Gerade haben wir es wieder eindrucksvoll vorgeführt bekommen, was das Besondere an der digitalen Revolution ist, die wir gegenwärtig erleben. Alle machen freiwillig mit! Da präsentiert die Firma Apple ihr neuestes Mobiltelefon – und die Nachrichtensender und Online-Portale berichten live über die Veranstaltung. Davon können BMW, Volkswagen oder Opel nur träumen, wenn sie ihre neuesten Karossen vorstellen.
Die digitale Welt wirkt auf viele von uns zugleich faszinierend und fremd. Dabei erschöpft sie sich längst nicht in smarten Telefonen und Laptops, Breitband-Datenautobahnen und Apple-Watch. Wir leben längst in einer digitalen Welt, wissen aber noch gar nicht so genau, was das für unser Zusammenleben bedeutet.
Veränderung aller Lebensbereiche
Wir freuen uns über mehr Flexibilität bei der Arbeit, stöhnen aber über die Folgen einer ständigen Erreichbarkeit. Wir freuen uns über praktische Gesundheits-Apps, sorgen uns aber um die Sicherheit unserer Daten, die dabei anfallen. Das Digitale erfasst alle Bereiche unseres Lebens. Und verändert sie. Oft zum Besseren, häufig aber auch negativ.
Mir geht es darum, die Chancen des Digitalen zu nutzen und die Risiken zu verringern. Darüber wollen wir diskutieren – in der SPD. Aber auch weit über die Parteigrenzen hinaus. Wir wollen sozialdemokratische Antworten finden auf die digitalen Entwicklungen – für alle Lebensbereiche. Denn unser Anspruch als SPD ist es, einen Rahmen zu schaffen, durch den alle die Chance erhalten, ein gutes Leben zu führen.
„#DigitalLEBEN“ haben wir die Kampagne genannt, die wir dazu starten. Am Anfang stehen dabei erst einmal viele Fragen: Wie müssen wir erfolgreiche digitale Bildung gestalten? Wodurch können wir den Mittelstand unterstützen auf dem Weg in die Industrie 4.0? Wie sichern wir kulturelle Vielfalt und freien Zugang zum Netz?
Auf Interaktivität setzen
Unter der Überschrift „#DigitalLEBEN“ werden wir über diese und viele weitere Fragen diskutieren. Ganz klassisch auf Veranstaltungen, aber natürlich auch interaktiv im Netz. Mit Genossinnen und Genossen, aber auch mit Leuten, die der SPD zwar nahe stehen, aber kein Parteibuch besitzen. Am Ende wollen wir ein Programm für die digitale Welt entwickeln, das wir beim nächsten Parteitag im Herbst 2015 beschließen können.
Wir wollen nicht die besseren Piraten sein, wir sind und bleiben auch im digitalen Zeitalter Sozialdemokraten. Das heißt: Wir haben den Mut zu Neuem, bleiben uns selbst aber treu. Mit dieser Haltung wollen wir die nächsten 15 Monate diskutieren und streiten, lernen und verstehen – und zeigen, wie wir digital leben. Macht alle mit!
Wie verändert das Internet unser Leben? Gestartet auf dem Parteikonvent: die Kampagne „#DigitalLEBEN“ Digitalisierung ist kein Thema nur für Spezialisten – Programmierer, Blogger oder andere Netzarbeiterinnen und -arbeiter. Sie ist die Rampe für die bedeutendsten gesellschaftlichen Umbrüche des Jahrhunderts. Und das geht alle an. Darum sollen möglichst viele mitmachen. Nach dem erfolgreichen Bürgerdialog und dem Mitgliedervotum zum Koalitionsvertrag will die SPD wieder aus den Ideen und Meinungen der Mitglieder, aber auch von Frauen und Männern ohne Parteibuch lernen. Es geht um die Frage: „Wie verändert das Internet unser Leben?“ Was ist uns wichtig – dafür gibt es wieder eine Dialogkarte und eine Internetseite mit allen wichtigen Infos zum Programmprozess, mit Dialogfeld und Diskussionsfunktion. Wichtige Impulse werden auch von verschiedenen Veranstaltungen in den kommenden Monaten ausgehen. Gebündelt werden die Vorschläge im Programmbeirat, von Fachleuten, die insgesamt sieben Themenblöcke bearbeiten – und im Herbst kommenden Jahres online zur Abstimmung gestellt. So entsteht das SPD-Programm für die digitale Gesellschaft. Und darüber wird im Dezember 2015 der Bundesparteitag abstimmen.Wie verändert das Internet unser Leben?