SPD erneuern

Malu Dreyer: „Urwahl-Debatte über SPD-Vorsitz ist jetzt nicht angezeigt“

Karin Nink12. Februar 2018
Malu Dreyer und Andrea Nahles
Im Gespräch: SPD-Vize Ralf Stegner, Fraktionschefin Andrea Nahles, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und die stellvertretende SPD-Vorsitzende Malu Dreyer.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und SPD-Vize Malu Dreyer hält die Debatte über eine Urwahl des SPD-Parteivorsitzes zum jetzigen Zeitpunkt für nicht angezeigt.

Die SPD ist gerade in schweren Fahrwassern. Wie kommt sie da wieder heraus?
 
Ich wünsche mir, dass wir mehr miteinander reden, statt übereinander und dass wir aufhören, den Job des politischen Gegners zu übernehmen. Die Personaldebatten müssen enden. Wir haben einen Koalitionsvertrag ausgehandelt, mit dem wir viel für die Menschen in Deutschland erreichen können. Wir haben ganz entscheidende Schlüsselressorts erhalten, die wichtig sind, um in einem Regierungsapparat unsere Inhalte durchsetzen können. Es ist doch ein Irrsinn zu glauben, bei Ministerien ginge es nur um Posten, es geht um die Möglichkeit, Politik zu gestalten. Es macht doch einen Unterschied, ob ein Sozialdemokrat Finanzminister ist oder ein Politiker der Union. Ich wünsche mir deshalb, dass wir jetzt über Inhalte und Strategien und weniger über Personen sprechen. Es gilt nun, deutlich zu machen, warum der Koalitionsvertrag die Zustimmung der Mitglieder verdient und wie er das Leben der Menschen in Deutschland verbessern wird - dank der Verhandlungserfolge der SPD.
 
Wie bewerten Sie die Forderung, den nächsten Parteivorsitzenden per Urwahl zu bestimmen?
 
Dieser Vorschlag wurde doch schon auf dem Bundesparteitag im Dezember in den Raum gestellt. Dort haben wir gemeinsam entschieden, diese Frage im Rahmen des Erneuerungsprozesses zu diskutieren und auf einem Bundesparteitag zu entscheiden. Ich halte die Debatte deswegen zum jetzigen Zeitpunkt für nicht angezeigt. Die Partei ist in einer schwierigen Situation; sie kann nicht führungslos bleiben. Es war deshalb richtig, dass Martin Schulz den Vorschlag gemacht hat und Andrea Nahles kommissarisch die Parteiführung übernimmt. Für ihre Bereitschaft, die SPD in dieser schwierigen Zeit zu leiten, bin ich ihr dankbar und ich bin sicher, dass sie diese Aufgabe gut meistern wird. Es ist aber auch völlig klar, dass das Entscheidungsrecht des Bundesparteitags unangetastet bleibt. Die Delegierten werden entscheiden, wer den SPD-Vorsitz dauerhaft übernimmt.
 
Auch in der Union rumort es heftig. Merkel hat sich gestern erstmals geäußert. Wie gut ist die Basis für ein solches mögliches Regierungsbündnis?
 
Wir haben in harten Verhandlungen einen Koalitionsvertrag ausgehandelt, der die Grundlage für die Zusammenarbeit und für eine gute Regierungsarbeit bildet. Es ist Sache der Union, die eigenen Reihen zu schließen. Gut ist jedenfalls, dass die derzeitigen Debatten in der Union dazu führen, dass Frauen im Kabinett besser vertreten sein sollen.
 

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Kommentare

Schade

Liebe Malu, ich bedaure es sehr, dass Du die Debatte über eine Urwahl zum jetzigen Zeitpunkt nicht für angezeigt hältst. Das ist Deine Meinung, die ich respektiere. Doch Du ignorierst den Wunsch eines beachtlichen Prozentsatzes der Mitglieder. Die Ereignisse seit Anfang 2017 haben gezeigt, wie dringend nötig das ist. Wie sagte gestern Olaf Scholz quasi als Realsatire: "Wir haben ein gutes und bewährtes Verfahren, und das ist, dass auf Parteitagen Vorsitzende bestimmt werden." Hat nicht Sigmar Gabriel Anfang 2017 Martin Schulz als nächsten Vorsitzenden "bestimmt", und der Parteitag hat abgenickt (100%!)?? Und hat nicht Martin Schulz nun Andrea Nahles "bestimmt", damit der nächste teure Sonderparteitag diese Entscheidung abnickt? Es ist in den vergangenen Monaten, Wochen und Tagen in der Parteiführung derart viel Porzellan zerschlagen worden, dass man sehr gut daran täte, Vorschläge wie die Urwahl der oder des Parteivorsitzenden einfach beiseite zu wischen. Wann hieltest Du denn diese Debatte für "angezeigt"?

Upps, Korrektur vorletzter Satz

... Vorschläge wie die Urwahl der oder des Parteivorsitzenden NICHT einfach beiseite zu wischen. Wann hieltest Du denn diese Debatte für "angezeigt"?

Malu also auch

in der Frontstellung gegen das Parteivolk. Na denn, gut zu wissen, Malu. Du bist also auch bei denen ohne Zukunftsaussichten, eigentlich schade

„Urwahl-Debatte über SPD-Vorsitz ist jetzt nicht angezeigt“ ?

Doch, Frau Dreyer !

Debatten sind in einer demokratischen Partei zu jeder Zeit angezeigt.
Und da der -Vorwärts- in der derzeitigen "Digitalisierungsphase" nur ungenügend mit der Basis verdrahtet scheint, werde ich hier mal so einen Knotenpunkt setzen.

Mitglieder der SPD die sich auch bei der Vorstandswahl für die Basisdemokratie aussprechen möchten, können diesen "offenen Brief" an den Vorstand hier unterzeichnen :
klick
https://spd-erneuerung.de/

Doch, Frau Dreyer, die

Doch, Frau Dreyer, die Personaldebatten müssen jetzt geführt werden, auch nachdem "Unser größter Wichtigtuer in Brüssel", so bezeichneten einige Zeitungen vor ein paar Jahren Martin Schulz, die Segel gestrichen hat. Ein "weiter so" mit dem jetzigen Personal kann nicht funktionieren, wenn die SPD in 3 1/2 Jahren noch wählbar sein will.
In jedem Kanickel-Verein wird der Vorsitzende sowie die anderen Verantwortlichen von den Mitgliedern demokratisch gewählt. In der SPD wird geklüngelt.
Wie einige Medien an diesem Wochenende berichteten, sei der Koalitionsvertrag mit Blick auf die Ressort-Verteilung (3 Schlüsselministerien) durch eine "Erpressung" seitens Schulz zustande gekommen. Merkel habe in der letzten Mamutsitzung schließlich nachgegeben. Denkbar schlechte Voraussetzungen!!! Soviel zur Zusammenarbeit mit der Union und zur Selbstverwirklichung der Granden.
Gerade in schwierigen Zeiten braucht die Partei Führungsverantwortliche und Minister, mit denen sich der Wähler auch identifizieren kann. Halb aufräumen ist nicht genug. Der gesamte Parteivorstand sollte in einer Ur-Wahl bestimmt werden, auch auf Landesebene.
Trumps Leitspruch "Drain the Swamp" gilt auch für die SPD.

Naja, ein bisschen komplizierter als

der Großunternehmer Trump es den Menschen mit seinen Sprüchen weismacht, sollten wir es uns als Sozialdemokraten doch machen, finde ich.;-)

Mein Problem ist, dass ich "hier unten" nicht erkennen kann, wer von denen "da oben" wirklich ehrlich für das bessere Leben der Bürger kämpft und wer an seiner persönlichen Karriere.

Für mich sieht es aus, als sei Malu Dreyer ein Opfer dieser Karrieristen. Lars Klingbeil halte ich persönlich für einen dieser Karrieristen. Olaf Scholz scheint seriös, ich traue ihm aber nicht, ..... Andrea Nahles scheint offen zu kämpfen, ihre Rede auf dem Parteitag fand ich beeindruckend, auch wenn ich anderer Meinung bin. Ich glaube ihr im Moment noch, dass auch sie das beste für die Menschen will. Ich glaube aber, sie hat das gleiche Problem wie alle, sie ist in ihrer Blase gefangen.

Ich habe aber keine Ahnung, was von meinen Einschätzungen wirklich stimmt und so wird es vielen gehen.

Ich bitte Andrea Nahles hiermit, sollte sie tatsächlich unser Vertrauen verdienen, ein großes Loch in diese Blase zu stechen, nicht mehr alles dem "ja" für die Groko unterzuordnen und ab sofort offensiv mit der Erneuerung zu beginnen. Gerne auch mit Besen! :-)

dazu muss sie auch nicht warten

bis sie das Amt der Vorsitzenden bekleidet. Mit einer guten Aktion, die auch zur gnadenlosen Aufklärung der aktuellen Ränkespiele führt, kann sie sich aber für dieses Amt empfehlen.

Komm Andrea, nimm deinen Besen!

Ich zähl auf dich!

Doch!

Urwahl! Gerade JETZT! Sonst waren es hinterher wieder "die da oben".

Koalitionsvertrag und Mitgliederentscheid

Liebe Malu,
vergeblich versuchte ich, eine Lösungsidee zu Martin bei Dir und anderen Vorstandsmitgliedern anzuregen. Nun lese ich intensiv im KoaVertrag, um die SPD-Handschrift zu erkennen. In einigen Bereichen erkenne ich sie, nicht in allen, obwohl ich auch da unseren Verhandlern Engagement bescheinige. Obwohl ich als Oldie ein Fan der frischen Art von Kevin bin, neige ich entgegen anfänglicher Meinung zum Ja beim Entscheid. Aber mich haben die letzten Geschehnisse verärgert. Ich hoffe, Ihr toleriert Kevin und die JUSO-Ideen trotz ihres GroKo-Nein. Auch ihr wart einst aufmüpfig. Manuela, Katharina, Ralf haben Position ähnlich Deiner bezogen, auch Olaf kommt seriös rüber. Möchte Euch Vertrauen entgegenbringen, doch der Schlingerkurs von Sigmar gefiel mir nicht. Er hat fachlich was drauf, die Selbstbemitleidung war nicht gut. Ich hoffe, der/die SPD- Arbeitsminister wird etwas gegen einige Hartz-Sanktionen tun, dass die KG-Erhöhung nicht dem Satz angerechnet wird. Eine höhere Würdigung der SPD im Osten sollte trotz der 5 % Mitglieder auch sein, dort ist die Anti-AFD-Hauptkampflinie. Auch Ältere leiden hier weiter, oft ohne Eigenschuld, psychisch noch unter Hartz-Demütigung.

"Kommissarische(r) Parteivorsitzende(r)" widerspricht OrgStatut

Als Parteimitglied der SPD stelle ich fest, dass die Funktion einer/eines "kommissarischen Parteivorsitzenden" im OrgStatut der SPD nicht vorgesehen ist.

Der § 23 OrgStatut stellt unter Hinweis auf die zu wählenden Mitglieder des Parteivorstandes zweifelsfrei fest: „Die Leitung der Partei obliegt dem Parteivorstand.“

Andrea Nahles gehört dem Parteivorstand nicht an!- Mithin treten (sofern Martin Schulz das Amt als Parteivorsitzender niederlegen sollte) zwangsläufig an die Stelle des ausgeschiedenen Parteivorsitzenden, die vom Parteitag gewählten Stellvertreter! (Welche Aufgaben des Parteivorsitzenden übergangsweise wer wie im Parteivorstand übernimmt, dürfte dann eine Geschäftsordnung des Parteivorstandes regeln!)

Und da die Wahl des/der Vorsitzenden ausdrücklich die Aufgabe eines Parteitages ist, ist (unter Bezugnahme auf § 21, § 22 Abs. 1 und § 32 OrgStatut) der/die neue Vorsitzende durch einen unverzüglich einzuberufenden Parteitag zu wählen. (ggf. unter Berücksichtigung § 14 Abs. 11 OrgStatut)

Mithin sieht das OrgStatut der SPD auch folgerichtig nicht vor, dass ein(e) "kommissarische(r) Parteivorsitzende(r)" durch ein Parteigremium ernannt werde kann!

Urwahl - wenn nicht jetzt, wann dann

März 2017 - 100 % für Schulz, Dezember 2017 - 81,9% und Februar 2018? Abgang und man glaubt, den Job einfach weitergeben zu können. Alles innerhalb von 10 Monaten. Hat fast den Eindruck wir kehren zurück zu alten Zeiten der Erb-Monarchie. Von Basisdemokratie, von der unsere SPD ja so schwärmt, keine Spur mehr. Liebe Malu, es mag ja bequem und einfach sein, dies wie gewohnt auf Parteitagen zu praktizieren, aber wie viele wollen wir denn noch machen, bis Ruhe im Laden ist. Vor allem aber der Stil, da gebe ich ein Amt weiter und die Delegierten nicken es dann schon ab, ist schlechter Stil. Der Gedanke der Urwahl wird unserer Partei wieder ein Stück Glaubwürdigkeit zurückgeben. Eine Wahl zu haben ist unser höchstes demokratisches Gut. Das müssen wir uns erhalten, in unserer aktuellen Situation ein wichtiges Signal an die Basis.

die aktuelle Entwicklung ist dem Vorstand

um längen voraus, und das wird auch so bleiben, denn im Vorstand glaubt man anscheinend weiterhin, es reiche aus, einen Bauern zu opfern, um dann im Kreis der verbliebenen weitermachen zu können, als wäre nichts geschehen. Euch fehlt die Bodenhaftung, die Partei folgt euch nicht mehr, sie will sich nicht mehr als Steigbügelhalter für die Befriedigung individueller Interessen Einzelner missbrauchen lassen. Ihr glaubt immer noch, intern Dinge auskungeln zu können, und sie dann hinterher abgenickt zu bekommen? Nein. Dieses Model ist jetzt mit einer solchen Vehemenz gescheitert, dass es den Mitgliedern nicht mehr zu vermitteln ist. Meine Stimme geht an die Simone Lange- schon weil sie nicht dem Verdacht ausgeliefert ist, im alten Führungskreis mitgewirkt zu haben- Ohne diesen Ballast hat sie gute Aussichten- und viele andere mit ihr auch- sie müssen sich nur melden- die Partei wartet auf eine neue Mannschaft für den Vorstand.

Seilschaften f.Posten Parteiinterner Untersuchungsausschuß !

Liebe Genoss/inn/en,
völlig zurecht wurde in der NoGroko-Kampagne der Politikstil der SPD/Alt kritisiert und zurecht wurde gemahnt Personaldebatten in Ruhe nach inhaltlicher Debatte und neuer Kusbestimmung zu führen ! Nach dem Chaos der vergangenen Tage und der eingetretenen "Personalabwanderung " geht jetzt alles durcheinander ! Die Partei erscheint Führungslos im Chaos unterzugehen - mittlerweile scheint die programmatisch unsoziale AFD wie prognostiziert kurz davor die SPD in der Wählergunst lt, Umfragen zu überholen - die SPD bei 16,5 %! Die SPD muß sich jetzt Zeit nehmen zur Aufarbeitung der Chaostage,! Es muß Schluß sein mit Kandidatenkür in Hinterzimmern und Personalrochaden zugunsten der eigenen Karriereplanung, es muß auch Schluss sein damit wie im Fall Schulz, das Personal sinnlos verheizen oder zum Sündenbock für Jahre der eigenen zahnlosen Politik zu machen ! Vor einer Urwahl sollte, liebe Genoss/inn/en, ein innerparteilicher Untersuchungsausschuss die Zusammenhänge der SPD-Chaostage transparent machen, Hinterzimmerabsprachen, Hintergründe taktischer Personalrochaden und Seilschaften etc.

Ernennung von Andrea

Liebe Malu,

wollt Ihr wirklich gegen die Satzung der SPD verstossen und Andrea zur kommisarischen Vorsitzenden ernennen.

„Nach dem Statut der SPD tritt bei Rücktritt des Vorsitzenden aus dem Kreis der 6 Stellvertreter jemand an seine Stelle. Der Vorstand kann aber nicht eine beliebige Person einsetzen. Frau Nahles ist nicht im Vorstand und kann folglich nicht zur Parteivorsitzenden ernannt werden. Der Vorstand kann sich nicht selbst erweitern (kooptieren), und den Akt einer Ernennung gibt es nicht. Es wird auf Parteitagen gewählt und sonst gar nichts."

Wenn Ihr das beschließt, so entfernt bitte auch das "D" aus dem Namen der SPD.

Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Bus
langjähriger SPD-Wähler

?

Im Grunde müsste jetzt bis zur Wahl eines/r neuen/r Parteivorsitzenden/r beim Parteitag ein/e stellvertretende/r SPD-Vorsitzende/r die kommissarische Leitung übernehmen - oder etwa nicht? Warum soll Frau Nahles den kommissarischen Parteivorsitz übernehmen? Das leuchtet mir nicht ein. Was für ein Gemauschel. Ich habe nichts gegen Frau Nahles, aber ein gänzlich neues Gesicht würde der Partei gut tun, wenn dann auf dem Parteitag die Wahl einer/s neuen Vorsitzender/n ansteht.

Urwahl nicht gewünscht?

Sehr geehrte Frau Dreyer,
obwohl ich Sie sehr schätze, bin ich in dieser Frage überhaupt nicht Ihrer Ansicht. Wenn Herr Schulz als Vorsitzender zurück tritt dann stehen da sehr viele "stellvertretende" Vorsitzende zur Verfügung. Wozu hätte man sie sonst?
Mit der "Ernennung" der Frau Nahles entsteht wieder einmal der Eindruck der "Kungelei". Das schadet und ist kein demokratischer Umgang, den man von der SPD erwartet. Man kann über Basis- oder Delegiertenvotum diskutieren, aber nicht über die "Postensicherung" der Frau Nahles unter der "Spitze" im Hinterzimmer.
Sie sollte sich, wenn, auf einem neuen Parteitag "stellen", aber nicht aus dem "gemachten" Nest agieren. Denn sonst entsteht der Eindruck des "weiter so" und das funktioniert offensichtlich nicht mehr so richtig.
Ein generelles Umdenken, weg vom Neoliberalismus a la Friedmann, hin zum Ordoliberalismus des Herrn Keynes, wäre notwendig. Ich bin mir nicht sicher, ob das mit dem jetzigen Spitzenpersonal funktionieren würde. Ihnen fehlt nämlich ein Karl Schiller!

Warum immer gleich ablehnen ???

Lars Klingbeil hat es besser gemacht gestern: Urwahl mmmmh, weiß nicht - aber da müssen wir intern wirklich drüber reden.

Die SPD wäre gut beraten, generell und derzeit besonders, alles was von der Basis kommt erstmal aufzunehmen. Die Diskussion darüber hätte Zeit bis zur endgültigen Vorbereitung eines Wahlparteitages.

Erneuern UND Regieren

ja natürlich

Lars Klingbeil scheint der bessere Karriere-Taktiker zu sein.

Malu Dreyer kämpft in ehrlichem Glauben für die Sache, die sie für die Menschen selbst erkämpft hat.

Ich mag lieber Politiker, die offen eine Meinung vertreten, auch wenn sie eine andere Einschätzung haben als ich.

Politiker sollten sich nicht wie Führungspersonal in der Industrie verhalten.

Überzeugen mit Inhalten, nicht mit taktischen Spielchen.

Politiker dürfen auch Fehler machen, auch zwei, drei oder mehr, solange sie offen spielen.

Ich mache ja auch Fehler, jeden Tag, und ich möchte Politiker, die wie Menschen handeln.

Trotz der Personaldebatten

Trotz der Personaldebatten darf nicht vergessen werden, dass die SPD mit dem Koalitionsvertrag den Mitgliedern und Wählern derb "ans Bein gepinkelt" hat. Hier ein krasses Beispiel: Im Wahlkampf wurde heftig dagegen gewettert, die Rüstungsausgaben nicht um 2 % des BIP (Steigerung von rd. 37 auf rd. 75 Millianrden im Jahr 2024) zu erhöhen. Im Koalitions bekennen sich SPD und CDU ohne wenn und ober zum gigantischten Aufrüstungsprogann seit WK II. Für Soziales bleibt denn kein Geld mehr, auch wenn da trotzdem noch von geschwafelt wird. Ich finde das ist ein moralischer und politischer Offenbarungseid. Gegen wen will denn die SPD sich denn in die Schlacht ziehen lassen oder wird das angedachte NATO-Hauptquatier nahe Köln zu teuer? Eine Friedenspartei ist die SPD nicht (sh. auch Aktivitäten der Bundeswehr im Ausland - von der Partei mitgetragen).
Ferner sollte Herr Klingbeil sich erklären, warum er Mitglied des "Förderkreis deutsches Heer e.V.", einem Rüstungslobbyverein ist. Suspekt ist auch, dass das einst angedachte Lobby-Register im Koalitionsvertrag nicht aufgenommen wurde.

Trotz der Personaldebatten

Die von Ihnen erwähnten Rüstungsausgaben stellen nur einen Teil des Defizits aus dem Koalitionsvertrag dar, man könnte viele andere dazu aufzählen, wie z.B. das Plädoyer für Ceta und die Aufforderung, dieses Freihandelsabkommen, das die Macht der Konzerne massiv unterstützt, zu ratifizieren.

SPD-Drama

Ich empfehle folgenden Link: http://www.deutschlandfunkkultur.de/spd-sozialpolitiker-rudolf-dressler-...

Rudolf Dressler hat vollkommen Recht, und ihm werden sicher auch viele andere Altgenossen wie z.B. Dieter Spöri beipflichten.

Die Parteiführung sollte sich doch endlich besinnen und nicht täglich neue Eskapaden aufführen, weil sie sonst niemand mehr ernst nimmt. So etwas hat es in den 155 Jahren seit der Gründung des ADAV noch nicht gegeben.

Endlich mal jemand, der sich ernsthaft um die SPD bemüht!

Ich finde es gut, dass wir mit Simone Lange endlich wieder eine Parteivorsitzende bekommen können, die sich ernsthaft um die SPD bemüht, die die Basis mitnehmen will und die für eine Modernisierung der Partei eintritt.

Es ist gut, dass wir solche Leute in der SPD haben, die nicht als erstes an sich, an Posten und Ämter denken. Mit Simone Lange hätte die SPD endlich wieder eine glaubwürdige Parteiführung. Ich wünsche mir, dass wir ihr einen guten Start ermöglichen, ohne einen mit GroKo-Ballast beladenen Rucksack.

Interessante Stellungnahme.

Interessante Stellungnahme. In sich widersprüchlich. Posten anzustreben und um sie zu kämpfen halte ich für normal. Eine andere Frage ist die die Umgangs miteinander, mehr als eine Frage des Stils. Offenes Visier und das kämpfen um unterschiedliche Standpunkte, darum sollte es gehen. Leider war das nicht immer der Fall. Allerdings vermisse ich gerade bei Simone Lange eine klare Positionierung vor Ende des Votums. Es scheint das sie sich beide Seiten offenhalten will um sich dann vermutlich im Anschluss auf die „Gewinnerseite“ zu schlagen und die „Gegenseite“ zu trösten und das schlimmste zu vermeiden.sorry, da fehlt mir eine klare Kante.

Simone Lange

Interessante Stellungnahme. In sich widersprüchlich. Posten anzustreben und um sie zu kämpfen halte ich für normal. Eine andere Frage ist die die Umgangs miteinander, mehr als eine Frage des Stils. Offenes Visier und das kämpfen um unterschiedliche Standpunkte, darum sollte es gehen. Leider war das nicht immer der Fall. Allerdings vermisse ich gerade bei Simone Lange eine klare Positionierung vor Ende des Votums. Es scheint das sie sich beide Seiten offenhalten will um sich dann vermutlich im Anschluss auf die „Gewinnerseite“ zu schlagen und die „Gegenseite“ zu trösten und das schlimmste zu vermeiden.sorry, da fehlt mir eine klare Kante.

Forderung kommt den Parteistrategen ungelegen!

Wie es aussieht, verliert die SPD-Führung trotz 50.000 Neumitglieder gerade die Verbindung zur Basis. Die Ursachen sind so vielfältig, das es ein Buch braucht. Vielleicht fühlt sich Martin ja berufen in einem Buch "Meuterei nach 331 Tagen" eine Bilanz zuziehen und die Hintergründe für die laufenden Kurskorrekturen zu erhellen.
Alleine der Glaube daran fehlt mir, würde es doch als parteischädigendes Verhalten ausgelegt werden. Wer weiß ob die Basis jemals erfährt, wer wann aus welchen Gründen Kurskorrekturen erzwingen hat. Die Basis wird einfach das Gefühl nicht los, das viele Spieler in dieser Gemengelage vorrangig eigene Interessen verfolgen. Man nehme doch nur mal den Beitrag von Sigmar und seiner kleinen Tochter. Er will unbedingt Außenminister bleiben.
...
... seit geraumer Zeit verzichte ich auf die heute Show mit Oilver Welke. SPD-Realsatire direkt in den Nachrichten ist einfach unschlagbar :-(

Urwahl tut Not!

Ich verstehe nicht, wie man über Erneuerung und die Einbindung der Basis sprechen kann, dann aber bei wichtigen Punkten der Neuausrichtung auf die Basis verzichtet, bzw. ihre Rechte beschneidet!
Über die GroKo darf abgestimmt werden und es wird hier von den alten Gesichtern um jede Pro-Stimme gekämpft...sind hier die Posten schon verteilt und werden durch den Vorstand bestimmt?
Der SPD-Vorsitz steht dann plötzlich nicht zur Abstimmung sondern wird bestimmt... Herr Spahn hatte da die passenden Worte in Richtung Frau Merkel, eine Nachfolge wird nicht wie in einer Monarchie bestimmt, sondern gewählt.
Also Frau Dreyer, sind Sie Monarchistin oder Demokratin?
Entscheiden Sie sich für die Demokratie, dann sollten Sie sich lieber dem willen der Basis beugen und sich dafür einsetzen eine Nachfolge aus dem Vertretern kommissarisch einzusetzen um dann den Vorsitz regulär wählen zu lassen.
Dies ist ein wahres Zeichen der Erneuerung und dem Willen dazu!