Aktion der SPD-Landesvorsitzenden

Midyatli erfolgreich: Impfverfahren in Schleswig-Holstein wird geändert

Jonas Jordan22. Januar 2021
Serpil Midyatlis Protest gegen die Impfterminvergabe in Schleswig-Holstein war erfolgreich.
Serpil Midyatlis Protest gegen die Impfterminvergabe in Schleswig-Holstein war erfolgreich.
Das Verfahren zur Vergabe von Corona-Impfterminen in Schleswig-Holstein hat zu viel Frustration geführt. Die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli hatte deshalb eine Protestaktion gestartet – diese war nun erfolgreich.

„Haben Sie oder Ihre Angehörigen schon Erfahrungen mit der Anmeldung für einen Impftermin gemacht? Schicken Sie mir Ihre Berichte. Ich werde sie dann gesammelt an das Gesundheitsministerium übergeben, damit es endlich ein neues System gibt“, hatte die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli die Bürger*innen in Schleswig-Holstein in der vegangenen Woche auf ihrer Homepage aufgefordert. Die Reaktionen waren zahlreich. Mehr als 50 Personen meldeten sich bei Midyatli, darunter auch Bürgermeister*innen aus dem nördlichsten Bundesland Deutschlands, die von Problemen insbesondere älterer Mitbürger*innen bei der Terminvergabe berichteten.

Ende des Lotteriespiels

Denn bislang glich das System einem Lotteriespiel oder dem Ticketverkauf für eine US-Band auf Welttournee. Bis dato galt: Jeden Dienstagmorgen ab 8 Uhr waren eine Hotline und ein Online-System parallel geschaltet, damit Menschen über 80 sich dort melden und einen Termin erhalten konnten. Allerdings wurden nur so viele Termine vergeben wie Impfdosen verfügbar waren, was beispielsweise dazu führte, dass tausende Menschen stundenlang in der Warteschleife hingen und nur wenige hundert tatsächlich einen Termin zur Corona-Impfung erhielten. Der Frust war verständlich.

Midyatli forderte daher die CDU-geführte Landesregierung Schleswig-Holsteins auf, allen Berechtigten einen Impftermin per Brief anzubieten. Der öffentliche und politische Druck auf die Landesregierung hat sich nun ausgezahlt. Ab 1. Februar wird es ein Einladungsverfahren geben. Dadurch fällt die belastende Lotterie am Dienstag weg. „Gemeinsam haben wir es geschafft, dass die Landesregierung einlenkt“, freut sich Midyatli in einem auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichten Video.

„Ich habe auch von vielen die Rückmeldung bekommen, dass sie gar keinen Internet-Zugang haben, sich damit auch gar nicht auskennen und von Familienangehörigen unterstützt werden müssen. Das zeigt noch mal, wie wichtig es ist, einfache Verfahren zu vereinbaren“, sagt Midyatli. Nun haben alle Senior*innen in Schleswig-Holstein die Gewissheit, dass sie einen Impftermin erhalten, auch wenn dieser erst in einigen Wochen sein wird. Midyatli plädiert daher dafür, dieses Verfahren künftig auch auf andere Altersgruppen auszuweiten.

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