Iran Revolution

43 SPD-Abgeordnete fordern härteren Iran-Kurs

Die Redaktion22. Dezember 2022
Kevin Kühnert stellt klare Forderungen im Umgang mit Iran
Seit der Ermordung von Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 wird im Iran gegen das Regime protestiert. In einer Social Media Aktion stellen SPD-Abgeordnete fünf Forderungen für einen härteren Kurs mit der Islamischen Republik Iran.

Seit Wochen geht die Regierung der Islamischen Republik Iran mit brutaler Gewalt gegen die friedliche Revolution ihrer eigenen Bevölkerung vor. Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Activists News Agency" HRANA berichtet von mehr als 500 Toten, darunter mehr als 60 Kinder, und 18 Tausend politischen Gefangenen allein in den vergangenen drei Monaten. 

Nun fordern 43 Abgeordnete der SPD-Bundestagsfraktion, wie zum Beispiel SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, Kaweh Mansoori, Ye-One Rhie, Hakan Demir, Erik von Malottki, Derya Türk-Nachbaur und viele weitere, einen härten Iran-Kurs. "Ein Regime, das sich nur noch mit willkürlichem Terror gegen die eigene Bevölkerung verteidigt, hat jegliche Legitimation verloren", schreiben sie in ihren Social-Media-Beiträgen und benennen fünf konkrete Forderungen. 

Im Bundestag wollen sich die Abgeordneten einsetzen für:

1. die Freilassung aller politischen Gefangenen,
2. Unterstützung der iranischen Zivilbevölkerung,
3. schärfere personenbezogene Sanktionen gegen das Regime,
4. die Listung der Revolutionswächterarmee der IR als Terrororganisation,
5. Schutz der Menschen mit iranischen Wurzeln in Deutschland. 

"Es ermutigend, wie viele sozialdemokratische Abgeordnete sich an den Aktionen der iranischen Solidaritätsbewegung beteiligen. Das schafft Aufmerksamkeit für die vielen mutigen Menschen im Iran, sie sich nicht zum Schweigen bringen lassen", sagt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gegenüber "vorwärts". "Verschiedene Beispiele aus den letzten Tagen zeigen, dass das Regime die demokratische Solidaritätsbewegung sehr wohl wahrnimmt und vereinzelt bereits auf den Druck von außen reagiert. Deshalb dürfen wir, auch über die Feiertage, nicht nachlassen."

"43 SPD Abgeordnete haben sich an unserer Aktion beteiligt und unterstützen die Forderungen. Das ist wichtig, damit alle sehen: Wir stehen ohne Wenn und Aber auf der Seite der demokratischen Bewegung im Iran", sagt SPD-Bundestagsabgeordneter Kaweh Mansoori gegenüber "vorwärts". "Und wir sind zu harten und einschneidenden Schritten gegen das brutale Mullah-Regime bereit, die über die bisherigen EU-Sanktionen weit hinausgehen."

Kommentare

Jina Mahsa Amini

Ja, ihr Tod in der Haft hat die gegenwärtigen Unruhen gegen das Mullah-Regime ausgelöst. Das rechtfertigt allerdings moralinsaure Westler nicht in ihrem Namen da einen großen Regimechange zu fordern, denn je größer die Unterstützung des "Wertewestens" für die Demonstranten ist, desto größer auch die Repression samt dem Hinweis, daß die Proteste vom Westen gesteuert werden."Wir" haben auch nicht das Recht die Menschen dort für "unsere" Werte zu verheizen. Veränderungen im Iran müssen aus der Gesellschaft selbst kommen und ob das Bewustsein der Menschen dort schon soweit ist kann ich nicht beurteilen, diese Abgeordneten auch nicht.
Frau Amini war Kurdin. Wenn da diese Abgeordneten was tun wollen, dann können sie sich besser hier vor Ort für die Rechte der Kurden zu freier politischer Betätigung einsetzen, oder gar im Bündnispartnerland Türkei.
Jaja, der Iran ist auf der Liste der Bösewitsche und da ist es leicht sich moralisch zu erheben und die Presse hat man auch auf seiner Seite - erreichen wird man kaum was. Auf Beedrohung wird das Mullah-Regime nur mit Verhärtung reagieren.