Bundesbauministerin

Energiepreise: Wie Klara Geywitz den CO2-Preis neu regeln will

Dirk BleickerKai Doering22. Februar 2022
Will Mieter*innen auch beim Energiepreis entlasten: Bundesbauministerin Klara Geywitz
Will Mieter*innen auch beim Energiepreis entlasten: Bundesbauministerin Klara Geywitz
Wegen der hohen Energiepreise will die Bundesregierung in dieser Woche ein Entlastungspaket vorlegen. Beim CO2-Preis will Bundesbauministerin Klara Geywitz Mieter*innen deutlich entlasten.

Inflation, der sich zuspitzende Konflikt mit Russland: Seit Wochen steigen die Energiepreise deutlich an. Nachdem sie im Januar bereits den Heizkostenzuschuss beschlossen hat, will die Bundesregierung in dieser Woche weitere Entlastungen vorschlagen. „Der Heizkostenzuschuss war das erste Gesetz, das das Bundesbauministerium gemacht hat“, sagt Ministerin Klara Geywitz im Interview mit dem „vorwärts“. Nun sei es wichtig, „dass diese Entlastung schnell ankommt“.

Gleichzeitig macht Geywitz klar, dass weitere Entlastungen der Bürger*innen nötig sind. „Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass wir Versorgungssicherheit mit Erneuerbaren Energien schaffen.“ Auch ein besserer Ausbau des Mieterstroms sei wichtig. Bei der Neuregelung der Umlage des CO2-Preises strebt Geywitz eine andere Verteilung zwischen Vermieter*innen und Mieter*innen an. „Mein Wunsch ist, dass das nicht 50:50 geht, sondern wir es bis zum Sommer schaffen, ein Modell zu entwickeln, das den CO2-Preis gestaffelt umlegt.“ Mieter*innen, die in energetisch schlecht sanierten Wohnungen lebten, müssten dann deutlich weniger zahlen.

Eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Energie sieht Klara Geywitz dagegen kritisch. Neben der Frage, ob die Steuersenkung an die Verbraucher*innen weitergegeben werde, solle der CO2-Preis einen Anreiz setzen, sparsam mit Energie umzugehen. Eine Steuersenkung in diesem Bereich passe nicht dazu.

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Kommentare

Energiepreise

Almosen nutzen recht wenig. Notwendig ist eine Kontrolle des Energiemarktes. Vom Ausgleich für die CO2-Abgabe habe ich auch schon länger nichts mehr vernommen.

da bedarf es dann doch der Präzisierung

Wie Klara Geywitz den CO2-Preis neu regeln l a s s e n will. Sie muss für ihre Absicht ja noch eine Mehrheit im Parlament finden, denn die Gesetze werden ja dort gemacht. Oder soll ich annehmen, der Bundestag, so zahlenstark besetzt, wäre ein Scheinparlament? Doch will nicht. Selbst wenn ich es sollte, würde ich es nicht wollen

Spitzfindigkeit

Klara Geywitz formuliert im Interview ihre Vorstellungen. Insofern ist die Überschrift zutreffend. Dass sie für ihre Pläne eine Mehrheit im Parlament haben muss, ist davon unbenommen.

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ja, ja, die netiquette, wenn die nicht wäre

....

es ist ja zuweilen

nicht so einfach, den Anforderungen der netiquette noch zu genügen- In Bezug auf den Vorwurf der Spitzfindigkeit gilt es aber doch, festzuhalten, dass wir innerhalb der Gewaltenteilung nicht aus dem Ministerium heraus durchregieren können. Die Äußerungen der Frau Minister und auch der Artikel suggerieren, das es dennoch so wäre. Wir alle müssen eingedenk unserer gemeinsamen Geschichte sehr sorgfältig umgehen mit den demokratischen Prozessen. Auch die CO 2 Bepreisung fällt in die Obhut des Parlaments, das- so wie Roger Willemsen es beschreibt- schon Zweifel an seiner Funktionsgerechtigkeit zulassen. Das ist nicht gewollt, davon bin ich überzeugt, aber bei aller Güte der Absicht, die ich ohne Einschränkungen zu teilen bereit bin, geht gut gemeint meist einher mit Schlecht gemacht.
Also, vertrauen wir doch auf die Qualität unserer freien Abgeordneten, die mit einem im Ministerium erarbeiteten Vorschlag konfrontiert zu einer qualifizierten Willensbildung gelangen werden. Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, die Abgeordneten und ihre Funktion zu schwächen, um den Beweis zu führen, dass eine Ministerin den Anforderungen ihres Amts gewachsen ist.