
Was würde wohl Konrad Zuse dazu sagen? Der deutsche Erfinder baute im Jahr 1941 den weltweit ersten Computer – gewissermaßen der Startpunkt für die weltweite Digitalisierung und zugleich der Start in die Ausstellung „#DeutschlandDigital“ im Haus der Geschichte in Bonn.
175 Zettabyte in zwei Jahren
Seit Zuses Erfindung hat sich die Welt in gut 80 Jahren radikal gewandelt. Eine rasante digitale Entwicklung, die sich im vergangenen Jahrzehnt noch einmal erheblich beschleunigt hat. Abzulesen ist das zum Beispiel an einer Grafik, welche die weltweite Datenmenge darstellt. Diese lag im Jahr 2010 noch bei 2 Zettabyte (ZB), ein ZB sind umgerechnet 1.099.511.627.776 Gigabyte. Bis zum Jahr 2025 wird die globale Datenmenge auf voraussichtlich 175 ZB steigen.
Wem bei solchen Zahlen der Kopf raucht und dröhnt, da zugleich Alexa eine Rammstein-Playlist lautstark abspielt, der kann sich eine Auszeit in der Digital-Detox-Ecke gönnen und dort mittels eines Schnelltests auf Papier seine eigene Smartphone-Nutzung reflektieren. Wie oft sind sie länger am Smartphone als geplant? Antworten Sie ehrlich!
Mit Chipkarte durchs Museum
Insgesamt ist die Ausstellung zwar chronologisch aufgebaut, jedoch individuell und vor allem interaktiv erlebbar und damit für alle Altersgruppen geeignet, von Schulklassen bis zu Senior*innen. Am Eingang erhalten alle Besucher*innen ihre persönliche Chipkarte. Damit können sie einen Roboter programmieren und zum Laufen bringen, ausprobieren, wie man mit Kryptowährung bezahlt, selbst Fake News erstellen oder Retro Gaming wie „Pac Man“ ausprobieren.
In die drei Bereiche Wirtschaft und Arbeit, Alltag und Privatleben sowie Politik und Gesellschaft gegliedert, können die Besucher*innen so die positiven und negativen Begleiterscheinungen der Digitalisierung kennenlernen. Welcher Beruf ist beispielsweise am besten vor dem Wegfall durch Künstliche Intelligenz geschützt? Besonders gute Chancen haben Clowns und Friseur*innen. Sie sind nicht so leicht ersetzbar. Schwieriger wird's für Bankkaufleute und Kassierer*innen. Ihr Beruf ist nach den Zahlen des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung zu 88 beziehungsweise 100 Prozent automatisierbar.
Mindestens eine Stunde einplanen
Wer sich davon und von vielen weiteren Digitalisierungseffekten ein Bild machen möchte, kann das noch bis Februar 2024 tun, sollte aber mindestens eine Stunde Zeit mitbringen, um die Ausstellung auch in all ihren Facetten und Details entsprechend würdigen zu können.
Die Ausstellung #DeutschlandDigital ist seit dem 24. März 2023 und noch bis Februar 2024 Haus der Geschichte in Bonn zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos.Zur Ausstellung