"Für mich bedeutet Ramadan zunächst einmal, miteinander ins Gespräch zu kommen, auch aus religiöser Sicht", sagt die Landesvorsitzende der
AG Migration Berlin, Ülker Radziwill.
"Daher finde ich gut, dass sich die SPD Neukölln so gut vernetzt, da hier gemeinsam in respektvollem Miteinander ungezwungen diskutiert werden kann."
Ende des Ramadan am 9. September
Der
Ramadan ist der neunte Monate des islamischen Mondkalenders, der islamische Fastenmonat. Das Fasten ist für jeden gläubigen Erwachsenen
religiöse Pflicht (ausgenommen etwa Kranke, Schwangere, Kinder) und eine der fünf Grundpflichten des Islams. Der Ramadan dauert dreißig Tage. In diesem Jahr endet er mit dem Fest des
Fastenbrechens am 9. September. Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang darf keine Nahrung zu sich genommen werden. Gefastet werden muss auch mit allen Körperorganen. Gleichzeitig soll alle
Aufmerksamkeit Gott gewidmet werden, indem man zu Allah betet.
"Der Ramadan ist auch ein soziales Ereignis für den Dialog. Deutschland ist ein multireligiöses Land. Es muss Normalität werden, dass jedes einzelne Mitglied der Gemeinschaft seine Bräuche
auf gleicher Augenhöhe leben kann," sagt der Bundesvorsitzende der
Föderation der Volksvereine Türkischer Sozialdemokraten (HDF), Ahmet Iyidirli. "Es gibt kein Ranking unter den Religionsgemeinschaften. Grundlage ist für
alle die freiheitlich demokratische Grundordnung."
Auf Migranten zugehen
Die AG Migration hat sich zum Ziel gesetzt, als Scharnier zu den Migrantengruppen zu wirken. Dazu leistet sie wichtige Integrations- und Migrationsarbeit, auch mit dem Ziel, über die
AG-Arbeit Menschen für die SPD zu gewinnen. Hauptthemen sind die Bildungspolitik, das kommunale Wahlrecht für alle Bürger und die doppelte Staatsbürgerschaft.
"Unsere Partei sagt immer: 'die sind doch eh an uns gebunden und ein großes Wählerpotential", so Radziwili. "Doch die Menschen sind nicht mehr so stark durch die Gewerkschaften an die SPD
gebunden wie früher."
Daher müsse auf die Migrantencommunitys noch stärker zugegangen werden, ein fester Dialog zwischen den SPD und den Migrantengruppen geschaffen werden.
Radziwili: "Wir müssen klarstellen: 'Wir sind die Kümmerer-Partei. Wir stehen für Anerkennung, Akzeptanz und Unterstützung in allen Themen, die Migranten bewegen'. Die Menschen werden
dieses Angebot annehmen."
Weitere Informationen sind zu finden auf der Homepage der
AG Migration Berlin
Der Berliner Landesverband der AG Migration wurde 1999 gegründet und ist mittlerweile in 11 Bezirken aktiv, ein Kreisverband in Lichtenberg befindet sich im Aufbau. Die Kreisverbände setzen
sich abhängig von der jeweiligen Mehrheit meist aus türkisch- bzw. arabischstämmigen oder Russlanddeutschen zusammen. Momentan umfasst der Landesverband etwa 500 Mitglieder, die von einem
dreißigköpfigen Landesvorstand geführt werden.