Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft und einer höheren Lebenserwartung steht das deutsche Gesundheitssystem vor einer enormen Herausforderung. Künftig kann eine
medizinische Versorgung auf hohem Niveau nur gewährleistet werden, wenn sie wirtschaftlich effizient finanziert werden kann. Aus diesem Grund ist der Gesundheitsfonds ein Schritt in die richtige
Richtung.
Geldströme neue geregelt
Der Fonds ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsreform der Großen Koalition. Als neues Umverteilungssystem werden die Geldströme an die gesetzlichen Krankenkassen neu geregelt.
Finanziert wird der Fonds durch die Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie aus Steuermitteln. Jede Krankenversicherung erhält je Versicherten eine bestimmte Pauschale aus dem Fonds.
Zum Thema "Gesundheitsfonds 2009 - Mehr Transparenz, mehr Leistungen für PatientInnen" diskutierten Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit, die Bundestagsabgeordnete Mechthild
Rawert, Mitglied im Gesundheitsausschuss und Werner Felder, Vorstandsvorsitzender der AOK Berlin. Die Moderation übernahm Prof. Dr. Raimund Geene, Hochschule Magdeburg/ Stendal (FH).
Garantie für medizinische Versorgung auf höchstem Niveau
Der einheitliche Beitrag garantiert allen Versicherten eine möglichst hohe medizinische Versorgung. Und die Kassen müssten lernen, besser zu wirtschaften, so die Bundesgesundheitsministerin
Ulla Schmidt. Mit zunehmender Transparenz würden auch die Qualitätsunterschiede besser sichtbar werden, betonte Werner Felder. Die Versicherten könnten zudem besser von ihrem absoluten
Wechselrecht bei der Auswahl ihrer Krankenkasse Gebrauch machen, fügte Schmidt hinzu. Transparenz und der einheitliche Beitragssatz sorgten deutlich für mehr Solidarität und Gerechtigkeit, so
Mechthild Rawert.
In der Diskussion um die Höhe des Beitragssatzes betonte Schmidt, dass eine Erhöhung letztlich nichts mit dem Gesundheitsfonds zu tun habe. Diese sei auf höhere Zuschüsse für Ärzte und
Krankenhäuser und auf mehr Leistungen der Kassen zurückzuführen.
In Berlin könnten sich Versicherte der AOK freuen. Denn sie zahlen voraussichtlich ab 2009 weniger. Einfach aus dem Grund, weil sie vorher schon sehr hohe Beiträge zu tragen gehabt hätten,
so Felder.
Finanzen fairer verteilen
Die wichtigste Aufgabe des Fonds bestehe darin, dass er die Finanzen fairer verteile, für mehr Übersicht sorge und hohe Qualität sichere, aber bei allem finanzierbar bleiben müsse, resümierte
Schmidt abschließend.
In einem waren sich alle Beteiligten der Diskussionsrunde einig und zeigten sich optimistisch, nämlich dass der Gesundheitsfonds ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur
BürgerInnenversicherung sei. Nach diesem Modell zahlen alle Bürger entsprechend ihrer finanziellen Belastbarkeit in die Versicherung ein und tragen gemeinsam das Risiko.