Video-Interview

Corona in den USA: „Joe Biden präsentiert sich als der bessere Präsident.“

Kai DoeringDirk Bleicker18. Juli 2020
„Die Leute sehen, dass Donald Trump nichts dazu beiträgt, die Corona-Krise in den Griff zu bekommen“, sagt Knut Dethlefsen, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Washington.
„Die Leute sehen, dass Donald Trump nichts dazu beiträgt, die Corona-Krise in den Griff zu bekommen“, sagt Knut Dethlefsen, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Washington.
Dreieinhalb Monate vor der Präsidentschaftswahl steigen die Corona-Zahlen in den USA dramatisch an. Welchen Einfluss das auf den Wahlkampf und die Chancen der Kandidaten hat, sagt Knut Dethlefsen von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Washington.

Die Zahlen sind dramatisch. Mehr als dreieinhalb Millionen Amerikaner*innen sind mit dem Corona-Virus infiziert, rund 140.000 Menschen bereits gestorben. „Die Corona-Pandemie ist hier völlig aus dem Ruder gelaufen“, sagt Knut Dethlefsen. Er leitet das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Washington. „Die Leute sehen auch, dass Donald Trump nichts dazu beiträgt, die Krise in den Griff zu bekommen.“ Stattdessen rede der US-Präsident die Corona-Auswirkungen klein.

„Es ist sehr viel Unruhe in der Kampagne von Donald Trump“

„Für die Mehrheit der Amerikanerinnen und Amerikaner steht jetzt die eigene Gesundheit im Vordergrund“, sagt Dethlefsen im Video-Interview mit vorwärts.de. „Das heißt, dass sie einen Präsidenten wollen, der die Corona-Pandemie effektiv bekämpft und ernst nimmt.“ Aus Dethlefsens Sicht könnte der Umgang mit dem Virus daher die Präsidentschaftswahl entscheiden. Sie sei auch einer der Gründe für die guten Umfragewerte des demokratischen Kandidaten Joe Biden. „Er präsentiert sich als der bessere Präsident.“

Dass Präsident Donald Trump sich kurz vor Beginn der heißen Wahlkampfphase von seinem bisherigen Wahlkampfmanager Brad Parscale getrennt hat, zeigt aus Dethlefsens Sicht auch die Nervosität das Präsidenten. „Es ist offensichtlich sehr viel Unruhe in der Kampagne von Donald Trump“, sagt er. Dass mit der Trennung von Parscale eine Wende gelinge kann, bezweifelt Dethlefsen. „Im Grunde ist es ein Zeichen der Schwäche.“

weiterführender Artikel

Kommentare

Joe Biden ist ein alter Mann.

Joe Biden ist ein alter Mann. Da darf man wohl schon mal fragen, ob er der Richtige sein soll und den Anforderungen gewachsen wäre, die Weltmacht USA zu führen? Haben die Demokraten nichts und niemanden anderen aufzubieten? Sehr traurig!

Josef Biden ?

Nun ist Donald Trump eon Rumpelfuß, aber ob von diesem herrn Biden eine bessere (inhaltliche) Politik zu erwarten ist steht für mich mehr als fraglich. Ich wüsste nicht wo und wann dieser Herr gegen Rassismus, für sozialen Ausgleich, Umweltschutz, Frieden und Abrüstung eingetreten wäre. Auch er hat als Repräsentant seiner Wahlkampf Sponsoren deren Vorteile zu berücksichtigen. Also lieber vorwärts und FES es wäre besser wenn ihr uns auch über die weniger vorteilhaften Seiten dieses Herrn aufklären würdet, denn bei Clinton haben wir uns 1992 schon Illusionen hingegeben, weil wir nicht richtig informiert waren.

Joe Biden

In diesem Interview ist Joe Biden nur ein Randthema. Wir werden aber bis zur Wahl sicher noch einige Male mit der FES in Washintong sprechen – auch über solche Themen.