Bundeswehr

Wie bewaffnete Drohnen Völkerrecht und Soldat*innen schützen können

Fritz Felgentreu01. Dezember 2020
Drohneneinsatz in Mali: Die Bundeswehr als Armee des Grundgesetzes hat Anspruch auf unser Vertrauen, meint SPD-Verteidigungspolitiker Fritz Felgentreu.
Drohneneinsatz in Mali: Die Bundeswehr als Armee des Grundgesetzes hat Anspruch auf unser Vertrauen, meint SPD-Verteidigungspolitiker Fritz Felgentreu.
Bewaffnete Drohnen haben ein schlechtes Image. Die SPD hat sie deshalb aus guten Gründen stets abgelehnt. Zum Wohle der Einsatzkräfte sollte sie nun davon abrücken.

Bei allen Debatten über die Frage, ob und wofür die Bundeswehr bewaffnete Drohnen braucht, steht ein realistisches Szenario im Hintergrund.

Mali, November 2023: Eine deutsche Patrouille der UN-Mission, die im Norden des Landes den Friedensvertrag zwischen Regierung und Tuareg-Rebellen schützt, ist auf dem Rückweg ins Lager Gao. Eine Drohne der israelischen Marke Heron TP fliegt in 2000 Metern Höhe über dem kleinen Trupp der Bundeswehr. Sie wird aus dem Lager heraus gesteuert.

Auf ihrem Bildschirm erkennt die Drohnenpilotin, dass eine Gruppe von Kämpfern gegen die Bundeswehr-Patrouille auf ihrem Fahrtweg einen Hinterhalt gelegt und den Rückweg abgeschnitten hat, und schlägt sofort Alarm. Der deutsche Kommandeur in Gao fordert daraufhin Luftunterstützung an. Mit Erfolg: Französische Kampfhubschrauber können der Patrouille binnen 90 Minuten zu Hilfe kommen.

Den Verlauf des Kampfes, der nun beginnt, können die Verantwortlichen im Lager Gao und im Einsatzführungskommando in Potsdam in Echtzeit mitverfolgen. Eingreifen können sie nicht: Die Heron TP wäre zwar bewaffnungsfähig, wird aber unbewaffnet als reine Aufklärungsdrohne eingesetzt. Als die Hubschrauber am Ort des Gefechts erscheinen, sind zwei der der Bundeswehrsoldaten tödlich getroffen, einer ist schwer verletzt.

Bewaffnete Drohnen haben aus guten Gründen ein schlechtes Image

Es ist der Albtraum aller Abgeordneten, die über Mandate für Auslandseinsätze zu entscheiden haben: Dass sie mit ihrer Stimme Menschen in tödliche Gefahr entsandt, ihnen aber nicht den Schutz mitgegeben haben, der sie hätte retten können.

In Deutschland diskutieren wir seit etwa zehn Jahren erbittert darüber. Denn bewaffnete Drohnen sind in vielen Kriegen auch für ganz andere Zwecke als für den Schutz der eigenen Kräfte eingesetzt worden. Die USA haben sie im Irak und in Afghanistan benutzt, um ganze Stadtbevölkerungen in Schach zu halten oder um gezielt auch außerhalb von Kampfsituationen Feinde zu töten. In Berg-Karabach waren sie erst in diesem Herbst in einem Territorialkonflikt kriegsentscheidend.

Das erzeugt Misstrauen gegenüber dem Waffensystem insgesamt. Hinzu kommt, dass die Steuerung durch am Bildschirm die Assoziation zu Videospielen weckt, und dass die automatische Aufklärung durch Kamera und Software als ein Schritt hin zur Anwendung tödlicher Gewalt durch autonome, maschinelle Systeme kritisiert wird. Bewaffnete Drohnen haben ein denkbar schlechtes Image, aus guten Gründen.

Die roten Linien der SPD

Die SPD hat deshalb den Einsatz bewaffneter Drohnen in der Vergangenheit stets abgelehnt. Die Frage aber, ob wir mit einem einfachen Nein unserer Verantwortung für die Einsatzkräfte gerecht werden, steht weiter im Raum. Im Koalitionsvertrag wurde deshalb festgelegt, dass die Koalition die Grundfragen erneut einer völkerrechtlichen und ethischen Prüfung unterziehen und danach über eine Vorlage der Bundesregierung getrennt entscheiden solle. Dieser Koalitionsvertrag wurde durch Urwahl von der SPD-Basis mit Zweidrittelmehrheit beschlossen. Für die SPD-Fraktion im 19. Deutschen Bundestag ist er die wichtigste Arbeitsgrundlage.

Auf dieser Grundlage hat das Bundesverteidigungsministerium im Frühsommer einen breit angelegten öffentlichen Diskussionsprozess organisiert. In einer Serie von Online-Veranstaltungen ohne Teilnahmebeschränkungen kamen Fachleute unterschiedlichster Haltung zu Wort: Von überzeugter Befürwortung bis zu schroffer Ablehnung war jede Auffassung dort vertreten. Die SPD Fraktion hat in dieser Phase (unter anderem durch einen Meinungsartikel der Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Gabriela Heinrich in der „Frankfurter Rundschau“) eine Reihe von Kriterien formuliert, die für uns rote Linien sind.

Kernpunkte sind der kategorische Ausschluss gezielter so genannter extralegaler Tötungen, ein Verbot der autonomen Verwendung dieser Waffen, ihre Führung und Steuerung im jeweiligen Einsatzgebiet durch Personal, das Teil des Einsatzmandates ist, und die Formulierung von Einsatzgrundsätzen (das so genannte „Fachkonzept“), durch die sichergestellt ist, dass die Drohnen nur zum Schutz von Einsatzkräften im Gefecht verwendet werden (also zum Beispiel nicht bei der Verfolgung fliehender Gegner, die nicht mehr an einem Gefecht teilnehmen).

Der Einsatz liegt in der Hand des Bundestags

Unsere Forderungen stießen auf erheblichen Widerstand bei der Union, die sie für überflüssig hält. Dennoch fanden sie in vollem Umfang Eingang in den Abschlussbericht des Verteidigungsministeriums und sind inzwischen Konsens in der Koalition. Dieser Bericht wurde am 5. Oktober auf Antrag der SPD in einer parlamentarischen Anhörung abschließend noch einmal ausführlich beraten und geprüft.

Der von der SPD benannte Sachverständige, der Potsdamer Völkerrechtler Andreas Zimmermann, sah keine völkerrechtlichen oder ethischen Hindernisse für die Verwendung von Drohnen zum Schutz der Einsatzkräfte. Er betont vor allem den Primat der Politik: Letztlich hat es der Bundestag in der Hand, welchem Mandat er zustimmen will. Der Einsatz bewaffneter Drohnen liegt – wie der Einsatz der Bundeswehr insgesamt – letztlich in der Hand der Volksvertretung.

Die Bundeswehr hat Anspruch auf unser Vertrauen

Der im Koalitionsvertrag vorgesehene Diskussionsprozess ist damit abgeschlossen. In Politik und Gesellschaft geht er natürlich weiter, und das ist auch gut und richtig so. Der ablehnende Beitrag der AG 60+ auf vorwärts.de ist ein Teil dieser Debatte. Er geht aber von Verallgemeinerungen aus, die mit dem aktuellen Stand der Diskussion so gut wie keine Berührung mehr haben.

Im Ergebnis wird deutlich: Durch unsere klare Haltung haben wir ein Konzept für den Einsatz bewaffneter Drohnen durchgesetzt, dem auch SPD-Mitglieder guten Gewissens zustimmen können – und sollten. Jede Waffe kann missbraucht werden, auch die Drohne. Aber die Bundeswehr als Armee des Grundgesetzes hat im 66. Jahr ihres Bestehens Anspruch auf unser Vertrauen. Sie setzt ihre Fähigkeiten verantwortungsvoll ein: Das hat sie in Auslandseinsätzen und bei der Amtshilfe im Inland bewiesen. Und durch unsere Vorgaben haben wir auch potenziellem Missbrauch einen Riegel vorgeschoben. Die SPD Fraktion kann und wird darüber wachen, dass sie eingehalten werden.

Unter diesen Bedingungen dürfen wir denjenigen, die wir mit gefährlichem Auftrag in einen Auslandseinsatz wie die Friedensmission in Mali schicken, den Schutz durch eine bewaffnete Aufklärungsdrohne nicht vorenthalten. Wir sind es, die das Mandat erteilen. Wir müssen unserer Verantwortung für die Sicherheit der Einsatzkräfte gerecht werden. Eine vertretbare Alternative wäre es nur, solche Einsätze nicht mehr zu mandatieren. Wenn wir aber diese Entscheidung treffen, stellt sich die Frage der deutschen Mitverantwortung für Frieden und Stabilität in unserer unruhigen Welt noch einmal auf einer ganz anderen, höheren Ebene.

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Kommentare

Bewaffnete Drohnen ?

Wer solches Teufelszeug propagiert, der setzt nicht auf eine friedliche Welt mit friedlichem und gerechtem Handel und Austausch, sondern auf das Recht des Stärkeren zur Aneignung der weltweiten Resourcen - plattester Imperialismus.
Solche Leute heben nichts aber auch garnichts von der sozilademokratischen Tradition verstanden und haben mit der Sozialdemokratie nichts gemein.
Karl Liebknecht wußte wo der Hauptfeind steht, und ganz nebenbei gibt es Zig Bereiche in diesem Lande wo das Geld dafür besser investiert ist.

das Recht des Stärkeren ?

Wie das Recht des Stärkeren mit Drohnen durchgesetzt wird sehen wir in Armenien. Die armenische Armee wurde von der Armee Aserbeidschans mit modernen Drohnen aus der Türkei und Isarel pulverisiert. Die Bundeswehr ist ohne Verbündete derzeit auf einen Feind mit solcher Bewaffnung nicht eingestellt und würde ebenso geschlagen werden und sich dem Diktat der Angreifer beugen müssen. Sie pflegen hier nur immerzu die bekannten Feindbilder, die schon von dem Herrn mit den dicken Brillengläsern vom "schwarzen Kanal" unter die Gläubigen gebracht wurden.

Zu Schade, das der Gepard ausgemustert wurde

Das klingt nach einem nahezu perfekten Einsatzziel für den leider seitens Bundeswehr ausgemusterten, seitens niederländischen Bündnispartnern kampfwertgesteigerten FlAK-Pz "Gepard".
Auch in der ursprünglichen Variante dazu fähig, in bis zu 4000 Meter Höhe einen Schrappnell"Schild" zu legen, zuverlässiges, "regensicheres" RADAR, direktes Zielführungssystem über Periskope falls das RADAR unklare Ergebnisse liefert oder ECM stört (für den Bediener an der Signaldarstellung auf Pultteil 3 erkennbar).
Erfahrene Bediener haben es auf den Truppenübungsplatz in Putlos oft geschafft, statt den Zielsack dessen Zugtrosse abzuschießen.
Zu schade das dieses ausgereifte System politischer "Weitsicht" weichen mußte, die den sogenannten "mobilen Krieg" als Zukunft behauptete und meinte, man bräuchte kaum noch Panzer.
Man darf gespannt sein wann Anti-Drohnen Waffensysteme die nächste Rüstungsspirale auslösen oder die Techno-Schmeißfliegen mit Elektronenhohlstrahlprojektoren oder ordinären Breitband-Störsendern runtergeholt werden.
Müssen wohl erst noch ein paar mehr verkauft werden.....

Zu Schade, das der Gepard ausgemustert wurde

Der Gepard ist eine Waffe gegen die Bedrohung von Panzerverbänden durch tieffliegende Jagdbomber. Für die Abwehr von modernen, einfachen, kleinen Kamikaze-Drohnen aus der Türkei und Israel, wie sie von Aserbeidschan mit vernichtender Wirkung gegen armenische Panzer eingesetzt wurden, sind sie kaum geeignet.

Kommentar zum Beitrag von Fritz Felgentreu: bewaffneten Drohnen

Viele NATO-Staaten verfügen über bewaffnete Drohnen zum Schutz ihrer Soldaten. Die getöteten Bundeswehrsoldaten des Karfreitagsgefechts in Afghanistan wären vermutlich noch am Leben, hätten wir ihnen bewaffnete Drohnen zur Seite gestellt. Diese Waffe schützt aber auch Zivilisten vor tragischen Irrtümern: Während ein Tornado-Pilot kaum Zeit hat, zwischen Terroristen und Unbeteiligten zu unterscheiden, ist der Drohnenpilot hierzu viel eher in der Lage. Die von den USA praktizierten extraterritorialen Tötungen und automatisierte Systeme lehnen wir Sozialdemokraten ab.

bewaffnete Drohnen

Genau so ist es!

Technischer Irrsinn

Die "Weiterentwicklung" zu autonomen Killermaschinen wird gezielt ausgeblendet.
Das Drohnen nur bestimmte Waffen zum Einsatz bringen können, zur Zeit also Raketen, das Drohnen beeinflußbar und manipulierbar sind wird ausgeblendet. Das die aktuellen Nutzlasten ausschließlich Breitenwirkung/Flächenwirkung haben, was Kollateralmorde unvermeidlich macht, wird ebenfalls ignoriert.
Der effektive Schutz von Nichtkombattanten wird offensichtlich nicht mehr wichtig genommen, wie das mit dem Völkerrecht vereinbar sein soll ist mir unbegreiflich.
Stürzt eine Drohne auf Zivilisten ist das bei reinen Aufklärungsmaschinen schlimm genug, mit Sprengstoffen als Nutzlast deutlich schlimmer.
Gegner werden zu Zielmarkierungen auf dem Bildschirm, der Krieg wird also vereinfacht, eine weitere Hemmschwelle abgeschafft.
Da haben kaufmännisches Wunschdenken und blindwütige Technikgläubigkeit die tatsächliche Abwägung überlagert.

Wenn Krieg zu einfach wird, nur noch eine Frage der Anzahl von Killermaschinen der gegnerischen Kräfte, wohin soll das führen ?

Bei uns

werden laufend Blindgänger entschärft, häufig weit entfernt von den Orten, an denen FLAK-Stellungen als Angriffsziel verortet waren. Die Besatzungen in den Flugzeugen hatten offensichtlich Schiss vor dem Abwehrfeuer und haben dann unpräzise irgendwas - weit weg vom eigentlichen Ziel- bombardiert. So wird es auch den Piloten in den Flugzeugen heute gehen, oder den unter Feuer geratenen Soldaten im Erdkampf . Da wird dann zur eigenen Sicherheit auf alles gefeuert, was sich bewegt, oder was einem Gegner Deckung bieten könnte

Solche Risiken vermeidet man, wenn man Drohnen einsetzt. Mit denen kann sehr viel präziser derjenige getötet werden, um den es hier geht. Kollateralschäden, wie man sie verniedlichend nennt, werden reduziert.
Also , geben wir den Chamberlain- dann aber bitte auch ganz (Abschaffung der Bundeswehr) , oder machen wir uns ehrlich, und schaffen die Dinger an.

Kollateralmorde werden seit wann reduziert ?

Sie sind sicherlich in der Lage zu belegen inwiefern Drohnenmorde gegenüber konventionellen Luftangriffen Kollateralmorde zu "vermindern".
Bedürfte es dazu nicht irgendwie einer besseren Präzision statt Sprengköpfen mit Flächenwirkung, abgefeuert von einer Flugplattform mit geringer Masse und entsprechender Anfälligkeit gegen Turbulenzen o.Ä., in relativ großer Höhe agierend sowie mit der technischen Erfordernis behaftet, bis zum Einschlag das Ziel möglichst punktgenau zu "beleuchten" ?

Der beste Schutz für die Bundeswehr ist die Rückbesinnung auf den tatsächlichen Verteidigungsauftrag, nicht Hilfsdienste für fragwürdige Einsätze von "Wertepartnern".

Dazu die Priorität nicht auf "modern" (siehe Kampfstiefel mit Verlust der Sohlen, Li-Or Batterie für das SEM 52 die bei Kälte den Dienst einstellt, nicht frostsichere Befestigungen am Flecktarnkoppel für Magazintaschen usw....) sondern klar auf Einsatztauglichkeit und Zuverlässigkeit für egal welche Ausrüstung.

Wenn Sie

leugnen, dass es so etwas gibt wie die "Hitze des Gefechts", dann mangelt es Ihnen an Sachkunde, um sich hier substantiiert äußern zu können. Schon das Übungsschießen auf bewegte Zielkarten (Klappkarten) , bedingt eine Konzentrationsbeeinträchtigung, die sich im Schießergebnis niederschlägt, einmal in der Präzision des Trefferbildes, dann aber auch in der Differenzierung von Zielen und Nichtzielen (Kollaterales) Wenn mittels ferngelenkter Drohne in völliger Ruhe operiert werden kann, ist nicht nur das Töten des Gegners humaner (Den trifft dann ein sauberer Schuss), auch Fehlschüsse auf Unbeteiligte lassen sich so reduzieren. Das ist gar nicht so schwer zu verstehen, wenn man denn überhaupt zulässt, sich darüber Gedanken zu machen. Wer das nicht will, bringt die Soldaten in eine vermeidbar missliche Lage, nicht nur in Bezug auf ihre eigene Sicherheit, sondern auch in Bezug auf die Verantwortung gegenüber unbeteiligten Nichtkombatanden, und weidet sich auch noch in moralischer Überlegenheit. Meine Verachtung ist ganz bei solchen Leuten

Strohmann-Verknbüpfung

Mir ist durchaus bekannt das eine Gruppe selbst gegen Klappfallscheiben "durchdrehen" kann. Allerdings ist eben dies ein Beleg dafür, das Ihre Behauptung einer "entspannten" Fernermordung solche Disziplinausfälle verhindert damit schon widerlegt, das in einem klaren Übungsszenario mit den üblichen Wartezeiten und Aufsichten beim Schützen auf einem Truppenübungsplatz genau solches Fehlverhalten stattfinden kann.
Fehlschüsse auf Unbeteiligte lassen sich eben nicht mit Flächenwaffen reduzieren, das wäre eher ein Einsatzgebiet für Scharfschützen.
Gleichermaßen Ihre Behauptung der angeblich humaneren Tötung, die eine sofortige, präzise Tötung voraussetzen würde was - wie alle anderen Behauptungen Ihrerseits die Präzisions-Einzelschüsse zwingend voraussetzen - mit Flächensprengköpfen eben nicht sicherzustellen ist.

Man kann die bisherigen Kollateralmorde nun auf "die Amerikaner" schieben, was unterstellen würde das Berufssoldaten in der Sicherheit des Joysticksessels eben auch überreagieren, aber das letzte Wort hat die Technik und ihre eindeutige Wirkungsweise.

Die "Verantwortung gegenüber Nichtkombattanten" erfordert Präzision und klare Zielaufklärung. Mit Drohnen unmachbar.

fernermorderung

soll ich unterstellt haben? das lesen Sie man noch mal nach. Von Mord war bei mir nie die Rede, denn um Mord geht es hier ja nicht, weder aus der Ferne noch aus der Nähe.
Soldaten handeln ja nicht in krimineller Absicht, aus ebensolchen Beweggründen. Sie sind vielmehr der Haager Landkriegsordnung unterworfen, die ein ggf. humanes Töten erfordert.

Schutz durch Drohnen / Völkerrecht

Die AG 60 plus der SPD hat die besseren Argumente.

Helmut Gelhardt, Jahrgang 1953 - Generation: Willy wählen / links und frei /
Mehr Demokratie wagen!

Auszüge aus dem Berliner

Auszüge aus dem Berliner Grundsatz Programm der SPD, beschlossen am 20. Dezember 1989 in Berlin:
„Gemeinsame Sicherheit
Gemeinsame Sicherheit bewirkt Entspannung und braucht Entspannung. Gemeinsame Sicherheit will Bedrohungsängste abbauen und die Konfrontation der Blöcke überwinden.
Unser Ziel ist es, die Militärbündnisse durch eine europäische Friedensordnung abzulösen.
(...)
. Der Umbruch in Osteuropa verringert die militärische und erhöht die politische Bedeutung der Bündnisse und weist ihnen eine neue Funktion zu: sie müssen, bei Wahrung der Stabilität, ihre Auflösung und den Übergang zu einer europäischen Friedensordnung organisieren. .
(…)
Die Bundeswehr hat ihren Platz im Konzept gemeinsamer Sicherheit. Sie hat ausschließlich der Landesverteidigung zu dienen.

Berliner Grundsatz Programm der SPD von 1989

Dem Umbruch von 1989 in Osteuropa ist längst ein weiterer Umbruch in Russland zu einem mafiösen autoritären System gefolgt, das zunehmend stalinistische Züge annimmt. Man muss sich nur die jüngsten Gesetzesvorlagen in der Duma ansehen. Dieses von Putin vorangetriebene System in Russland sieht in den Demokratien Europas eine bedrohliche Systemkonkurrenz, die es zu umterminieren und zu beseitigen trachtet. Eine Forderung, die Bundeswehr habe sich ausschließlich der Landesverteidigung zu widmen und Geschehnisse wie auf der Krim und im Donbass zu ignorieren, sind nicht anderes als eine Einladung an Putin, sich weiter zu bedienen. Warum dann nicht das Baltikum ins Putinreich zurückholen? Das wäre Lukaschenko in Weißrussland sicher recht und würde ihm helfen an der Macht zu bleiben. Und Sie wären wohl auch zufrieden.

Freude

Hallo Herr Frey - lange keinen Beitrag mehr von Ihnen gelesen, schön, daß sie siech wieder melden, auch wenn wir politisch nicht einer Meinung sind.
Sie beten da das Paradigma der NATO und der Atlantiker herunter, das weitgehend falsch ist, denn der "böse Putin" bedroht "uns" nicht, vielmehr will er gute und lukrative Geschäfte mit "uns" machen, woran die westliche Hegemonialmacht natürlich kein Interesse hat, denn wovon soll dann die Rüstungsindustrie leben?

ehrlich machen

Wer zu der Bundeswehr steht und der im Grundgesetz verankerten Rolle des Parlaments vertraut, der muss die Bundeswehr nach Stand der Technik ausrüsten. Dazu gehören bewaffnete RPA.
Die Alternative wäre die Auflösung der Bw, ansonsten können SIe keinem Soldaten mehr ins Gesicht sehen - das ist aber m.E. keine Position, die in der SPD eine Heimat hat.

Wer "zur Bundeswehr steht "?

Der legt die Priorität auf völkerrechtlich einwandfreie und eindeutig definierte Einsätze, tatsächliche Rückbesinnung auf den Verteidiungsauftrag und auf Einsatztauglichkeit, Zuverlässigkeit, Zweckmäßigkeit der Ausrüstung sowie angemessene Behandlung der Soldaten.

Ich habe das Elend "moderner" Ausrüstung im zeitlichen Umfeld des Kosovokriegs live und in Farbe persönlich miterlebt.
Was das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung da zugemutet hat spottet jeder Beschreibung.

Was der Dienstherr an direkten Verschlechterungen im Bereich Sozialfürsorge wie z.B. Umzugskostenbeihilfe u.Ä. zugemutet hat sowie die Tatsache das es höchsoffiziell erlaubt wurde, Soldaten als "Mörder" zu bezeichnen spricht nicht gerade dafür das da irgendwer "zur Bundeswehr stand". So besonders viel scheint sich da nicht getan zu haben.

Auch "moderne" Wehrtechnik muß sich den Einsatzzwängen unterwerfen. Einsatztauglich, Zuverlässig,Zweckmäßig.
Alles was das nicht leisten kann gehört nicht in den Einsatz. Die bisherige Leistungsbilanz von Drohnen (speziell der britischen "Schönwetterdrohne") erfüllt diese Voraussetzungen nicht.

ehrlich machen

So ist es und es ist wohltuend, das es in der SPD noch ein paar wenige Leute gibt, die diese Sicht der Dinge auf den Seiten des "Vorwärts" auch zu äußern wagen.

Grundgesetz

Laut Grundgesetz dient die Bundeswehr der Verteidigung der BRD gegen Angreifer.
Aus welchem Grund spazieren dann Bundeswehrsoldaten in Mali herum ? Eine gemeinsame Grenze Malis mit der BRD gibt es nicht, aber in Mali gibt es Gold, Uran ....... Kohlenwasserstoffe .......... .

Grundgesetz

... und Deutschland muss sich auch nicht gegen Mali verteidigen.

Die 70er Jahre haben

Die 70er Jahre haben angerufen. Sie hätten gern ihre Vorstellung von einem "bewaffneten Konflikt" zurück.

Verfassungsmäßigkeit von Auslandseinsätzen der Bundeswehr

Soweit ich weiß, hat das BVerfG im Jahr 1994 über die Verfassungsmäßigkeit von Auslandseinsätzen der Bundeswehr geurteilt. Die verfassungsrechtliche Grundlage bildet Art 24 Abs 2 des Grundgesetzes [Eintritt in Systeme kollektiver Sicherheit]. In dem Urteil hat das BVerfG darüber hinaus auch in einem Leitsatz festgehalten: "Art 87a GG ["Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf"] steht der Anwendung des Art 24 Abs 2 GG als verfassungsrechtliche Grundlage für den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Rahmen eines Systems gegenseitiger kollektiver Sicherheit nicht entgegen" ( BVerfG, Urteil vom 12. Juli 1994 – 2 BvE 3/92 –, BVerfGE 90, 286-394).

Anders gesprochen: Nein, die Bundesrepublik Deutschland "verteidigt" sich nicht gegen die Republik Mali - aber das hat doch auch niemand ernsthaft behauptet. Zum Sinn und Zweck des Einsatz: Vielleicht mal einen Blick in das Mandat der Vereinten Nationen zur Aufstellung und Aufrechterhaltung von MINUSMA werfen!

Verfassungsmäßigkeit von Auslandseinsätzen der Bundeswehr

Ich danke für Ihren Kommentar. Ein seltener Moment, mal einen fakten basierenden Kommentar auf den Seiten des "Vorwärts" zu lesen!

Bundeswehrsoldaten spazieren in Mali herum

Sie wissen offenbar nichts um den Grund des Einsatzes der Bundeswehrsoldaten in Mali oder sind einfacht überfordert. Mit ihren wirren einfachen Erklärungen, wie sie div. K-Sekten seit Jahrzehnten verbreiten, ersparen Sie sich offenbar das selber denken. Bei den Querdenkern und Verschwörungstheoretikern finden Sie Gleichgesinnte und Gemeinsamkeiten und Platz um den ganzen Tag mit dem schreiben abgründiger Kommentare zu füllen. Etwas anderes haben Sie wohl auch nicht zu tun.

Zur Landesverteidigung (die

Zur Landesverteidigung (die Betonung liegt auf Verteidigung) mögen Drohnen sinnvoll sein und natürlich für die Rüstungsindutrie, allen voran die USA.
Allerdings hat die Bundeswehr mit samt ihren Drohnen im Ausland, Mali, Syrien etc. rein gar nicht zu suchen. Hier geht es um geopolitische und wirtschaftliche Interessen zum Nachteil dieser Länder. Das ist, insbesondere für sozialdemokrastische orientierte Bürger, nicht akzeptierbar.
Auch das Wirken der USA auf der Ramstein-Base auf deutschen Boden muss klar hinterfragt werden.

Verstoß gegen Netiquette

Der Kommentar wurde gelöscht, da er gegen Punkt 5 unserer Netiquette verstieß.

https://www.vorwaerts.de/seite/netiquette

Drohnen

Die USA benutzen bewaffnete Drohnen, dabei sind einige Terroristen
getötet worden, was gut ist. Opfer dieser Drohnen wurden aber weit
überwiegend Zivilisten Frauen und Kinder ermordet.