafür sorgen dass mit der Mär aufgeräumt wird, dass Menschen auf dem Land nicht ohne ein extrem umweltschädigendes, ressourcenfressendes Individualauto auskommen ! Dazu braucht es eine konsistente Förder- und Ordnungpolitik ! Synergieeffekte!

Die Sozialverbände warnen und

Die Sozialverbände warnen und fordern Nachbesserungen:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/korrekturen-am-klimapaket-vdk-will-...

Zudem läßt der deutsche Sonderweg(!) mit dem Doppelausstieg aus Kohleverstromung und Atomenergie die Frage ungeklärt, wo künftig der Strom herkommen soll? Na klar, aus der Steckdose!

Die ganze Enegiewende

Die ganze Enegiewende (Ausstieg aus der Atomenergie) + Klimarettung (von der Umweltverschmutzung spricht schon niemand mehr, scheint nicht so lukrativ zu sein, wie CO2) wurde ohne Hirn und Verstand in die Wege geleitet. Jedoch wenn unsere Wirtschaft den Bach runter geht (wer will in einem solchen Land noch investieren?) wird sich der Enegieverbrauch eh senken und zur Not tuts auch noch die gute alte Kabidlampe.

ja, wie seinerzeit

nach der Wende in Bitterfeld, die Luft war schlagartig sauber, ebenso wie das Wasser in der Elbe. Stellen wir die Produktion ein, dann ist alles in Butter

Und wir werden glücklich und

dieser Kommentar wurde gelöscht, weil er gegen Punkt 6 der Netiquette verstößt.

Ja, so ist das auch mit der

Ja, so ist das auch mit der Globalisierung. Das geht so lange, bist wir hier auch nur noch Rostburgen haben und man bei Regenwetter auf den Straßen Bootje fahren kann. In den USA im s.g. Rust Belt hat meines Wissens Trump die Wahlen gewonnen.

Die Sozialverbände

Die Sozialverbände - hier vdK / Paritätischer - sagen in dem angegebenen Link absolut das Richtige!Aber das können Sie doch nicht fahrlässig so interpretieren als seien die Sozialverbände gegen Umwelt- und Klimaschutz.Die Sozialverbände sind klar für Umwelt- und Klimaschutz! Weil dieser Schutz unerlässlich ist!Und die Sozialverbände wissen selbstverständlich, dass das sehr viel Geld kosten wird.Und deshalb fordern die Sozialverbände absolut zu Recht, dass diese Kosten sozial gerecht verteilt werden.Starke Schultern zuerst! Als ersten zwingenden Schritt Steuergerechtigkeit herstellen. Konkret: angemessene, sozial verträgliche Erhöhung der Einkommensteuer.Gerechte Erbschaftsteuererhebung. Wiederbelebung der Vermögensteuer mit einem gestaffelten, progressiven Steuersatz von 1 bis 5 Prozent - ohne Betriebsvermögen - und mit Freibeträgen von 1 Million Euro pro Jahr und Steuerzahler.Das bringt
jährlich zusätzlich Milliarden Euro!Das ist für die ökonomisch Starken auch zumutbar!Zumal es wissenschaftlich erwiesen ist, dass der 'Ökologische Fußabdruck' der Starken größer ist als der der Schwachen.Und danach müssen natürlich auch effektive Lenkungsmaßnahmen greifen.Ohne diese geht es nicht!

die Sozialverbände

täten gut daran, nicht ganz so laut ins Horn Gerechtigkeit zu stoßen.

Man betrachte nur einmal den AWO Skandal in Hessen. Wer immer mehr fordert, tut dies, wie wir haben lernen müssen, auch um sich weiterhin die eigenen Taschen füllen zu können.

"Das ist für die ökonomisch

"Das ist für die ökonomisch Starken auch zumutbar!Zumal es wissenschaftlich erwiesen ist, dass der 'Ökologische Fußabdruck' der Starken größer ist als der der Schwachen.Und danach müssen natürlich auch effektive Lenkungsmaßnahmen greifen.Ohne diese geht es nicht!"

Weihnachten steht vor der Tür. Wir brauchten ein Weihnachtswunder!

Da tut sich die Frage auf, ob

Da tut sich die Frage auf, ob es denn politisch gewollt ist, dass die "ökonomisch Starken" entsprechend ihrem Einkommen/Vermögen zur Kasse gebeten werden? Wie den Entscheidungen der Politiker, explizit der Grünen, zu entnehmen ist, wurden entsprechende Weichen nicht gestellt.

So werden wieder einmal die Einkommensschwachen besonders zu leiden haben während den Einkommensstarken es eh nicht relevant ist, ob etwas mehr für Energie und andere Verbrauchsgüter bezahlt werden muss. Schließlich kann dieses Klientel sich auch subventionierte E-Autos, neue Heizungsanlagen etc. leisten.
Mit dieser gravierenden Umverteilungsaktion werden wieder einmal die schwächere Bevölkerungsschicht die Zeche zu zahlen haben und das schein so gewollt zu sein, da die Herangehensweise sonst eine andere hätte sein müssen.

Da tut sich die Frage auf ...

Die Befürchtung ist sicher nicht von der Hand zu weisen.
Aber das ändert nichts an meiner obigen Sachaussage.
Die SPD und das neue Führungsduo müssen jetzt zeigen,
ob sie dem Neoliberalismus wirklich effektiv abschwören.
Wenn nicht, ist der Untergang der SPD besiegelt!

Die SPD darf die Grünen Themen nicht den Grünen allein überlassen.
Auch darf es nicht dazu kommen, dass die Grünen im Bund realistischer Weise nur noch mit der CDU/CSU
koalieren können, um jedenfalls mit ans Regieren zu kommen.

Wenn die Sozial-ökologische Transformation sozial gerecht und ökologisch effektiv und zielführend geschafft werden soll - und dies muss (!) geschafft werden - dann geht dies realpolitisch nur mit Rot / Rot / Grün und mit einer echten Wirtschaftsdemokratie. Alles andere wäre ein "weiter so" / Traumtänzerei / verlogenes Greenwashing.

Die Zeiten für solche Spielereien sind endgültig vorbei!

Man kann sicher die Hoffnung

Man kann sicher die Hoffnung haben, dass die SPD unter neuer Führung den Versuch macht, dem Neoliberalismus eine Absage zu erteilen bzw. auch Entscheidungen der letzten Jahren zu korrigieren. Ob das so einfach sein wird, im Geflecht des neoliberalen Lobbyismus das durchzusetzen, ist eine andere Frage. Die SPD sich in Zeiten, wo sie in Regierungsverantwortung nicht wie ein Weisenknabe gegenüber ihrem Wählerklientel verhalten und die Seeheimer sind kein bißchen leise. Das wird dem Wähler in abschreckender Erinnerung bleiben.

Enttäuschung

Ein höherer CO2 Preis - das heizt den Zertifikatehandel an und passt 150%ig zum Neoliberalismus. Ich fahre jährlich 15000 km zur und von der Atbeit, um gerade mal etwas mehr als 1000 € im Monat zu verdienen - wieviel Steuer zahle ich da ? Was nützt mir dann eine erhöhte Pendlerpauschale ???
Sehr Vielen geht es da wie mir - die sehen, daß die Höherverdiener mal wieder entlastet werden - welches Argument soll ich denn da vorbringen, damit die NICHT afd wählen ????? Sehen denn die Politiker*** nicht wie es den Menschem im Niedriglohnsektor geht ?
SOZIALDEMOKRATISCHE Politik muss endlich wieder anders aussehen !!!

Da fragt sich, wer den die

Da fragt sich, wer den die großen Absahner sein werden oder schon sind. Fakt ist, die zu produzierenden lebensnotwendigen Konsumgüter werden zum einen durch den Handel mit Verschmutzungszertifikaten teurer und zum anderen noch einmal drastisch durch die CO2 Steuer. Das besagt, wir deren doppelt zur Kasse gebeten. Die CO2 Steuer dürften zum größten Teil im Bundeshaushalt verschwinden (die Verteidigungsausgaben!!! müssen auch bezahlt werden) und am Emmissionsmarkt werden die üblichen Spekulaten Billionen Profite machen und ebenso die multinationalen Konzerne, die eh schon die größten Umweltschäden verursachen.

Man sollte schon einmal darüber Nachdenken, warum die USA unter Trump das Pariser Abkommen gekündigt haben und Länder wie China, Indien u.a. lediglich in Aussicht gestellt haben, ab 2030 die Emmissionen evtl. drossel zu wollen. Die machen fleißig weiter wie bisher ohne lästige "Nebenkosten". Umweltverschmutzungen des militärischen Komplexes bleiben ebenfalls unberücksichtigt. Insofern steht doch das Klima/die Umwelt nicht im Fordergrund, spielt eigentlich gar keine Rolle, sondern Reibach- und Betrufsmachinerie des Neoliberalismus läuft zur Hochform auf.

Ordnungsrecht muß Marktversagen u.ungleiche Belast korrigieren

Wir brauchen mehr Ordnungsrecht und besseren sozialen Ausgleich bei der Lenkung zur Nachhaltigkeit, weil es der Markt entweder gar nicht richtet oder wieder, wie richtig bemerkt, nur auf dem Rücken der "hart arbeitenden Bevölkerung die morgens aufsteht" nach dem oft wiederholten Sprachmodus von Hubertus Heil ! Eine Steuerung d. dort die finanziellen Ressourcen generiert wo Einkommen und Vermögen kaum noch aus Arbeit und Leistung generiert wird, sondern vorwiegend aus der geschickten Vermeidung von Steuer u. einer unausgewogenen Steuergesetzgebung wie wir sie, trotz oder wegen SPD-Groko-Beteiligung immer noch haben !!! Den Politiker/innen im Amt sollte klar gemacht werden was der Unterschied ist wenn jemand nur ein Hundertstel seines Gesamteinkommens für Energie und Mobilität ausgeb. muss weil er/sie von unserem sogennten "Sozialstaat" exorbitant profitiert oder jemand ein Viertel seines Einkommens für Energie und Mobilität ausgeben muss, weil er/sie am dauerhaft am Existenzminimum kratzt !!! Was für eine Lenkungswirkung entfaltet eigetl..zus. Benzinpreiserhöhung um 25 ct/Liter bei den Profiteuren, die nur 1/100 ihr. Einkommens für Energie und Mobilität aufzubringen brauchen ?

USA unter Trump

Wenn sich die Welt klima- und umweltpolitisch an den "USA unter Trump" orientiert, muss in 20 Jahren niemand mehr
über Soziale Gerechtigkeit / Ökologische Notwendigkeit diskutieren. Diese Themen werden dann obsolet sein, weil dann
die menschliche Gesellschaft / der Planet Erde völlig am Ende ist. Wollen wir das ohne Gegenwehr hinnehmen?!

Wer den Tatsachen ins Auge

Wer den Tatsachen ins Auge sehen will, muss sich von jeglicher Ideologie freimachen und darf der Propaganda und den ganzen Aktionen (FFF usw.) nicht blenden lassen.

Die ganze Klimahype und deren Umsetzung ist reines Geschäft mit absichtlicher Umverteilung von unten nach oben. Ober glaubt jemand, dass sich der CO2 Ausstoß weltweit in 10 Jahren verringert haben wird? Was steigen wird, ist der börsliche Zertifikatehandel mit Verschmtzungsrechten und in Ländern wie Deutschland greift natürlich zusätzlich noch die CO2-Steuer. Insofern wäre auch Sicht der Börsenspekulaten bzw. derer die sich die Taschen vollstopfen lukrativer, wenn die Verschmutzungen steigen würden. Entsprechende Kohlekraftwerke sind weltweig genug im Bau bzw. geplant, damit es auch klappt. Eine neoliberale Politik wird weder von den "Guten" noch den "Grünen" gemacht, sondern von den wenigen, die den Planeten ruinieren und es weiter tun werden.