Europa

Wie die EU zu neuer Stärke findet

Andrea Nahles29. August 2018
Teilnehmer eines March of Europe
Für Europa: Am 23. Juni 2018 demonstrierten in München Tausende gegen neuen Nationalismus.
Die Europäische Union ist unter Druck, von außen und von innen. Andrea Nahles plädiert für mehr Zusammenhalt – in vielen Bereichen.

Als die Europäische Union 2012 den Friedensnobelpreis bekam, waren wir Europäer aus guten Gründen stolz. Bei der Verleihung sagte der damalige Nobelkomitee-Vorsitzende Thorbjørn Jagland, die EU habe die Brüderlichkeit und den Frieden zwischen den Nationen gefördert. Nun aber stecke Europa in Schwierigkeiten – und der ­einzige Ausweg daraus sei Solidarität. Das ist fast sechs Jahre her, heute aber richtiger denn je: Euroskeptische, populistische und nationalistische Kräfte sind überall auf dem Vormarsch. Von außen wird Europa zunehmend unter Druck gesetzt.

Herausforderungen bewältigen

Dass der solidarische Zusammenhalt in Europa abgenommen hat, kommt nicht von ungefähr. Europa hat in den vergangenen Jahren zu wenig Solidarität geübt, nicht nur in der Finanzkrise und der Flüchtlingspolitik. Im Europäischen Haushalt fehlen die Mittel und Maßnahmen, um einer Angleichung der Lebensverhältnisse in Europa neue Dynamik zu geben.

Die anstehende Europawahl und die europäischen Haushaltsverhandlungen sind wichtig, um diese Politik nun hinter uns zu lassen. Wir brauchen einen neuen Geist, ­einen solidarischen Geist für die Zusammenarbeit in Europa. Solidarität bedeutet, andere zu unterstützen, auch wenn man selbst nicht unmittelbar betroffen ist – und umgekehrt. Viele Herausforderungen lassen sich mit einer solidarischen europäischen Politik besser bewältigen als mit nationalen Egoismen und Alleingängen.

In Europa investieren

Beispiel Arbeitsplätze: Wir brauchen mehr Wachstum in Europa, um gute Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Eine Angleichung der Lebensverhältnisse in Europa bedeutet nicht nur steigende Nachfrage und neue Jobs. Sie bedeutet auch weniger Lohngefälle und Lohndumping und mehr Wettbewerb über die Qualität, nicht über den Preis. Vor uns liegt die Aufstellung des europäischen Haushalts für die Jahre 2021 bis 2027. Es liegt im ureigenen deutschen Interesse, jetzt in den Zusammenhalt Europas zu investieren: in den Ausbau der Infrastruktur und in gemeinsame Forschung, in die wirtschaftliche Entwicklung und den Strukturwandel in vielen Teilen Mittel- und Osteuropas.

Auch für die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen müssen im neuen Haushalt Mittel bereitgestellt werden. Um sicherzustellen, dass der wirtschaftliche Aufschwung auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt, brauchen wir europäische soziale Mindeststandards. Olaf Scholz hat einen Vorschlag gemacht, wie alle Mitgliedstaaten mit einem solidarischen Rückversicherungssystem schneller und besser auf Konjunktureinbrüche reagieren können – auch das ist ein konkreter Punkt für ein solidarisches Europa.

EU-Digitalsteuer einführen

Beispiel Wirtschaft: Wir können uns gegen die USA und China nur behaupten, wenn Europa gemeinsam handelt. Zum Beispiel, indem wir mit einer europä­ischen Digitalsteuer dafür sorgen, dass Internetplattformen mit Sitz in Steueroasen ihre Gewinne nicht aus Europa heraus transferieren können. Aber auch, indem wir uns mit einer entschlossenen europäischen Außenhandelspolitik den Zollangriffen der neuen US-Regierung entgegenstellen. Kein europäisches Land wäre alleine in der Lage, sich in den aktuellen Handelsauseinandersetzungen zu behaupten.

Beispiel Flüchtlingspolitik: Nicht jedes Land kann und muss die gleichen Aufgaben übernehmen und die gleiche Art von Beitrag leisten. Klar ist nur: Die Mitgliedstaaten, die europäische Aufgaben übernehmen, müssen auch Unterstützung aus dem europäischen Haushalt bekommen. Europa kann über eine solidarische Politik neue Stärke entfalten. Hierfür zu werben und Mehrheiten zu organisieren, ist die Aufgabe der Sozialdemokratie in Europa: Packen wir es an!

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Kommentare

Neue "Stärke" ? Oder nur alte Geldgier ?

Die EU braucht also mal wieder noch mehr Geld. Hat es jemals seit Bestehen dieser Politikerversorgungskasse auch nur ein Jahr gegeben in dem die EU mit Geldern so gut gewirtschaftet hat das im Folgejahr weniger gefordert wurde ?

Wie will denn eine Frau Nahles EU-weit erreichen, was sie und ihre Partei hierzulande aktiv sabotiert, nämlich "sicherzustellen, dass der wirtschaftliche Aufschwung auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt" ?

Europa braucht nicht noch mehr nachweisfrei verbrennbare Geldmittel, Europa braucht funktionsfähige Konzepte und Politiker, denen die Anliegen der Bürger/Innen wichtiger sind als die Wünsche der Lobby und die zumindest ehrlich genug sind, an Sitzungen für die sie Gelder kassieren auch teilzunehmen.

Sollte ich tatsächlich zu dieser Farce namens "Europawahl" gehen landet mein Kreuz klar bei "Die Partei".
Schon allein aus Protest gegen die Versuche der Großparteien, die begrenzten Sitze vollständig zu vereinnahmen indem man kleinere Parteien ausschließt.

Über Europa hinaus denken

Richtig und detailliert auf die Vorschläge des französischen Präsidenten eingehend,doch Andrea lässt die großen Herausforderungen unerwähnt denen sich Europa stellen muss. Der Traum von 1989, dass sich die europäischen Länder nicht zu illiberalen Strukturen zurückentwickeln können, hat sich nicht erfüllt. Herr Orban spricht offen von illiberalen Demokratien mit ausgehöhltem Minderheitenschutz. Polens Regierung möchte die Gewaltenteilung aufheben.In Italien spricht der Innenminister darüber, dass es schade sei Sinti und Roma nicht wieder zu Bürgern zweiter Klasse machen zu können, was seiner gestiegenen Popularität keinen Abbruch tat. Ja, Europa ist wichtig, aber nicht der einzige Baustein. Allein wegen der zu erwartenden ökonomischen Verschiebungen hin zum pazifischen Raum muss es Aufgabe der deutschen Außenpolitik sein, die Zusammenarbeit mit dieser Region zu intensivieren; und anstatt einer Diskussion über die Wiederbelebung des G8 Formats, sollte über ein G10 Format nachgedacht werden, inklusive Australien, Südkorea und Indien. Eine breite Aufstellung demokratischer Staaten ist die Versicherung gegen die aufkommende Renaissance autokratischer Gesellschaftsentwürfe.

Ablenkung

Immer wenn Politiker nicht mehr weiterwissen um die Zustände in der BRD fangen sie an von der EU zu faseln oder gar zu sagen wir würden ja gerne aber die EU........ Die EU ist nur ganz nebenbei ein Projekt für die Bürger, es ist zuallererst ein Projekt der Kapitalverwerter !

Die EU ist ein Lobbyisten

Die EU ist ein Lobbyisten-Club allererster Güte mit einem Kommissionspräsidenten (nicht gewählt) von Merkels Gnaden.

Na ja...

@Jürgen Henze: Nach den offiziellen Statistiken (vgl. http://ec.europa.eu/budget/figures/2007-2013/index_en.cfm, dazu Download Data 2000-2014 wählen) ist das EU-Budget im 2013 bis 2014 gesunken, insbesondere bei den nationalen Beiträgen. Isofern: ja, so ein Jahr hat es gegeben.

@Armin Christ: Der freie Verkehr des Kapitals ist natürlich in den Verträgen festgeschrieben. Aber dies sichert auch den Frieden in Europa. Denn mit einer wachsenden wirtschaftlichen Verflechtung (sollte zumindest) die Bereitschaft sinken, gegeneinander zu arbeiten. Das sich viele Bürger nicht für die EU interessieren, sollte uns als internationalistische Partei aber nicht abbringen, für dieses Friedensprojekt (ja, das ist es nach wie vor!) einzustehen.

@Karin: Nach Art. 17 Abs. 7 Satz 1 EUV wird der Kommissionspräsident vom Europäischen Rat (wo die Regierunschefs der Nationalstaaten sitzen) auf der Grundlage der Europawahlen vorgeschlagen und nach Satz 2 durch die Mehrheit der Mitglieder des Europäischen Parlaments gewählt. Im Übrigen gilt das "Spitzenkanditaten"-Prinzip. Neben Frau Merkel haben also weitere Personen sowie das EP mitzureden. Ich spare mit im Übrigen, Deinen Kommentar zu bewerten.

1 Mal in 70 Jahren. Gratulation.

Ich bin "beeindruckt" das es tatsächlich ein Jahresbudget gegeben hat, das nach stetigen Steigerungen tatsächlich um 6 Millionen gesunken ist (Sofern man nur die Ausgabenseite betrachtet), nachdem allerdings im Vorjahr eine Erhöhung um 10 Millionen stattfand. Allerdings muß man auf der Seite sehr vorsichtig sein, welche Haushaltszahlen man betrachtet. Englischkenntnisse sollte man auch mitbringen, nicht alle Inhalte sind auf Deutsch verfügbar.

Der freie Verkehr das Kapitals hat mit Frieden nichts zu tun. Wenn, dann führt er durch europaweite Outsourcing- und Steuervermeidungsprojekte zu mehr Unzufriedenheit, Verlustängsten, Konkurrenz der Länder und einem weiteren Grund dafür das die Eurokratie in weiten Teilen der Bevölkerung keinen guten Ruf hat. Das immer wieder vorgeschobene "Friedensargument" greift also auch in dieser Hinsicht nicht.
Genausowenig wie die "Reisefreiheit", die mangels finanzieller Möglichkeiten für immer größere Teile der Bevölkerung nicht existiert.
Was genau bringt die EU also der Bevölkerung an Positivem ? TTIP und Ähnliches aufdiktieren ist negativ.
Und warum soll man in eine Sammelbewegung gescheiterter Politiker noch mehr Geld versenken ?

keine "Sammelbewegung", sondern sinnvolles Zukunftsprojekt

Ich denke schon, dass freier Kapitalverkehr Frieden bringt. Die Idee dahinter war ja, dass gerade Großindustrielle bereit waren, nationale Bewegungen zu unterstützen. Dies ist bis heute so geblieben. "Diversifiziert" man das Kapital über die Mitgliedstaaten, macht es keinen Sinn mehr, andere anzugreifen, denn man würde das eigene Eigentum zerstören. Natürlich muss dies mit entsprechenden sozialen Rechten (Stichwort soziale Säule der EU) flankiert werden, was m. E. bislang zu wenig getan wird. Das ändert aber nichts an der Sinnhaftigkeit der Idee.

Zur Reisefreiheit ist Folgendes zu sagen: Für einen Flixbus oder einen Flug nach Brüssel zahlt man, wenn man sich rechtzeitig kümmert, nicht viel, und auch Unterkünfte sind erschwinglich. Daher denke ich nicht, dass Reisefreiheit nicht existiert.

Ohne die EU gäbe es z. B. kein Europol, deren Erfolge für sich sprechen (vgl. https://www.europol.europa.eu/newsroom). Wo ich wohne wurde fast der komplette ÖPNV durch EFRE (europ. Fonds für regionale Entwicklung) bezahlt. Wenn man mit aufmerksamem Blick durch die Stadt geht, sieht man an vielen Bauprojekten kleine EU-Flaggen. Projekte wie Erasmus etc. unterstützen Auslandsaufenthalte enorm.

Merkwürdige Argumente

Die Behauptung, das die Möglichkeit für Kapitaleigner, noch mehr Länder gegeneinander auszuspielen, für Arbeitsplatzverlagerungen noch Fördergelder zu kassieren und Steuerflucht zu betreiben würde Kriegsgelüste verhindern finde ich abwegig. Krieg birgt immer die Gefahr, das der Feind sich wehrt, von daher ist die Risikostreuung in andere Länder zusätzlich zu den Nachteilen für Staaten und Arbeitnehmer kein pro-EU-Argument und für die angebliche "Friedensförderung" nicht anwendbar.
Reisefreiheit kenne ich aus meiner Kindheit (1970/80)noch so: an den Grenzen durchgewunken werden, Familien mit dem "veralteten" Rollenmodell des Einzelverdieners können sich jedes Jahr einen Urlaub leisten. Heute stellt sich das deutlich anders dar. Durchgewunken werden sofern man sich überhaupt noch Urlaub leisten kann bei einer Doppelverdiener-Familie.
Vorteil der EU ? Ja wo isser denn ?
Regionalförderung wird noch angesprochen; konnte die BRD auch ohne EU. Erasmus ohne minimales Eigenkapital= nicht besser als die alten Schüleraustauschmodelle. Europol Erfolge gegen "Offene Grenzen" Kriminalität gegenrechnen.
Da bleibt von der EU nicht mehr viel außer dem Demokratiedefizit und "Gurkenregeln"

Gegenvorschläge?

Der gemeinsame Binnenmarkt besteht ja nicht nur aus Steuerflucht und der Verteilung von Fördergeldern. Ich bin ja auch der Ansicht, dass an vielen Stellen nachgebessert werden kann und muss. Das ändert aber nichts an der grundlegenden Sinnhaftigkeit. Wenn unsere Unternehmen (nicht nur die Autoindustrie) keinen Binnenmarkt mehr hätten, sehe es makroökonomisch duster für uns aus.

Hinsichtlich der Reisefreiheit bleibe ich bei meinen obigen Ausführungen. Meine Schwägerin und ihr Freund fahren z.B. mit dem Fahrrad durch Europa, obwohl beide studieren und nur ein kleines Einkommen haben. Der Vorteil der EU ist übrigens der Wegfall von Grenzkontrollen und z.B. europaweiter Krankenversicherungsschutz. Ohne EU kein Schengen mehr (vgl. gemeinsamer Schegen-Besitzstand).

Grenzüberschreitende Koordinierung der Regionalförderung gab es vorher nicht. Es geht auch um die Koordinierung im Binnenmarkt.

Was ist denn Dein Alternativvorschlag? Zu ändern gibt es viel. Aber das ist ja die Intention des Ausgangsartikels.

Eigentlich alles Selbstverständlichkeiten

Steuerflucht bekämpfen, Arbeitnehmererpressung abschaffen (Bezahlung im grenzüberschreitenden Einsatz am Branchenmittel des Einsatzlandes als Mindestlohn, der nachgewiesen dem Arbeitnehmer gezahlt werden muß), Selbstbedienungen bestrafen (Sylvana Koch-Merin als Leiterin einer Gruppe die in 2 Jahren einmal teilnahm aber genau wie Schulz für Nichtteilnahme Sitzungsgelder kassierte usw.),
Demokratiedefizite abschaffen (Bei hohen Hürden für eine Eu-Bürgerpetition nicht einmal eine Verpflichtung, die Petition überhaupt zu lesen ist entlarvend !), hirnlose Bürokratie rückbauen (Bergseilbahnvorschriften im Oldenburger Flachland ?)
Was ist an Grenzkontrollen schlimm ? Was neu am Auslandskrankenschein?
Der Fetisch "Binnenmarkt" ist lächerlich. Ging vorher auch ohne mit der Zollunion. Der Binnenmarkt sorgt eher dafür das man sich mit (Eu-geförderter)Arbeitsplatzverlagerung und zur Steuerflucht da niederläßt wo der Staat kuscht (Gurney isles, Irland, etc.)

Achja, das man TTIP und vergleichbare Konstrukte, die Konzernen mehr Macht als Staaten und Parlamenten sichert über die EU-Hintertüren (und Hinterzimmer) ohne jede demokratische Legitimation reindiktiert ist auch kein Ruhmesblatt.

Kritik muss der Pfeiler der Verbesserung eines Hauses sein

Wie ich schon mehrmals erklärte, ist nicht alles Gold was glänzt. Auch meiner Meinung nach muss sich viel in der EU ändern. Aber Du stimmst sicher mit mir darüber ein, dass es hierzu konstruktiver Kritik bedarf. Deine Kritik an bestimmten Punkten sich berechtigt, ändert aber nichts an der Richtigkeit des Konzepts. Es ist richtig und notwendig, Steuerflucht zu bekämpfen. Aber ist es einfacher, dass jeder Einzelstaat das für sich macht, oder man es als EU gemeinsam macht? Du hast doch selbst gesagt, dass manche Konzerne mehr Macht haben als einzelne Staaten.

Das Beispiel der Bergseilbahn konnte ich im Internet nicht finden. Ja, manche Gesetze sind nicht einfach zu verstehen. Das geht einem mit deutschen Gesetzen aber oft auch so. Im Übrigen sollte nicht alles, was man nicht gleich versteht, mit solch harten Worten kritisiert werden...

Vor Einführung des Binnenmarkts war es z.B. nicht möglich, dass Ausbildungen gegenseitig anerkannt wurden. Nur eines der Beispiele, wo der Binnenmarkt Vorteile hat.

Die Kommission ist indirekt demokratisch legitimiert. Es lässt sich vieles verbessern. Es braucht aber kontruktiver Ideen. Und des politischen Willens. Und das ist Aufgabe der SPD.

WEitgehend Eu-Romantik

Die Anerkennung von Ausbildungen hat nichts mit dem "Binnenmarkt" zu tun. Auch wenn vorher bis zu 7 Jahre im Beruf vorgewiesen werden mußten hätte es gereicht, eine Nachprüfung oder eine Fristverringerung national umzusetzen. Die durch den Bologna-Unsinn entwerteten Ausbildungen und Abschlüsse, deren Niveau grundsätzlich unter den vorherigen Titeln liegt sehe ich nicht als Vorteil, so "einheitlich" nun die Absolventen einschätzbar sind.
Die Einzelstaaten können bei der Steuerflucht gerade weil sie unsinnig viele Entscheidungskompetenzen an die EU verschenkt haben kaum noch wirksam gegensteuern. Diese "Segnung" kann inzwischen nur EU-Weit rückgängig gemacht werden und sollte als Warnuing gegen weitere Unterordnung unter die Eurokratie gelten.
Die fälschlich als "Freihandelsabkommen" bezeichneten Konzernermächtigungsgesetze werden von der EU aktiv unter Umgehung geltenden Rechts den Staaten aufgezwungen. Auch da ist die EU mehr Feind als Freund.
Und was die Kommission angeht: Je mehr Ebenen der "repräsentativen Demokratie" ohne Eingriffsmöglichkeit der Bürger aufeinandergestapelt werden, desto undemokratischer ist das Gesamtergebnis.
Aufgabe der SPD? Erstmal wieder "S" werden.

Noch was zur "Friedlichen EU"

Im EU-Recht hat man offenbar Probleme mit Leben und Gesundheit einer nicht politikkonformen Bevölkerung.
Da ist eine EU-Weite Lizenz tum Töten für Staatsdiener, die ungenehmigte Demonstrationen zusammenschießen dürfen (sofern man die unliebsamen Kundgebungen als "Aufstand" betitelt) nur logisch.
https://dejure.org/gesetze/MRK/2.html

Einfach mal auf der Zunge zergehen lassen und sich dann fragen, was aus dem Grundrecht auf Unversehrtheit des Lebens so geworden ist, in der "friedlichen" EU.

Es gibt da auch gleichermaßen unappetitliche Tötungserlaubnisse in EU-Gesetzen die die BRD im Vertrag von Lissabon ratifiziert hat. Schon doof das man sich weltweit irgendwo immer im Krieg befindet seitdem "Deutschland am Hindukusch verteidigt" wird.

Da besteht ebenfalls massiver Änderungsbedarf. Und nein, der EUGH ist nicht der Meinung das zeitgleich das etwas "gesündere" Staatsrecht/Grundgesetz gelten darf.

Kritik muss der Pfeiler der Verbesserung eines Hauses sein

Für die Behauptung einer „Lizenz zum Töten“ hätte ich gerne eine Belegstelle. Genauso für die Behauptung, das Europarecht habe Probleme mit Leben und Gesundheit einer „nicht politikkonformen Bevölkerung“. Ohne eine solche handelt es sich um eine Unterstellung. Falls Du auf Art. 2 Abs. 2 lit. c) EMRK abstellst, kann ich Dir versichern, dass die Todesstrafe auch nach der EMRK abgeschafft ist, vgl. Art. 1, 2, 3 EMRK Protokoll Nr. 6. Zudem garantiert Art. 9 und 10 EMRK die Gedanken- und Meinungsfreiheit auch gegenüber staatlichen Stellen.

Im Übrigen handelt es sich bei der EMRK, auf die Du verweist, nicht um Recht, dass die EU erlassen hat, sondern der Europarat. Der hat zwar auch die Europaflagge und die Europahymne als Symbole. Sie sind leicht zu verwechseln. Das sind aber zwei unterschiedliche Dinge. Für die EU hat sie zwar Bedeutung, Art. 6 Abs. 3 EUV. Aber für die Wahrung unserer Grundrechte auf Ebene der EU ist insbesondere die Charta der Grundrechte der Europäischen Union von Bedeutung und wahrt das Recht auf Leben und körperliche und geistige Unversehrtheit umfänglich, vgl. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex:12016P/TXT, gleich Art. 1 und Art. 2.

Ach entschuldigung

Ich hatte ganz vergessen das ich als legal "Getöteter" deutlich besser wegkomme als ein "Ermordeter".
Wortklauberei ändert nichts daran, das die EU als Gebilde sowohl die Todesstrafe als auch das direkte und gezielte "Töten" aller Menschen ausdrücklich erlaubt, die einem "Aufstand" und dergleichen zugeordnet werden.
Sie möchten sich also nicht die Mühe machen, dem Link zu folgen ?

Europäische Menschenrechtskonvention
Abschnitt I - Rechte und Freiheiten (Art. 2 - 18)
Art. 2
Recht auf Leben

(1) 1Das Recht jedes Menschen auf Leben wird gesetzlich geschützt. 2Niemand darf absichtlich getötet werden, außer durch Vollstreckung eines Todesurteils, das ein Gericht wegen eines Verbrechens verhängt hat, für das die Todesstrafe gesetzlich vorgesehen ist.

(2) Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Gewaltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um
a) jemanden gegen rechtswidrige Gewalt zu verteidigen;
b) jemanden rechtmäßig festzunehmen oder jemanden, dem die Freiheit rechtmäßig entzogen ist, an der Flucht zu hindern;
c) einen Aufruhr oder Aufstand rechtmäßig niederzuschlagen."

Und was "gilt" dann nun ?

Schon ein wenig schwer, zu erklären warum Staaten angeblich nicht in die EU passen weil sie die Todesstrafe anwenden, gleichermaßen aber EU-Recht explizit behauptet:
"(1) 1Das Recht jedes Menschen auf Leben wird gesetzlich geschützt. 2Niemand darf absichtlich getötet werden, außer durch Vollstreckung eines Todesurteils, das ein Gericht wegen eines Verbrechens verhängt hat, für das die Todesstrafe gesetzlich vorgesehen ist." (Quelle wie vor.)
Absatz 2 wird ja geflissentlich für "ungültig" befunden, schade nur das man ungültige Rechtsvorschriften dann nicht löscht.

Je mehr "demokratische" Stationen zwischen den dann tatsächlichen Amtsträgern und den ursprünglichen Wählern geschaffen werden desto Vetternwirtschaft statt Wählerwille passiert. Kennen die USA auch, spätestens seitdem die Wahlmänner nicht den von der Bevölkerung gewollten Präsidenten "wählten" (nein, nicht Trump ;) ).
Problematisch für "Demokratien" ist immer, wenn die Politik sich unkontrollierbar macht. Da ist es egal welchen Teil des Molochs "Europa" man betrachtet.
"Kritik" ist übrigens irrelevant wenn sie keine Änderung erzwingt.
Mach mal eine EU-Petition, die muß nicht mal zur Kenntnis genommen werden.

Mehr, mehr , mehr ???

Es ist geradezu anachronistisch nach aktuellen Alarmmeldungen bezüglich Umwelt, Klima, Ressourcenverbrauch, globaler Vermüllung etc. eine Angleichung der Lebensverhältnisse über mehr pauschales Wirtschaftswachstum erreichen zu wollen ! Im Gegenteil, wir sollten froh und dankbar sein, wenn Staaten, ob innerhalb oder außerhalb der EU noch nicht unserem deutschen extrem Lebensgrundlagen bedrohenden Lebensstil fröhnen !! Vielleicht will Genossin Nahles diesen auch noch auf Afrika, Indien, China übertragen, dann brauchen wir nicht wie aktuell gemeldet 3 Erden, sondern 15 oder mehr Erden ! Absurd ! Wann werden die da oben endlich schlauer. Wir müssen dringend etwas an unseren überzogenen, irrationalen Ansprüchen ändern ! Das braucht eine neue Geschichte oder ein"Narrativ" (wenn das besser verstanden wird !).
Überparteilich versammeln auf www.plattform.pro und www.aufstehen.de !!!

EU-Digitalsteuer einführen

Da krakeelt Andrea mal wieder und will die EU-Digitalsteuer einführen - und was macht der Olav Scholz ???!!?? Entlarvend. Oder hat der Olav Scholz nur die deutsche Digitalsteuer abgelehnt ? Wer sich jetzt nicht total veräppelt vorkommt, der hat vielleicht auch noch Vertrauen in diese Führungsfiguren. Sie führen die SPD in den Abgrund.