
Kaum ein Bild wurde in den vergangenen Wochen häufiger benutzt als das des Brennglases. Die Situation in der Pflege, eine zerbrechliche Gleichstellung, die oftmals schlechtere Bezahlung von Frauen – in der Coronakrise treten viele Dinge ungefiltert ans Tageslicht, die schon seit längerem bestehen. „Corona hat unseren Blick auf die Zusammenhänge von Leben und Arbeiten geschärft“, sagt die SPD-Vorsitzende Saskia Esken.
Um gemeinsam mit Expert*innen und Bürger*innen über „Wege zu einer sozial gerechten und ökologischen Bewältigung der Pandemie“ zu diskutieren und Lösungen zu entwickeln, startet die SPD deshalb einen „Zukunftsdialog“. In Online-Veranstaltungen diskutiert sie über verschiedene Themen von Gleichstellung, über Bildung bis hin zur Wirtschaftspolitik.
Zukunftsdialog startet am Montag
Los geht es am 29. Juli. Ab 19 Uhr diskutieren die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sowie Generalsekretär Lars Klingbeil mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der Informatikerin Katharina Zweig und Stephan Grünwald, Gründer des Marktforschungsinstituts „Rheingold“, über den Wert der Arbeit. „Euer Applaus zahlt nicht meine Miete‘ – Systemrelevant in der Krise, aber unerhört bei der Bezahlung“ lautet der Titel für die Auftaktveranstaltung des „Zukunftsdialogs“.
Das Besondere dabei: Die Veranstaltung wird nicht nur live auf spd.de und in den sozialen Medien gestreamt – die Zuschauer*innen können – und sollen – sich auch selbst in die Diskussion einbringen. „Wir wollen externe Impulse und politische Zielsetzungen mit den Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger zusammenführen“, sagt Saskia Esken dazu.
Ein Wahlprogramm nah an den Themen des Alltags
Und beim Gespräch soll es nicht bleiben. Die Impulse und Ideen, die während des „Zukunftsdialogs“ entstehen, sollen auch in die Arbeit am Programm der SPD für die Bundestagswahl im kommenden Jahr einfließen. „Wir wollen ein Wahlprogramm ganz nah an den Themen des Alltags und den Erwartungen für die Zukunft“, nennt Norbert Walter-Borjans das Ziel.
Bereits im Mai hat das Parteipräsidium deshalb auch ein neues Beratungsgremium berufen, in dem die Vorschläge des „Zukunftsdialogs“ weiter diskutiert werden sollen. Mitglieder sind neben Esken, Walter-Borjans und Klingbeil Vizekanzler Olaf Scholz, der Vorsitzender der Bundestagsfraktion Rolf Mützenich, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, der Europa-Beauftragter des SPD-Parteivorstands Udo Bullmann, der Oberbürgermeister von Gelsenkirchen Frank Baranowski sowie die stellvertretenden Parteivorsitzenden Klara Geywitz und Kevin Kühnert.
Als Expert*innen sind die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB), Jutta Allmendinger, der Gründer und Geschäftsführer des Rheingold-Instituts Stephan Grünewald, und die Inhaberin des Lehrstuhls für Sozioinformatik an der TU Kaiserslautern Katharina Zweig dabei.