
Manchmal gibt es Dinge, die wichtiger sind als Wahlkampf. Als der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe in der vergangenen Woche im Recklinghauser Stadtteil Hillerheide von Haustür zu Haustür unterwegs war, entdeckten er und seine zwei Mitwahlkämpfer*innen plötzlich einen Igel. „Er kauerte zwischen den Mülltonnen und wirkte ziemlich verängstigt“, erinnert sich Schwabe. „Wir haben sofort gesehen, dass er verletzt sein muss, denn zusammenrollen konnte er sich auch nicht mehr.“
Einen langen Todeskampf erspart
Für die drei war sofort klar: An Wahlkampf war nun nicht mehr zu denken. Die Vorsitzende der SPD Recklinghausen, Anna Kavena, holte aus ihrem Auto einen Einkaufskorb, polsterte ihn mit einem von Schwabes Faltblättern aus und ab ging es in die Tierklinik. „Da war es proppenvoll“, erinnert sich Schwabe. Trotzdem habe man ihnen den verletzten Igel sofort abgenommen und sich um ihn gekümmert. „Das war wirklich beeindruckend.“
Ein glückliches Ende blieb der Hilfsaktion allerdings verwehrt. „Als wir uns am Wochenende nach dem Igel erkundigt haben, wurde uns mitgeteilt, dass er nicht gerettet werden konnte“, berichte Frank Schwabe. Die Verletzung am Bein sei zu schwerwiegend gewesen. „Aber immerhin konnten wir ihm einen tagelangen Todeskampf ersparen.“