SPD erneuern

Dialogforen: Wie sich die SPD aus Sicht ihrer Mitglieder verändern muss

Kai Doering22. November 2017
SPD-Dialogveranstaltung in Nürnberg: Jeder, der wollte, ist zu Wort gekommen.
SPD-Dialogveranstaltung in Nürnberg: Jeder, der wollte, ist zu Wort gekommen.
Bei acht Dialogveranstaltungen haben die Mitglieder der SPD in den vergangenen Wochen ihre Ideen für eine Reform der Partei diskutiert. Wie sehen die Ergebnisse aus? Und was passiert jetzt mit den Vorschlägen? Der vorwärts hat nachgefragt.

Sie haben kritisiert, diskutiert und Ideen entwickelt. Mehr als 6000 SPD-Mitglieder haben in den vergangenen Wochen an den acht Dialogveranstaltungen zur Erneuerung der SPD teilgenommen. Nach dem Auftakt am 28. Oktober in Hamburg folgten Konferenzen in Leipzig, Frankfurt am Main, Kaiserslautern, Wolfsburg, Berlin und Castrop-Rauxel. Den Abschluss bildete die Veranstaltung in Nürnberg am vergangenen Sonntag.

Alle, die wollten, sind zu Wort gekommen

Schon am Eingang war die Meinung der Mitglieder gefragt: Auf einer roten Karte konnten sie aufschreiben, was sie am Bundestagswahlkampf für gelungen hielten, auf einer blauen, was aus ihrer Sicht schiefgelaufen ist. Danach ging es in eine 30-minütige Runde, in der sie in kleinen Gruppen diskutieren und auf Pappen aufschreiben sollten, was in der SPD nicht funktioniert. In einer zweiten Runde ging es um die Frage, wie die Sozialdemokraten Vertrauen zurückgewinnen können. Auch hier wurden die Vorschläge auf Pappen notiert und anschließend von einem Vertreter der Gruppe vor allen Konferenzteilnehmern vorgestellt.

„Dieses Format hat überall gut funktioniert und bei den Teilnehmern viel Energie freigesetzt“, sagt Rüdiger Scholz. Der Referatsleiter „Parteientwicklung“ im Willy-Brandt-Haus war bei allen Dialogveranstaltungen dabei und hat das Konzept mit entwickelt. „Alle, die wollten, sollten zu Wort kommen“, erklärt Scholz die Idee. Das habe gut geklappt.

Was sich die Mitglieder wünschen

Vor allem aber seien bei den Veranstaltungen viele gute Idee für die Erneuerung der SPD entstanden. „Zurzeit sind wir dabei, die Vorschläge von den Pappen und den Karten zu digitalisieren und auszuwerten“, sagt Rüdiger Scholz. Einiges sei aber schon jetzt klar. Als häufigster Verbesserungsvorschlag wurde eine stärkere Beteiligung der Mitglieder genannt. „Die Mitglieder wollen mehr gehört werden“, nennt Scholz ein Fazit. Das könnte auch bedeuten, dass es Formate wie die Dialogveranstaltungen in Zukunft häufiger gibt – auch auf lokaler Ebene.

Auch wünschten sich die Mitglieder eine „andere Parteikultur“ und eine „Repolitisierung des Parteilebens“: Statt sich lange Reden anzuhören, wollten sie mehr diskutieren. „,Wir reden zu wenig miteinander’ ist ein Satz, den ich bei den Veranstaltungen häufig gehört habe und der sich auch oft auf den Pappen wiederfindet“, berichtet Rüdiger Scholz. Daneben hätten die Herausforderungen der Digitalisierung bei allen Veranstaltungen eine wichtige Rolle gespielt – „auch ganz konkret bezogen auf die Abläufe innerhalb der SPD“.

Das passiert mit den Reform-Vorschlägen

Viele der Vorschläge, die die Mitglieder gemeinsam erarbeitet haben, werden in den Entwurf für das SPD-Arbeitsprogramm einfließen, den der Parteivorstand am kommenden Montag beschließen will und der auf dem Bundesparteitag Anfang Dezember in Berlin verabschiedet wird. Das soll allerding nicht das Ende der Debatte sein – im Gegenteil. „Die Erneuerung unserer Partei wird nicht mit dem Arbeitsprogramm abgeschlossen sein, sondern dann erst richtig beginnen“, kündigt SPD-Chef Martin Schulz an.

Schließlich gehe es darum, verloren gegangenes Vertrauen in die SPD und ihre Politik zurückzugewinnen. Deshalb sagt Schulz: „Unabhängig davon, wie es nun in Berlin mit der schwierigen Regierungsbildung weitergeht, verspreche ich, dass wir den dringend notwendigen Erneuerungsprozess weiterführen werden.“

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Kommentare

Schwarz-Rot-Grün

Juniorpartner einer Regierung zu sein, hat zumeist immer der Partei geschadet, die diese Rolle gespielt hat. Daher gibt es gute Gründe dafür zu sagen, für eine solche Rolle steht die SPD nicht mehr zur Verfügung.

Bei der vorletzten Wahl hat Jürgen Habermas der SPD den Rat gegeben, nur mit den Grünen zusammen in die Koalition mit der CDU zu gehen.

Diesen guten Rat möchte ich jetzt erneuern. Gemeinsame Schnittmengen aller Partner sind vorhanden. Die CDU/CSU könnte bei einer Schwarz-Rot-Grünen-Regierung nur die Hälfte der Minister beanspruchen, bei den Sachthemen wäre ihr Einfluß ebenfalls begrenzt. Die CDU/CSU müßte auch bei der Verhandlung eines Koalitionsvertrages Zugeständnisse machen, denn sie verhandelt zur Zeit nicht aus einer Position der Stärke.

Die SPD hat nur den Weg in eine Große Koalition ausgeschlossen. Den Weg zu einer Koalition aus Schwarz-Rot-Grün hat sie nicht ausgeschlossen.

Ob so eine Entscheidung für Schwarz-Rot-Grün als "gesichtswahrend" gewertet werden kann, wird sicherlich in der Bevölkerung kontrovers diskutiert werden. Sie ist aber sicherlich "gesichtswahrender" als Eintritt in eine Große Koalition nach Neuwahlen.

Hans-Peter Oswald

Ich finde die Idee von Herrn

Ich finde die Idee von Herrn Oswald sehr gut, glaube aber, dass die SPD als Juniorpartner auch ohne Grüne eine sehr große Rolle in der Regierung übernehmen könnte, denn die sozialen Vorschläge der SPD wie Mindestlohn wurden ja auch umgesetzt. Die guten und in der Regierungszeit umgesetzten Ideen der SPD müssten nur im nächsten Wahlkampf dann auch Punkt für Punkt aufgelistet werden, um den Wählern vor Augen zu führen, wofür die SPD in die Regierungsverantwortung gegangen ist! Nämlich, um Gutes für die so genannten kleinen Leute zu bewirken, die sonst keine Lobby haben! Das ist es doch, was wir uns als Wähler wünschen, dass die SPD alles tut, um mehr Soziale Gerechtigkeit herzustellen, und das kann sie nicht aus der Opposition heraus! Diese Erkenntnis sollte als Argument ausreichen, um auch ohne Gesichtsverlust seine Meinung in Bezug auf GroKo ändern zu können. Die Parteien, die die meisten Wähler-Stimmen auf sich vereint haben, sollten doch wirklich auch zusammen regieren können, ohne dass man ihnen nur ihre Stimmverluste vorhält, denn die stärksten Kräfte sind sie trotzdem, und harmoniert haben sie auch, zumindest sehr viel besser als die streitbaren Jamaika-Parteien.

Schwarz–Rot–Grün

Eine interessante Kombi, aber ohne zwingende Notwendigkeit, auch weil CDU/CSU und SPD zusammen genug Stimmen haben (53,4%) um allein zu regieren – viele Köche verderben den Brei. Also, wieso mit 4 Parteien regieren,wenn es mit drei geht?

Dialogkonferenz Kaiserslautern

Habe an der Dialogkonferenz der Sozis in Keytown teilgenommen und war schon erstaunt was so alles auf den Zetteln ( Wunschzetteln ) hing. Wenn wir wirklich glaubwürdig werden wollen, dann muss die SPD wieder die Partei der Arbeitnehmer werden. Ich als Leiharbeiter in einem Weltkonzern kann auf keine IG Metall zurückgreifen, auf keinen Manteltarif , auf keine Firmenbeteiligung und und, deshalb fühle ich mich auch allein gelassen und wünsche mir entweder mehr Geld , da ich mein Risiko allein trage oder die Abschaffung der Leih und Zeitarbeit und eine Überarbeitung der AGENDA 2010.

Diskussionsformat

"Dieses Format hat überall gut funktioniert und bei den Teilnehmern viel Energie freigesetzt".
Es hat solche Formate auch in NRW gegeben. Die erste Veranstaltung fand im April 2016 ein Jahr vor der Landtagswahl statt. Es gab etliche wirklich gute Beiträge. Davon hat das einfache Parteimitglied nie wieder was gehört.
Eine weiteres Treffen gab es im Juli diesen Jahres. Wieder tolles Engagement - Ergebnis: eine digitalisierte Version der Poster - und sonst nichts. Keine Synopse aus den drei Regionaltreffen, schon gar keine Analyse.
Ich hoffe wirklich, dass das auf Bundesebene besser wird.

Meine Ergänzung zur RK in Castrop-Rauxel

Schon vor dem Eingang zur Stadthalle die erste Überraschung, ein Team der Heute Show um Lutz v.d.Horst erwarten die SPD Mitglieder aus NRW. Die zweite Überraschung, wie viele Parteimitglieder in die Europahalle von Castrop–Rauxel gekommen sind, um die SPD zu erneuern. Ein kraftvoller Auftritt der Mitglieder, wegen oder trotz der verheerenden Wahlniederlagen im Mai u.September. Mir leuchtet ein, dass es keinen Schaden darstellt, wenn die SPD weiblicher u.jünger wird. Meine Generation ist gut vertreten. Ergänzend zum Artikel: die Partei müsse konkrete Angebote an die Bürger formulieren, sich deutlicher von der CDU abgrenzen. Die Frage was auf den Tisch muss, was die Glaubwürdigkeit der Partei stärkt, war Anlass für ausführliche kontroverse Dikussionen. Welche Wege führen die SPD zu neuen Ufern, was kann der einzelne dazu beitragen? – jenseits der bekannten Platitüden. An den Tischen wurden konkrete Fragen nach einer kritischen Überprüfung z.B.des SGB II gestellt. Mich hat die Form der Dialogforen überzeugt, ich begrüsse eine Fortsetzung des Formats u.bin gespannt, wie der Parteivorstand die vielen Ideenfäden zusammenzieht und umsetzt. Ich kann sagen, weiter so u. mehr davon!

Verantwortung

20,5 % der Bürger wollen die Ziele der SPD umgesetzt haben und nur 10,7 % die der FDP sowie nur 8,9 % die der Grünen. Wer hat denn nun die Verantwortung für eine Regierung? Ich zahle meinen Mitgliedsbeitrag, um von der SPD mitregiert zu werden.

Lieber nicht!

Die letzten 20 Jahre haben doch gezigt was es heißt wenn die SPD mitregiert.Die SPD muss die Interessen der Unter- und Mittelschicht vertreten und endlich mal Kante zeigen.Wenn die SPD die Bürgerversicherung für richtig hält dann muss sie kommen und nicht von der Union verwässert werden,wie die Mietpreisbremse.Ihr fordert immer aber dann seit ihr mit wenig zufrieden.Blockade bis ihr das bekommt was ihr wollt und wenn die Medien euch vernichten,ja,richtig so das will ich hören.Denn nur dann macht ihr es richtig.Die Medien gehören den Reichen und die hetzen, wie gerade eben, ihre Lohnschreiberlinge auf euch.Ich würde sie schreiben lassen und wenn jemand fragt wollt ihr diese Land zerstören, dann antwortet doch einfach nicht wir zerstören das Land sondern die Steurvermeider und Steuerhinterzieher sind diejenigen die die Solidarität in der Finanzkrise einforderten (auch durch die Medien) und jetzt keine Solidarität leisten wollen.Wider steht den Lobbyisten und deren Kolonen der schreibenden Zunft, die das Werkzeug der Macht sind und keine freie Presse darstellen, sondern ein Herrschaftsinstrument sind.

Beitragszahlung?!

Was hat die "Beitragszahlung" mit "Regierung" zu tun? In letzter Konsequenz bedeutet dies doch: Wer Zahlt schafft an. Das soll "sozialdemokratisch" sein/werden? Wenn DAS die Linie der SPD werden sollte, dann habe ich 58 Jahre vergeblich gespendet und Beitrag bezahlt! Der Beitrag ist dazu da, zusammen mit Spenden, die SPD kampagnefähig zu machen.

"Wenn man erkennt, dass man

"Wenn man erkennt, dass man ein totes Pferd reitet, muss man absteigen", das ist ein wahrer Spruch, über den man in der Führungsspitze der SPD auch nachdenken sollte! Denn ich finde es nicht zielführend, bei einer Meinung zu bleiben, die man vielleicht mal hatte, die sich aber im Laufe der Zeit verändert hat. Denn diejenigen sind in meinen Augen mehr zu bewundern, die durch Erkennen der geänderten Umstände auch Ihre Meinung und Aussagen mal ändern, weil sie dafür ja auch gute Gründe haben. Man sollte daher der SPD keine Wankelmütigkeit vorwerfen, in eine GroKo zu gehen, obwohl sie das ursprünglich nicht beabsichtigte, doch wenn es die Umstände erfordern, damit das Land gut weiterregiert wird, dann sollte dies wirklich umgesetzt werden, denn es war der Wähler, der so entschieden hat und diesen beiden großen Parteien die meisten Stimmen gegeben hat! Bei einer Neuwahl käme wahrscheinlich nichts anderes heraus, denn die Meinung der meisten hat sich nicht geändert, und es wäre herausgeschmissenes Geld, wenn nach der Neuwahl auch nur eine GroKo möglich wäre! Schlimm wäre es auch, wenn die AfD womöglich dann noch mehr Stimmen bekäme bei einer Neuwahl, wegen des großen Streits um Jameika.

totes Pferd

"Schlimm wäre es auch, wenn die AfD womöglich dann noch mehr Stimmen bekäme bei einer Neuwahl, wegen des großen Streits um Jameika."

Wäre es denn nicht schlimm, Frau Rehbein, wenn die AfD in 4 Jahren bei der nächsten Wahl mehr Stimmen bekäme, gerade weil die SPD das "tote Pferd GroKo" weiter geritten hat ?

Ab welcher Untergrenze an Wählstimmen würden Sie Ihrer Partei denn empfehlen auf ein anderes Pferd zu setzen ?
18% - 10% oder 5% ?

Gemeint hatte ich mit "dem

Gemeint hatte ich mit "dem toten Pferd" eher die Themenausrichtung von Martin Schulz mit zu großer Betonung auf die Europa-Politik u. a., was die Zielgruppe der SPD gar nicht angesprochen hat!!!
Ich glaube es ist so unglaublich wichtig, dass man die Worte der Menschen, die echte Probleme haben (wie Armut, sich nicht verstanden fühlen in ihrer Situation, ungewollt Arbeitslose) in diesem Land aufgreift und genau gegen diese Probleme dann Lösungen anbietet, aber in einfachen Worten, damit es diese Leute auch verstehen, denn verstanden haben viele eher die Schlagworte der AfD, was zum Nachteil der SPD war.

aber in einfachen Worten,

"damit es diese Leute auch verstehen, denn verstanden haben viele eher die Schlagworte der AfD,"

Glauben Sie diesen Unsinn ernsthaft ?
Die Leute wären lediglich zu einfältig um die wahren Erfolge der SPD in der großkoalitionären Politik zu sehen ?
Diese Erfolge müssten nur richtig kommuniziert werden ?

"Diese Leute"- hatten zur Wahl ganz genau begriffen, dass sie von der SPD nichts erwarten konnten außer einem neoliberalen "weiter so" in einer weiteren großen Koalition.
Arme - Arbeitslose und "Unverstandene" finden seit Schröder keinen Platz mehr im Gedankengut der SPD.

Der löchrige Mindestlohn oder die Rente mit 63 für einige Wenige war da sicher nicht der Bringer.
Erinnern möchte ich dabei auch noch an das "Tarifeinheitsgesetz" von Andrea Nahles oder an ihr "9.Rechtsvereinfachungsgesetz SGBII"
Beide Gesetze verschlechterten die Rechtslage der Betroffenen erheblich !

Der Martin Schulz ist als Tiger mit seiner Revision der Schröder- Agenda auf umgehend 30%Wählerzustimmung gesprungen und dann als Bettvorleger mit einem Arbeitslosengeld "Q" bei 20% gelandet.

Eine weitere GroKo wird auch dieses Ergebnis 2021 noch unterbieten.
Will das die SPD wirklich riskieren ?

Ergänzung II – Freiheit statt Kapitalismus

Auf der Regionalkonferenz in der Europahalle von Castrop-Rauxel habe ich vergangenen Samstag wiederholt gehört, dass die Partei klarer und auch populistischer (mit mehr Emotionen/ also, aus dem Bauch, mit Leidenschaft) ihre Ziele kommunizieren sollte. Sammeln und sortieren wir unsere sozialdemokratischen Antworten auf die neuen Herausforderungen.

Am Beispiel von Siemens wird klar, es geht um unsere Freiheit und wie wir sie gegen den zügellosen Kapitalismus verteidigen. Um unsere Freiheit die Sozialmarkwirtschaft zu revitalisieren, als Antwort auf die Globalisierung und die wirtschaftlichen Probleme innerhalb der EU.

Die soziale Schieflage in der EU gefährdet unsere Freiheit, deshalb lieber polarisieren und pointiert formulieren: Freiheit statt Kapitalismus!

Dazu hat Sascha Lobo im aktuellen Spiegel Online eine lesenswerte Kolumne geschrieben – Kommunikation im Zeitalter von Social–Media–Demokratie.

Am Beispiel von Siemens wird klar ...

Am Beispiel von Siemens wird klar, wie sehr sich seit dem Mauerfall und nochmal durch "Rot-Grün" Perspektiven und Erwartungshaltungen verschoben haben: Da soll ein Unternehmen keine Atom- und keine Kohlekraftwerke mehr bauen und will die entsprechenden Bereiche schließen. In einem funktionierenden Sozialstaat wäre das kein Problem, weil die Betroffenen erstmal im "sozialen Netz" aufgefangen würden, und wir auf gesellschaftlicher Ebene nach neuen Perspektiven, die Ansiedlung anderer Betriebe, suchen würden.
Natürlich fordern wir zu Recht, dass ein Konzern, der jahrelang von der Arbeit dieser Kolleginnen und Kollegen profitiert hat, sich jetzt an den sozialen Kosten der Schließung beteiligt. Aber der Gedanke, jeder Arbeitsplatz könne und müsse ewig erhalten bleiben, hat nicht einmal etwas mit Planwirtschaft zu tun - eher mit SED-Misswirtschaft. Er ist eine Folge der neoliberalen Ideologie, dass es jederzeit genügend Arbeitsplätze geben würde, wenn sich die Menschen nur genügend "wettbewerbsfähig" und "beschäftigungsfähig" machen würden, und dass man deshalb auf starke "soziale Netze", die gesellschaftliche Solidarität, als "unfinanzierbar" folgenlos verzichten könnte.

Fördergelder für Siemens u. Andere

Vielleicht wäre es gar keine "dumme Idee" künftig Fördergelder als zinslose Dahrlehen auszureichen, die im Falle der "Schließung" zurück zu zahlen wären, und zwar an die betroffenen Arbeitnehmer? Das da noch niemand "draufgekommen" ist; was sagt uns dies?

Bald bricht unser Netz zusammen...

In der Energiepolitik in Deutschland läuft etwas schief. Wir steigen aus der Kernenergie aus, wollen keine neuen Kohlekraftwerke, drosseln den Ausbau der Windenergie und begrenzen den Ausbau von Biogasanlagen und Solaranlagen.
Die wenigen Pumpspeicherkraftwerke, Laufwasserkraftwerke und Gaskraftwerke sind für stabile Netze vernachlässigbar, Unser Industrieland braucht stabile und gekuppelte Versorgungsnetze, die jederzeit die notwendige Grundlast abdecken können. Ein Blackout unserer Stromversorgung scheint mir nicht mehr fern.

SPD muss die Partei des Friedens sein

SPD muss die Partei des Friedens sein

Wie viele andere bin ich 1971 "wegen Willy Brandt" in unsere Partei eingetreten. Nicht zuletzt war für mich, der ich die Folgen des II. Weltkrieges mit zu tragen hatte, die klare Friedensausrichtung von Willy Brandt ausschlaggebend. "Frieden ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne den Frieden" hat er 1981 gesagt. Gemeinsam mit Egon Bahr suchte er immer wieder das Gespräch mit den östlichen Machthabern. In unserer Zeit, da wir täglich von Aufrüstungsbemühungen hören, da das militärische Denken wieder Oberhand gewinnt, da unsere Bundeswehrsoldaten an der russischen Grenze stehen und zu allem Überfluss "Speerspitze" genannt werden, fehlen erkennbare Friedensinitiativen der SPD gegenüber Russland.

Unsere Partei muss für den Bürger ein Garant sein nicht nur für soziale Gerechtigkeit und innere Sicherheit sondern auch für das erkennbare Bemühen um äußeren Frieden. SPD erneuern heißt auch auf diesem Gebiet viel aktiver werden, für unser Land, für unsere Kinder und Enkel.

Manfred Weniger

Russland wurde zum Feind erklärt

In der im Dez. 2016 vom EU-Parlament verabschiedeten Resolution "Strategische Kommunikation der EU gegenüber Dritten", wurde u.a. Russland zum Feind erklärt. Seitdem läuft in unserem Land eine Aufrüstung, die auch von der SPD nicht gestoppt wird.
Zum Schluß einer SPD-Veranstaltung mit Peter Stuck, fragte einst der Verteidigungsminister in die Runde: "Wer möchte noch einen Leopard Panzer, ich habe noch welche abzugeben?"
Wann lässt die SPD wieder ihre Friedenstauben in den Himmel steigen?

zu Glaubwürdigkeit der SPD am Sonntag 25.11.2017

„Merkelsteuer, das wird teuer.“
So trommelten die Sozialdemokraten 2005 einmal im Wahlkampf.
Die SPD versprach: So etwas gibt es mit uns nicht.
2005 wurde die Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte erhöht, sie stieg von 16 auf 19 Prozent.
Ist das Glaubwürdigkeit? Bis heute ging das ans Portemonaie jedes einzelnen Bürger!
Nach Enttäuschung über die schlappen 20,5% - etwas verkünden (keine GroKO) und sich danach abkehren (nach scheitern von Jamaika) hat bei mir nichts mit Glaubwürdigkeit zu tun.
Wenn dann hätte 2005 etwas passieren müssen, aber nicht 2017!
Die Partei ist geteilt und das wenige Wochen nach der Wahl - bravo Herr Schulz und Frau Nahles.
Bringt zu Ende was ihr angefangen habt - das ist eure Pflicht bei 53,4 % für eine GroKO!

Standpunkt

Seit 35 Jahren bin ich Mitglied in unserer Partei.

Ich kämpfe seit dem Amtsantritt von Kohl gegen die Christdemokraten und Christsozialen. Seit 35 Jahren warte ich auf den Tag, wo in Berlin niemand aus dem Dunstkreis von Helmut Kohl die Zukunft Deutschlands in den Händen hat.

Macht keine Koalition mit Merkel. Sie hat gesagt das Sie und die CDU der SPD erlaubt hätten ihre Ziele umzusetzten. Sie hat gesagt das die SPD nicht Regierungsfähig ist.

Laßt es nicht zu, das die AFD die Größte Oppositionspartei ist.

Eine Minderheitsregierung ist Demokratisch. Sie bringt die Politik raus aus den Ausschüssen und Arbeitsgruppen zurück ins Parlament.

Deutschland wird es erst wieder gut gehen wenn es der SPD gut geht.

Also, keine Koalition mit Merkel!!!!

keine große Koalition -das stärkt nur die AFD und die Lobbyisten

lieber Markus,
wir kennen uns zwar nicht, aber Deine Stellungnahme geht m.E. in die richtige Richtung.

Wichtig ist auch bei der Minderheitenregierung, dass sich die Frau Merkel, soweit sie höchstwahrscheinlich doch wieder
Kanzlerin wird, mehr dem Parlament mit echten Vorschlägen stellen muss, um dann eine echt demokratische Gesetzeslage zu schaffen. Da kann sie auch nicht so auf die Lobbyisten hören, wie bei einer großen Koalition.
Ich habe bereits im März ein dreiseitiges "Programm" der wichtigsten und dringend neu zu regelnden
Politikbereiche und bezogen sich u.a.
auf Konzerne
Steuern - aber mit erheblich breiterer Progressionsabflachung
Verbraucherschutz
Entwicklungshilfe
Umwelt und Verkehr
Gesundheitswesen (auch ein Problem durch Konzernmacht nie gelöst)

Die SPD muss nun Zeit haben, sich ihren auch künftigen Wähler mit zukunftsfähigen und durchsetzbaren Konzepten
ganz neu zu präsentieren.
Vielleicht kannst du damit was anfangen - dann können wir vielleicht mal mehr voneienander erfahren..
Viele Grüsse
Genosse Walter aus Bayern
Neuorientierung und Lösungen für die Bürger

Der Wille des Wählers

Warum nehme ich an einer Wahl teil? Nun, ich möchte das meine politischen Vorstellungen bestmöglich im Parlament vertreten werden. Dazu muss der von mir gewählte Vertreter sich in Entscheidungen gleichberechtigt einbringen können. Was aber, wenn eine Koalition aus knapp über 50% gebildet wird? Die Hälfte der Abgeordneten sind ausgeschlossen, die Koalitionsparteien kaufen Mindestlohn gegen Maut, Mietpreisbremse gegen Braunkohlekraftwerke... Alles faule Kompromisse, die uns nicht weiterbringen, da die ursprüngliche Zielsetzung bereits im Koalitionspapier verwässert wurde. Damit unsere Abgeordneten den Wählerauftrag erfüllen können und die Interessen der Bevölkerung gerecht umgesetzt werden gibt es im Moment nur eine Alternative: die Abgeordneten wählen sich eine(n) Bundeskanzler für die Administration und es werden die Vorlagen umgesetzt, die im Parlament eine Mehrheit finden. Dann muss man nicht mehr gegen die eigene Überzeugung und dem eigenen Wählerauftrag z.B. solchen Schwachsinn wie Mautgebühren zustimmen. Also lasst uns mehr Demokratie wagen - geht den Weg in eine Minderheitsregierung (bei der dann endlich auch die Interessen der Wähler gerecht vertreten werden)

Ich würde die SPD wieder wählen eintreten, wenn ...

einige führende SPD-Köpfe

– auf Fragen von Journalisten nicht immer erst ihre eigenen Inhalte wiederkäuen, und nur am Rande auf die eigentliche Frage eingehen

– die Schuld für die Probleme der SPD so oft bei anderen Suchen

– übertrieben euphorisch auf Erfolge reagieren

– ewig gleiche Phrasen wiederholen a la "Wir müssen den Menschen unsere Politik besser erläutern!" Glaubt ihr wirklich, dass die Menschen dumm sind?

– Kritiker in den eigenen Reihen abstrafen