Am Sonntag war das Maß voll: Nur wenige Stunden nach Erscheinen des sechsseitigen SPIEGEL-Artikels, der den 61-jährigen Kölner OB Fritz Schramma gespickt mit vielen Beispielen als "Inbegriff
der Kölschen Verantwortungslosigkeit" und "Prinz Karneval der Stadtpolitik" attackierte und nachdem Kanzlernachfahre Konrad Adenauer, 64, öffentlich Interesse an der Kandidatur bekundete, gab der
CDU-OB auf: In einer Pressekonferenz verlas er eine Erklärung, wonach er - "um das Unglück am Waidmarkt aus dem Wahlkampf herauszuhalten" (!) darauf verzichte, bei den Kommunalwahlen am 30.
August erneut anzutreten.
Auch der Rückhalt der Kölner CDU-Parteifreunde schwand zusehends angesichts des chaotischen Krisenmanagements des OB, der laut "SZ" regierte "nach den Gesetzen des kölschen Grundgesetzes: Et
hätt noch immer jot jejange." Und: "Watt fott es es fott." Nun ist das Stadtarchiv fort und inzwischen weiß man, dass Schramma den Vertrag mit unterschrieben hat, mit dem die Bauherrenschaft aus
Spargründen von der Stadt auf deren Tochter Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) übertragen worden war. Daher hätte er auch Zugang zu den Prüfprotokolen gehabt, forderte diese aber Wochen zu spät an.
Das CDU-Baudezernent Bernd Streitberger wichtige Fakten verschwieg und er ihn mit einem Disziplinarverfahren überzog, wurde nur noch als Bauernopfer gewertet.
Nun ist guter Rat teuer für die Kölner und NRW-CDU. Mehr unter
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