SPD im Wahlkampf

Lars Klingbeil: „Das Rennen um das Kanzleramt ist offen“

Vera Rosigkeit26. August 2021
Plakatwelle
Die zweite Plakatwelle der SPD-Wahlkampagne für die Bundestagswahl 2021 mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz
Seine Partei sei nicht im Höhenflug, aber der „festen Überzeugung, dass wir den besten Kanzlerkandidaten haben", sagt SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. 31 Tage, bevor die Wahllokale schließen, stellt er neue Wahlplakate und einen Werbespot vor.

Noch ca. 750 Stunden, bis die Wahllokale am 26. September schließen werden. Und bereits gestern hätten die Bundestagskandidat*innen der SPD mit ihren Teams und insgesamt 1.092.857 Haustürbesuchen die eine-Millionen-Marke geknackt, erklärt Wahlkampfmanager und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Donnerstag früh gegen 9.30 Uhr im Atrium des Willy-Brandt-Hauses in Berlin. Das Ziel, in jedem Wahlkreis an mindestens 10.000 Haustüren zu klopfen, um in den direkten Kontakt mit den Wähler*innen zu kommen, hätten einige von ihnen bereits übertroffen. Allen voran Kevin Kühnert in Berlin mit 30.000 Besuchen, Armand Zohr in Frankfurt mit 20.000 und Matthias Mieves in Kaiserlautern mit 15.000 Besuchen.

Neues aus dem „Maschinenraum der SPD-Kampagne“

„Es macht uns Spaß, zu sehen, wie die Partei gerade rennt und wie sie unterwegs ist“, betont Klingbeil bei der Vorstellung der zweiten Plakatwelle und der Präsentation des Wahlwerbespots der SPD-Wahlkampagne aus dem „Maschinenraum der Kampagne“, wie er das Willy-Brandt-Haus bezeichnet. Denn es sei eine bewußte Entscheidung gewesen, den Bundestagswahlkampf aus der Parteizentrale heraus zu führen. Er sei sehr dankbar für den Zuspruch, den die Partei derzeit erfahre, den Zuspruch für die SPD und den Zuspruch für Olaf Scholz. Auch mit Blick auf die Umfragen der vergangenen Tage, die die SPD vor der Union sehen, betont Klingbeil: „Wir wissen, wir haben den besten Kandidaten, aber das, was wir gerade erleben, auch in den Unfragen, gibt uns Ansporn für die nächsten 31 Tage, jetzt wirklich Vollgas zu geben. Das Rennen um das Kanzleramt ist offen.“

Die SPD gehe gut vorbereitet in den letzten Monat vor der Wahl. Es sei ein optimistisches Programm, das die Zukunft der Bürger*innen in diesem Land besser machen werde. Man kämpfe für bezahlbares Wohnen, für höhere Löhne und stabile Renten und einen ambitionierten Klimaschutz, „der auf Innovation setzt und neue Jobs in diesem Land schafft“, so Klingbeil. Diese vier Themen seien das Programm, das mit Person und Partei verbunden werde. „Das ist eine Einheit“, sagt Klingbeil. Die zweite Plakatwelle soll deutlich machen, „dass wir den Kanzler stellen wollen“. Olaf Scholz sei der „Kanzler für sichere Arbeit, Kanzler für stabile Renten, Kanzler für Klimaschutz und Kanzler für bezahlbares Wohnen“. So stehe es auf den neuen Großplakaten, die ab Montag im ganzen Land hängen werden.

Daneben stellt Klingbeil am Donnerstag auch den Wahlwerbesport vor, der nicht nur auf „Meilensteine des bisherigen politischen Wirkens von Olaf Scholz“ zurückschaue, sondern den Blick nach vorne werfe auf's Kanzleramt.

200 Veranstaltungen wird Olaf Scholz bis zum Wahltermin wahrgenommen haben, von digitalen Zukunftsgesprächen über Kundgebungen bis hin zur Präsenz auf Marktplätzen, sagt Klingbeil. Auch bei diesen Veranstaltungen sei der Zulauf groß. In Bochum habe man mit 800 Teilnehmer*innen gerechnet, gekommen seien 1.300 Bürger*innen, die mit Olaf Scholz ins Gespräch kommen wollten. Bei einem Termin in Karlsruhe Anfang der Woche habe man mit 250 Menschen gerechnet, gekommen seien über 1.000, um Olaf Scholz live zu erleben.

Klingbeil: Opposition tut CDU und CSU gut

Angesichts der Umfragewerte „sind wir nicht im Höhenflug“, erklärt der Generalssekretär auf Nachfrage eines Journalisten. „Doch wir freuen uns über wachsenden Zuspruch und über das Vertrauen, das da ist.“ Man arbeite jetzt konzentriert und fokussiert weiter in der festen Überzeugung, den besten Kanzlerkandidaten und die richtigen Antworten auf die großen Herausforderungen des Landes zu haben. „Wir sind die stabilste der Parteien“, sagt Klingbeil mit Blick auf „das Chaos in der Union“, wo „jeder gegen jeden agiert und bisher nichts Inhaltliches geliefert“ worden sei. Klingbeil: „Denen tut die Opposition gut und wir wollen regieren.“

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Kommentare

Hype ?

Lassen wir uns doch von den Umfragehypes nicht wieder täuschen. Wie war es als Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten nominiert wurde ? Steinmeier, Steinbrück ....... da war es ähnlich allerdings nicht so drastisch. Der Trend könnte sich wieder umkehren. Wer jetzt schon Sieg ruft könnte am 27. 9. dann den großen Katzenjammer haben.
Zum Wahl gewinnen gehört eine konsequente und glaubwürdige Politik !!!

Unterdessen, bei den Bösen....

Was mal wieder ausgeblendet wird ist die noch relativ passive Wahlkampagne der AfD.

Meiner Wahrnehmung nach wird hier (leider sehr nachvollziehbar) ein Wahlbild aufgebaut, das die AfD die einzige Partei ist, die die immer wieder ins Unendliche verlängerte "besondere epidemische Lage" analog zu zivilisierteren Ländern endlich beenden will und das sie die einzige Partei ist die die sich jenseits jeglichen "Grundauftrags" aufblähenden zwangsbezahlten Medien endlich mal eingrenzen und zum Erfüllen des Kernauftrags zwingen will; dabei auch das unsägliche Bezahlmodell endlich reformieren.

Schaut man sich dagegen an, was die SPD "liefert" dann gute Nacht.

Das Schlimmste ist aber, das sich sämtliche vorgeblich "demokratischen" Parteien weigern, sich aus dem allzu bequemen unendlichen Ausnahmezustand und dem durch die Merkel-Ära etablierten Alternativlosigkeits-DiktaturDenk zu lösen und endlich wieder demokratisch zu (er)arbeiten, um das Bestmögliche (bitte ausnahmsweise mal für die Bürger und nicht die (Finanz)Konzerne) zu finden und zu realisieren.

Auch hier kann die SPD nicht viel vorweisen.
Bloß weil die Anderen auch nichts können ist man noch lang nicht gut.

Bezahlbares Wohnen

Plakativ macht sich Olaf Scholz, hier im Titelbildwerbeplakat, für bezahlbares Wohnen stark.
In Berlin ist die Position in dieser Angelegenheit von der SPD Spitzenkandidatin Giffey allerdings bekannt.
Klare Aussage, Glaubwürdigkeit sind angesagt damit Wähler::innen sich entscheiden können - kein Sowohlalsauch !!!

SPD hat gute Chancen,2021 stärkste Partei zu werden, weil...

1.ein harmonischer Dreiklang besteht aus : bester Kandidat, beste Inhalte und nach dem "Vereinigungsparteitag 2019 " eine aktive vereinigte SPD , aber auch durch 2. gut abgestimmten Wahlkampf zwischen direkten +digitalen Wähler- Kontakte, digitaler Kandidatenunterstützung über Telegram, "analoge" Plakataktion und guten, kontinuierlich neu getimten Social Media Wahlkampf.Das SPD - Potenzial sind 30% der Wähler (civey): 15% wählen sicher SPD, 7% vielleicht, 8% sind noch offen. Es gibt noch viel zu tun! Packen wir es an.