Entlastung

Kindergeld und Soli: Wie Familien 2021 profitieren

Die Redaktion31. Dezember 2020
Gute Aussichten für 2021: Familien haben im neuen Jahr mehr Geld zur Verfügung.
Gute Aussichten für 2021: Familien haben im neuen Jahr mehr Geld zur Verfügung.
Zum 1. Januar steigt das Kindergeld. Gleichzeitig wird der Soli für die große Mehrheit abgeschafft.

Familien haben im neuen Jahr mehr Geld im Portemonnaie. Zum 1. Januar wird das Kindergeld um 15 Euro erhöht. Eltern erhalten dann für die ersten beiden Kinder jeweils 219 Euro im Monat. Für das dritte Kind gibt es 225 Euro und für jedes weitere 250 Euro. Pro Kind haben Familien damit 180 Euro pro Jahr mehr zur Verfügung. Gleichzeitig steigen die Kinderfreibeträge bei der Steuer um 576 Euro auf insgesamt 8.388 Euro. Bereits Mitte 2019 war das Kindergeld um zehn Euro angehoben worden. Mit der erneuten Kindergelderhöhung und der Erhöhung der Kinderfreibeträge setzt die SPD-Fraktion ein Ziel des Koalitionsvertrages um. Die Kindergelderhöhung und die Erhöhung der steuerlichen Freibeträge für Familien sind Teil des Zweiten Familienentlastungsgesetzes von Bundesfinanzminister Olaf Scholz.

Soli entfällt – außer für Spitzenverdiener*innen

Zusätzlich profitieren Familien davon, dass der Solidaritätszuschlag ab dem 1. Januar für den Großteil der Steuerzahler*innen entfällt. Nur wenige Topverdiener*innen müssen ihn auch weiterhin bezahlen. Für 90 Prozent der Steuerzahler*innen entfällt dagegen der Zuschlag von 5,5 Prozent auf die Einkommens- oder Körperschaftssteuer komplett, für weitere 6,5 Prozent teilweise. Familien mit zwei Kindern zahlen künftig bis zu einem Bruttojahreslohn von 154.000 Euro keinen Solidaritätszuschlag mehr.

Zudem sorgt eine Senkung des Einkommensteuertarifs dafür, dass Lohnsteigerungen stärker im Portemonnaie der Beschäftigten ankommen – gerade für Familien eine wichtige Verbesserung. Die Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags für Erwachsene um 336 Euro auf 9.744 Euro senkt die zu zahlende Einkommensteuer ebenfalls.

Bildung und Teilhabe

Da die Corona-Krise mit Kita- und Schulschließungen im Frühjahr Familien besonders belastet hat, hatte die SPD-Fraktion im Konjunkturpaket bereits einen Kinderbonus sowie steuerliche Erleichterungen für Alleinerziehende durchgesetzt. Ebenso enthalten sind weitere finanzielle Mittel für den Ausbau der Kindertagesbetreuung sowie der Ganztagsbetreuung an Grundschulen. „Damit gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer Infrastruktur, die allen Kindern Bildung und Teilhabe ermöglicht“, sagt der familienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Sönke Rix. 

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Kommentare

Kindergeld

Also wenn man ein sogenanntes e-Auto oder Hybrid kauft bekommt man bedeutend mehr geld als wenn frau ein Kind bekommt.

Ich meine es wäre circa 2002

Ich meine es wäre circa 2002 oder 2003 gewesen wo eine "großzügige" Kindergelderhöhung durch "Umwelt"abgaben, damals die sogenannte "Öko-Steuer" mehr als aufgefressen wurde.
Nun wird hier wieder eine Kindergelderhöhung bejubelt, wobei noch lange nicht raus ist wie sehr die Erhöhung der Lebenskosten durch "Umwelt"abgaben, diesmal CO2-Bepreisung (verteuert alles) und den Wortbruch der nicht durchgeführten "Anpassung" der EEG-Umlage ausfällt.
Dazu kommen für alle, die bereits durch Kurzarbeit geschädigt wurden und nicht inzwischen arbeitslos sind Steuernachforderungen.

Der für die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer eher kaum wahrnehmbare "Soli" entlastet nicht, er wird sogar für die vielzitierten "starken Schultern" mindestens genauso angreifbar wie die ursprünglich geplante Streichung der Pendlerpauschale für Menschen unter einer bestimmten Kilometerzahl.

Ich frage mich ehrlich, ob derlei Schönrednerei von politischen Fehlleistungen nur per Werbeagentur nach Außen getragen wird oder man im Elfenbeinturm ernsthaft daran glaubt.
Bitte um Aufklärung.

Korrektur

Die EEG-Umlage wird zum 1. Januar eingefroren. Ihre Behauptung eines "Wortbruchs" ist also falsch.

mit Blick auf das

Kleingedruckte haben Sie Recht, Herr Döring.
Mit Blick auf die Gesamtkosten im Energiesektor hilft das aber dem Verbraucher nicht weiter, denn insgesamt steigen die Kosten- Es reicht nicht, dem Kind einen anderen Namen zu geben. per Saldo verliert der Verbraucher Geld, auch wenn die EEG nicht erhöht wurde. Wen wollen Sie mit solchen Begriffstrickserreien hinter die Fichte führen? Sie unterschätzen Ihre Leserschaft.

Richtigstellung

Ganz und gar nicht! Im Kommentar, auf den sich mein Kommentar bezog, war aber von einem "Wortbruch" in Bezug auf die EEG-Umlage die Rede. Das ist nicht zutreffend. Deshalb habe ich das richtiggestellt.

"Einfrieren" ungleich "Anpassung"

Ich darf ebenfalls korrigieren. Auch auf diesem Portal wurde behauptet, man wolle die durch konzeptionelle Mängel immer weiter aus dem Ruder laufende EEG-Umlage "anpassen",. Eine Anpassung ist eine Änderung, die von Ihnen vorgebrachte "Einfrierung" ist bestenfalls eine Arbeitsverweigerung. Nach Ende der Frostperiode werden also die weiterhin nicht korrigierten bzw. "angepassten" inhärenten Mängel der EEG-Umlage wieder in voller Härte die Endverbraucher schädigen.

Letzten Endes ist und bleibt es Wortbruch. Die EEG-Umlage wurde nicht überarbeitet, in keinster Weise "angepasst" also geändert sondern lediglich in der letzten Höhe "eingefroren".
Der damit zusammenhängende zweite Wortbruch ist der, das die EEG-Umlage "angepasst" werden sollte um die immensen Mehrbelastungen auf sämtliche Lebenshaltungskosten durch die "CO2-Abgabe" zumindest geringfügig zu bedämpfen. Ein "Einfrieren" verweigert die versprochene Entlastung.
Unter Anderem hier:
https://www.vorwaerts.de/artikel/svenja-schulze-wirtschaftskrise-kein-kl...

" Das bringen wir nun aber gemeinsam mit den dort auch beschlossenen Entlastungen bei der EEG Umlage auf den Weg in das Kabinett."

wird man fündig.

weitere Korrektur

Die EEG-Umlage betrug im vergangenen Jahr 6,8 Cent pro Kilowattstunde. In diesem wird sie auf 6,5 Cent und im kommenden auf 6 Cent pro Kilowattstunde gesenkt, mache sprechen deshalb von "gedeckelt". Im von Ihnen verlinkten Interview spricht Svenja Schulze von "Entlastungen bei der EEG Umlage". Wo Sie hier eine "Wortbruch" erkennen, erschließt sich mir nicht.

Die CO2-Steuer ist doch

Die CO2-Steuer ist doch nichts weiteres alles eine weitere Verteilung von unten nach oben und hat mit Klima- und Umweltschutz rein gar nichts zu tun. Die Bezeichnung Konzernabgabe wäre richtiger.

Bitte um Erklärung

Auf welcher Grundlage stellen Sie Ihre Behauptung auf?

Logik

Erst einmal bleibt es Wortbruch weil eine einmalige Deckelung eben nur einmalig ist und nach deren Aufhebung die Zusatzbelastungen in die Hoehe schnellen, also eben keine dauerhafte "Deckelung" und schon gar nicht die versprochene konzeptionelle bzw. systemische Korrektur. Die duerfen gern noch fruehere Artikel auf dieser Seite sichyen, dort ist es noch eindeutiger.
"Umwelt"abgaben die voll an den Endverbraucher durchgereicht werden sind nur Verteuerungen, die wie die EEG-Umlage dann direkt oder indirekt in Taschen umgeschoben werden, die sich Belastungen wirksam entziehen duerfen. Sie loesen keine Impulse bei den Verursachern aus, die diese Lasten einfach weiterreichen, noch weniger wenn diese Verursacher wie bei der EEG-Umlage von der Zahlung ohnehin befreit sind.