Corona-Lockdown

Karl Lauterbach: „Wir können einen Rückfall nicht riskieren.“

Kai Doering06. Januar 2021
SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Wir können einen Rückfall mit möglicherweise gefährlichen Mutationen des Virus nicht riskieren.
SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Wir können einen Rückfall mit möglicherweise gefährlichen Mutationen des Virus nicht riskieren.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach begrüßt die Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis Ende Januar. „Dieser Lockdown ist unsere letzte Chance, in diesem Winter noch einmal die Kontrolle über das Virus zu bekommen“, sagt er.

Am Dienstag haben die Ministerpräsident*innen eine Verlängerung des bestehenden Lockdowns sowie eine Verschärfung der Maßnahmen beschlossen. Reichen sie aus, um die Corona-Zahlen unter die Zahl von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner zu senken?

Die beschlossenen Maßnahmen sind richtig und werden ausreichen, um die Situation langsam unter Kontrolle zu bringen. Das Ziel von einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro Woche ist aus meiner Sicht aber nicht ehrgeizig genug. Das Ziel sollte stattdessen eine Inzidenz von 25 sein, um einen Sicherheitsabstand zu haben und nicht bei einem kleinen Anstieg sofort wieder in einen Lockdown zu geraten.

Besonders schmerzhaft ist für viele, dass Kitas und Schulen weiter geschlossen bleiben. Hätte es eine Alternative gegeben?

Dass Schulen und Kitas geschlossen bleiben, ist sicher schmerhaft. Auf der anderen Seite gibt es in der aktuellen Situation kaum eine andere Möglichkeit. Wenn sich die Lage etwas entspannt, kann man darüber nachdenken, Kitas und Grundschulen wieder zu öffnen, aber der normale Schulbetrieb wird noch eine Zeit lang auf sich warten lassen. Wir können einen Rückfall mit möglicherweise gefährlichen Mutationen des Virus nicht riskieren. Dieser Lockdown ist unsere letzte Chance, in diesem Winter noch einmal die Kontrolle über das Virus zu bekommen.

Die SPD übt deutliche Kritik an Jens Spahn wegen des schleppenden Impfbeginns. Wo wurden Fehler gemacht?

Ob Jens Spahn Fehler gemacht hat, will ich nicht beurteilen. Er wird die Fragen, die an ihn gestellt worden sind, beantworten müssen. Sie zu stellen, ist nicht unpolitisch. Ich möchte ihm aber vorab keine Vorwürfe machen.

weiterführender Artikel

Kommentare

Das Übliche von Lauterbach.

Das Übliche von Lauterbach. Vielleicht ist Lauterbach aber nicht im Bilde:
https://twitter.com/stohr_klaus/status/1346697093323362306

Na endlich endet det Irrsinn

Wenn dieser dritte Lockdown (seit November) tatsächlich die "letzte Chance" ist dann kann das beim vorhersehbaren Scheitern ja nur bedeuten, das der Zahlenfetischismus endet und der permanente Ausnahmezustand endlich aufgehoben wird.
Vielleicht wartet man dann sogar auf einen richtig und vollständig getesteten regulären Impfstoff.
Wurde auch Zeit das diese unerträgliche Hysterie sich abschwächt.

Böse Menschen könnten unterstellen, das nahende Wahlen zur lang erwarteten Exitstrategie aus dem Corona-Ausnahmezustand "motivieren".

Oder habe ich das etwa missverstanden und der Lockdown-Unsinn geht doch bis zum Sommer ?

Ein altes Indianer-Sprichwort

Ein altes Indianer-Sprichwort lautet: "Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, dann steige ab." Merkel mit ihren wenigen einschlägigen Beratern scheint aber von einem toten Pferd auf das andere umzusteigen. Oder haben die Maßnahmen in der Vergangenheit irgendwie etwas gebracht?

Politik hat sich selbst eine Falle gestellt

Bei der Beschaffung des Impfstoffes und seiner Bereitstellung sind einige Fragen offen, und das Parlament hat die Aufgabe, die Regierung zu kontrollieren. Gleichzeitig ist Minister Spahn ein potentieller Kanzlerkandidat der Union, die nunmal der politische Hauptgegner ist. Der unpolitische Ansatz von Hr Lauterbach ist daher recht skuril.

Die Politik hat alle Hoffnungen auf Impfstoffe gesetzt, und den Menschen mehr oder weniger explizit zu verstehen gegeben, dass damit eine Rückkehr zur Normalität verbunden ist. Die Fakten bestätigen dies aber Stand der Dinge nicht. 2021 wird es wohl nur darum gehen, die Krise kontrollierbar zu halten; eine Überwindung der Krise und Normalität sind sehr unwahrscheinlich.

Wenn die Erwartungen der Leute dann im Sommer / Herbst enttäuscht werden, kann sich daraus eine sehr gefährliche Stimmungslage im Land entwickeln, pünktlich zu den Bundestagswahlen. Die Politik könnte sich hier selbst in eine dramatische Lage gebracht haben.

ja, damit ist zu rechnen

Die Stimmung wird sich weiter aufladen, und der Frust bricht sich dann Bahn, erstmal bei die Landtagswahlen und zum Schluss dann bei der Bundestagswahl.
Da ist es völlig unverständlich, wie angesichts des umfassenden Versagens der verantwortlich agierenden Politiker(Parteien) mit anhaltender Gelassenheit auf das reagiert wird, was uns als Erfolg verkauft werden soll. Hier wenden sich die Impfbereiten gerade in großer Zahl ab, angesichts des Versagens bei der Bereitstellung von Impfterminen in den so genannten Impfzentren. Man kommt nicht ran- Internet oder Telefon, und wenn doch, werden Terminvorschläge weit weg vom Wohnort angeboten. Da lässt man es lieber gleich, sonst kollabiert der Kreislauf angesichts des Ärgers in den Warteschleifen. Versager allenthalben, in Parteiveranstaltungen haben Sie sich durchsetzen können, aber fürs Amt qualifiziert dies noch lange nicht. Die Strafe folgt, wenn nicht auf dem Fuße, so doch bei den Wahlen. Wer will es den Betroffenen verdenken, wenn sie sich solchen Parteien zuwenden, deren Politiker noch keine Chance hatten, im Amt ihr Versagen an den Tag zu legen.

Impfbereitschaft

Ihr Behauptung entbehr glücklicherweise jeglicher empirischer Grundlage:

https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-2473....

die Tagesschau

taugt als Zeuge nicht, denn sie beschränkt sich hier auf Erfolgsmeldungen. Wenn Sie sich wirklich infomieren wollen, müssen sie ihren Blick aus der Beschränkung befreien Hilfreich ist z-B. , was Ralf Stegner angesichts der von mir beschriebenen Zustände im SH Landtag gefordert hat, nur um mal eine von vielen Infoquellen zu bemühen. Nun weiß ich nicht, was Sie von Stegner halten , ein Dummschwätzer ist er aber sicher nicht, er weiß was nötig ist und versteht es zudem, dies in verständliche Worte zu fassen.
Gesundbeten hilft hier nicht, das wird vielleicht auch noch die Tageschauredaktion merken, fragt sich nur , wann

Wie gut,

dass die Tagesschau hier nicht "der Zeuge" ist, sondern sie nur die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap darstellt.

wenn Sie jetzt

noch den Auftraggeber der Studie bekannt geben, werden auch Sie erkennen, dass Sie sich einmal im Kreis gedreht haben, wieder zurück auf den den Ausgangspunkt gelangt sind. es ist angesichts der von der SPD - Stegner ist ja nicht der Einzige- getragenen Kritik hahnebüchen, was Sie hier vortragen. Die Kritik ist ja- leider Gottes- mehr als berechtigt, und wird auch noch -m.E. jedenfalls- viel zu defensiv vorgetragen. "Jubeln Sie gerne weiter mit den Persern", an der Wirklichkeit werden auch Sie nicht vorbeikommen, und wer diese leugnet, wird dafür abgestraft werden

Churchill

Sie argumentieren also ganz im Sinne Churchills "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Dann ist jede Diskussion überflüssig, da Sie ihr die Grundlage entziehen. Schade.